Julia Saison Band 13 (German Edition)
ihr gesamter Körper pulsierte erwartungsvoll, ihre Beine zitterten vor Verlangen.
Er hob sie auf die Arme und trug sie zu seinem Bett.
„Ich habe den Verstand verloren“, erzählte Ash am nächsten Morgen Wyatt in einer Pause bei Gericht.
Sein Freund wirkte nicht sonderlich besorgt. „Lilah? Immer noch?“
„Ja, Lilah. Sonst macht mich niemand wahnsinnig.“
„Okay, aber wenn du mit dieser Frau nicht ins Bett gehst und auch sonst niemanden triffst, wird sich das auch nicht ändern. Entweder findest du jemand anderes, oder du musst mit ihr weitermachen.“
„Das habe ich“, gestand Ash, auch wenn er sonst nicht über seine Bettgeschichten sprach.
„Du hast was? Jemand anderes gefunden?“
„Nein. Lilah. Sie könnte sogar noch in meinem Bett liegen.“
„Oh.“ Wyatt runzelte die Stirn. „Was stimmt dann nicht? Du solltest glücklich sein.“
„Ich sollte überhaupt nicht mit ihr schlafen, aber ich konnte nicht widerstehen. Ich war nicht … Ich wollte nur … Es war nicht geplant, okay? Und man sollte denken, dass ich einfach aufhören kann, aber jetzt … Ich weiß es nicht. Es ist, als ob ich …“
„Nicht genug bekommen kann?“, beendete Wyatt seinen Satz.
„Und nicht, weil ich es nicht versuchen würde.“ Noch immer redete sich Ash ein, dass es nicht so schlimm sein konnte. „Es waren nur zwei Tage. Oder eigentlich zwei Nächte.“
Zwei Nächte und ein sehr schöner Morgen.
„Genieß es einfach, bis du über sie hinweg bist“, riet ihm sein Freund.
„Wirklich?“ Denn Ash dachte eher daran, sich zusammenzureißen. Das musste doch zu schaffen sein.
„Ja. Etwas anderes kannst du nicht tun. Treibt es wie die Kaninchen, bis …“
„So ist es nicht mit ihr“, unterbrach Ash ihn scharf.
„Wirklich?“ Sein Freund wirkte aufrichtig überrascht. „Wie ist es dann?“
„Mein Gott, ich weiß es nicht.“
„Ich dachte, du wolltest sie nur in deinem Bett. Dass sie ein umwerfendes, sexy Problem ist, das zur falschen Zeit in dein Leben getreten ist.“
„Das ist sie auch, keine Frage.“ Umwerfend, sexy und kompliziert. Außerdem war das Timing miserabel.
„Aber?“, fragte Wyatt nach.
„Sie ist interessant … immer eine Herausforderung. Ihr gefällt es, mich aus … meiner bequemen Welt zu drängen. Sie ist ungemein klug, engagiert und manchmal auch blindlings idealistisch. Warmherzig, lieb, lustig … Was sie für Wendy Marx getan hat! Das Mädchen, dessen Antrag ich verhandelt habe, das ihre eigenen medizinischen Entscheidungen treffen wollte, weißt du?“
„Ja, ich habe die Geschichte gestern in der Zeitung gelesen. Hart, hm?“
Ash nickte.
„Ihr seid auf einem der Beerdigungs-Fotos in der Menge zu sehen.“
„Wirklich?“ Das hatte er nicht gewusst. „Und was … tun wir da?“
„Nichts Unangemessenes. Ihr seht wie Freunde aus, vielleicht ein wenig mehr, die gemeinsam an einer Beerdigung teilnehmen“, sagte Wyatt. „Was hat Lilah denn für Wendy Marx getan?“
„Ein Fotoshooting mit der passenden Kleidung, Make-up, Haaren, Beleuchtung, das ganze Paket. Sie sah … hübsch und normal aus. Das war es, was Wendy wirklich wollte, auch wenn es nur für ein Foto war.“
„Das, was auch in der Zeitung zu sehen war?“
„Ich weiß nicht. Irgendwie habe ich gestern gar nicht in die Zeitung gesehen“, gestand Ash.
„Auf dem Bild wirkte sie gar nicht krank, sie war draußen, lachte … Jetzt, wo ich darüber nachdenke, war das bei dem Busch auf Eleanors Terrasse, der, der jetzt leuchtend rot blüht.“
Ash nickte. „Dort haben sie das Bild aufgenommen.“
„Wow, Lilah hat sie wirklich wie einen ganz normalen glücklichen Teenager aussehen lassen.“ Wyatt schüttelte den Kopf. „Ich wette, das hat ihr viel bedeutet.“
„Und Wendys Eltern, jetzt, wo sie tot ist.“
„Lilah ist also eine nette, aber komplizierte Frau“, stimmte Wyatt zu.
Ash nickte.
„Ich habe dir doch schon gesagt, dass du kein Heiliger sein musst, um wiedergewählt zu werden. Du darfst nur nicht wie ein Idiot rüberkommen, was Frauen angeht, oder als würdest du auf … seltsame, perverse oder unmögliche Sachen stehen. Das ist alles. Du musst nur entscheiden, ob du diese Frau wirklich für eine Weile in deinem Leben willst, mit allen Komplikationen.“
Wollte er das? Auf jeden Fall konnte er sich nicht vorstellen, dass sie nicht mehr da war.
„Du bist ein kluger Mann, du wirst es schon herausfinden“, sagte Wyatt.
Warum fühlte sich Ash dann so unwohl?
Lilah schlief
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