Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04
sofort jeder Zweifel von mir ab. Ich war mir von Anfang an sicher.“
„Aber …“
„Aber es drohte Krieg, und wie konnte ich versuchen, dich an mich zu binden, wo ich nicht wusste, was die Zukunft mir bringen würde?“
„Nun, ich fühlte mich mit dir verbunden, du hättest es ruhig sagen können.“
Anstelle einer Antwort drückte er ihr einen innigen Kuss auf die Lippen und weckte unwiderstehliches Verlangen bei ihr.
„Habt ihr euch gut erholt in den vergangenen Tagen?“, wollte Jana wissen.
Sie saßen auf Prinz Omars Terrasse mit Blick über den Pool und in die Wüste, einen klaren Sternenhimmel über sich. Ein Bediensteter bot ihnen Sektgläser an.
„Ja“, erwiderte Lana und hob lächelnd ihr Glas. „Wie war eure Besprechung?“
„In gewisser Weise fruchtbar.“
Sie unterhielten sich über Belangloses. Doch schließlich nahm Jana die Freundin unauffällig beiseite.
„Wie ich sehe, hat sich doch alles geklärt, nicht wahr?“, erkundigte sich Jana lächelnd.
Lana blinzelte. „Wie bitte?“
„Zwischen dir und Arash. Wie ich bemerkt habe, sind die Missverständnisse zwischen euch geklärt. Werdet ihr euch offiziell verloben?“, fuhr sie fort.
Lana konnte nur staunen. „Ja, aber …“
Jana seufzte zufrieden. „Oh, Alinor wird sich riesig freuen. Sie war so sicher. Hast du es ihr schon erzählt?“
„Jana, wovon … wovon sprichst du?“, fragte Lana betroffen.
„Du hast es nicht gewusst?“
„Nein, was denn?“
„Also, Alinor war fest überzeugt, dass ihr beide, du und Arash … nun ja, so wie sie sich ausgedrückt hat, habt ihr beide verleugnet, was für andere offensichtlich war. Deshalb haben wir überlegt, wie wir euch zusammenbringen können. Ich habe gedrängt, dass du zu Besuch kommst, und Alinor hat dafür gesorgt, dass Arash dich begleiten musste.“
„Das war euer Plan?“
„Nur der Sturm nicht.“ Prinzessin Jana lachte. „Da hat das Schicksal seine Hand im Spiel gehabt.“
„Alinor hat nie ein Wort gesagt.“
„Sie fürchtete, dass du Verdacht schöpfen würdest. Was immer euch beide auseinandergehalten hat, sie war überzeugt, ihr könntet es regeln, wenn ihr nur miteinander reden würdet. Werdet ihr die offizielle Verlobung jetzt aussprechen? Können wir sie heute Abend anrufen und ihr Bescheid sagen?“
Auf der anderen Seite der Terrasse zündete Omar sich eine schwarze Zigarette an und blies den Rauch vor sich her, während er zufrieden zu den Worten seines Cousins nickte.
„Meinen Glückwunsch. Es ist schön, dich so froh zu sehen, Arash. Ich nehme an, ihr beide werdet so rasch wie möglich nach Hause zurückkehren, damit ihr mit dem Wiederaufbau beginnen könnt.“
„Ja“, gab Arash zu.
„Dein Volk war zu lange allein. Es braucht dich und muss sehen, dass du mit dem Wiederaufbau beginnst, damit sie erkennen, der Schrecken ist endlich vorbei.“
„Ja“, stimmte Arash ihm zu. „Ich bin nicht für diese Verantwortung erzogen worden, so wie Kamil, ich muss noch viel lernen. Aber ich denke, das werden sie verstehen und mir nicht übel nehmen.“
„Deine Anwesenheit ist wesentlich wichtiger und wenn du einen Rat von mir hören willst …“
„Einen Rat von dir nehme ich dankbar an.“
„Dann schlage ich vor, warte nicht länger, um das Wappen von Aram ins Tal zurückzubringen, damit sie es sehen können. Ich weiß,das Haus ist stark beschädigt, aber das Volk muss sehen, dass das Wappen da ist. Soviel ich gehört habe, steht das majlis noch?“
Arash presste die Lippen aufeinander. „Omar, das ist das Allerschlimmste …“
„Es ist noch in seiner Schutzverpackung. Ich habe keinen Grund dafür gesehen, es auszupacken, aber wenn du möchtest, können wir nachsehen, ob es in gutem Zustand ist, ehe wir es zurückbringen. Die anderen Stücke, die dein Vater … Arash, was ist?“
Das Sektglas war auf den Fliesen in tausend kleine Stücke zerschellt. Arash umklammerte das Geländer. Er brauchte einen Halt.
„Entschuldige, Omar, ist mir das … was hast du gesagt?“
Ein Bediensteter eilte herbei und fegte die Scherben auf. Omar nahm seinen Cousin beim Arm.
„Was ist los, Arash?“
„Du hast das Wappen von Aram?“
„Natürlich habe ich es. Und die anderen Schätze auch, die dein Vater mir zum Aufbewahren geschickt hat. Hast du gedacht, ich hätte sie verkauft?“
„Omar … Allah! Ist es wahr? Ich habe gedacht, es sei verloren … gestohlen worden.“
Zunächst herrschte Schweigen, während beide versuchten zu begreifen, was
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