JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01
Entsetzen sah Bryony, dass John zum Landungssteg schlenderte – mit Jeff an seiner Seite. Die drei Männer trafen an der Yacht zusammen, und Bryony bemerkte, wie Raphael die Schultern anspannte, als John seinen Begleiter vorstellte. Gemeinsam inspizierten die drei die Bordwand, wo sich knapp über der Wasserlinie ein Loch abzeichnete. Es schien, als hätte das Boot eine Leine verloren und wäre gegen eine vorstehende Planke gedriftet. Bryony hielt es für höchst ungewöhnlich, dass die Yacht ausgerechnet in dieser Nacht beschädigt worden war, wenige Stunden vor Jeffs Ankunft …
John Cornell ließ die anderen zurück und wanderte gemächlich zurück zum Haus. Er ging allerdings nicht in die Villa, sondern bog um die Ecke zu den Garagen. Raphael und Jeff unterhielten sich, wobei unverkennbar war, dass Jeff das Wort führte. Das funktioniert nie, dachte Bryony mit klopfendem Herzen, das kann nicht klappen. Andererseits … Raphael hatte keinen Grund, Jeff zu misstrauen, und Jeff war natürlich völlig ahnungslos.
John kehrte mit Giovanni zum Steg zurück. Sie hatten Werkzeug mitgebracht und machten sich daran, das Boot notdürftig zu reparieren. Jeff sah ihnen ein paar Minuten lang zu, dann lief er zur Villa zurück.
„Was ist denn mit der Yacht los?“, erkundigte Bryony sich, als sie ihn wenig später in der Halle traf.
„Ein Loch in der Seitenwand.“ Jeff strahlte sie an. „Es gibt so vieles, was ich dir sagen möchte. Ich habe wunderbare Pläne mit uns.“
Bryony ging nicht darauf ein. „Worüber hast du mit Raphael geredet?“
„Dem Amerikaner?“
„Nein, dem Mann auf dem Boot.“
„Ach, der Italiener. Er war übrigens sehr an uns interessiert. Offenbar hast du ihm gegenüber häufiger meinen Namen erwähnt“, fügte er stolz hinzu.
„Hast du ihm erzählt, warum du hier bist?“
„Er hat mich direkt danach gefragt. Vermutlich ist er mit dem Besitzer verwandt und hat Angst, du könntest kündigen.“ Er lächelte. „Wann werden wir abreisen, Darling?“
Seine selbstherrliche Annahme, er brauchte ihr lediglich die Ehe anzutragen, damit sie alles aufgab und in seine Arme sank, ärgerte Bryony maßlos. „Du kannst abreisen, sobald du willst. Ich werde dich nicht begleiten.“
„Heißt das, du kannst hier nicht fort? Hast du einen langfristigen Vertrag unterschrieben?“
„Das heißt, dass ich dich nicht heiraten will, Jeff. Danke für dein Angebot, aber ich habe andere Pläne.“
Er sah sie unsicher an. „Du hattest doch noch gar keine Gelegenheit, richtig darüber nachzudenken.“
„Im Gegenteil, nach unserer Trennung hatte ich Zeit genug dazu und habe mich schon lange entschieden, dass meine Zukunft dich nicht mit einschließt.“
Jeff verzog schmollend wie ein kleiner Junge den Mund. „Ist das dein Ernst, oder willst du dich nur an mir rächen?“
„Soll ich es dir buchstabieren? Ich liebe dich nicht und will dich auch nicht heiraten. Fahr nach Hause, Jeff, und vergiss mich.“
Seine Miene wurde abweisend. „Du machst einen großen Fehler, Bryony. Ich habe dir gesagt, dass ich die Trennung bereue, aber ich werde dich nicht anbetteln, das weißt du. Und auf gar keinen Fall werde ich hier herumsitzen, während du Suppen kochst.“
„Dann geh doch“, erwiderte sie kühl.
„Ja, warum tun Sie das nicht endlich?“ Raphael kam von der Terrasse herein und legte eine Hand auf Bryonys Schulter. „Soweit es Bryony betrifft, gehören Sie der Vergangenheit an.“
Jeff schaute ihn verblüfft an. „Ach, daher weht der Wind. Du hast wirklich keine Zeit verloren.“ Er sah sich suchend nach seinem Koffer um, der noch immer dort stand, wo er ihn abgestellt hatte. „Wo finde ich ein Taxi?“
„Giovanni wird dich fahren“, schlug Bryony vor.
„Ich hole ihn“, erklärte Raphael.
Als sie allein waren, sagte sie beherrscht: „Ich werde mich stets an unsere gemeinsame Zeit erinnern, Jeff.“
„Damals hast du mich geliebt.“
„Ja, das dachte ich zumindest.“
Jeff seufzte. „Es war wohl mein eigener Fehler. Ich hätte dich an mich binden sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte.“ Er beugte sich vor und küsste sie auf die Wange. „Viel Glück, Bryony. Ich meine es ehrlich.“
„Ja, das weiß ich. Danke.“ Sie blickte ihm nach, als er in den Wagen stieg und davonfuhr. Wieder in der Halle, merkte sie, dass Raphael auf sie wartete.
„Wie es scheint, habe ich die falschen Schlüsse gezogen“, begann er zögernd und streckte die Hand nach ihr aus. „Verzeihst du mir,
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