Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache
ich nie!«
»Felina?«
Das Katzenmädchen grinste böse und streckte eine Hand bis direkt vor die Nase des Leprechauns aus. Aus einem Finger nach dem anderen wuchs eine messerscharfe, fünf Zentimeter lange Kralle.
»Erste Etage, Westflügel, drittes Schlafzimmer links!«, sagte der Leprechaun, unmittelbar bevor er durch den Central Park davonlief.
»Komm«, sagte Mallory und machte sich auf den Weg über die Zugbrücke.
»Wer kommt da?«, verlangte dieselbe hohe Stimme zu wissen, die er zuvor vernommen hatte.
»Ich.«
»Komm näher, und zeig dein Gesicht, Ich«, sagte die Stimme.
Mallory folgte der Brücke bis zum anderen Ende und sah sich dort einem Troll, einem Elf und einem Goblin gegenüber.
»Das ist weit genug!«, rief der Elf mit seiner schrillen Stimme.
»Sag deinem Boss, dass ihm sein größter Feind einen Besuch abstatten möchte«, verlangte Mallory.
»Du bist der Koch von Ming Toy Epsteins koscherer Pizzeria?«, fragte der Elf. »Dem armen Dämon war tagelang schlecht.«
»Sein anderer größter Feind«, sagte Mallory.
»Unmöglich!«, behauptete der Elf zuversichtlich. »John Justin Mallory ist ein harter Bursche. Er würde nicht mitten in der Nacht unbewaffnet herumlaufen.«
Mallory deutete mit dem Daumen auf Felina. » Sie ist meine Waffe.«
»Tatsächlich!«, sagte der Elf und starrte sie an. »Ist sie geladen?«
»Allmählich verliere ich die Geduld«, stellte Mallory fest. »Du weißt, dass du mich nicht daran hindern kannst, die Burg zu betreten, und ich weiß, dass du mich nicht daran hindern kannst, die Burg zu betreten, also weshalb gibst du nicht einfach den Weg frei?«
»Richtig«, sagte der Elf und deutete auf den Goblin. » Er wird dich daran hindern, die Burg zu betreten.«
Der Goblin kam herbei und flüsterte dem Elf etwas ins Ohr.
»Jetzt gleich?«, wollte der Elf wissen.
Der Goblin nickte.
»Na ja, ich kann nur sagen, dass das furchtbar ungünstig ist«, meinte der Elf. Er seufzte und wandte sich erneut Mallory zu. »Können wir dein Duell bis zum Tod um ein paar Minuten verschieben?«
»Nein«, sagte Mallory.
»Also in Ordnung.« Der Elf wandte sich dem Troll zu. »Nimm ihn auseinander, Herm!«
Herm der Troll kam heran, den Speer stoßbereit, und Felina baute sich zwischen ihm und Mallory auf.
»Alles auf Stopp!«, schrie Herm. »Flossen! Finger! Auszeit!«
»Was ist los?«, wollte der Elf wissen.
»Trolle fürchten sich vor Katzenleuten«, jammerte Herm. »Ich dachte, alle wüssten das.«
»Na, dann überwinde das«, sagte der Elf.
»Es steht in meinem Vertrag«, beharrte Herm. »Ich brauche nicht gegen Katzenleute zu kämpfen.«
»Ich werde dir eine Belobigung aussprechen und empfehlen, dir das Doppelte zu zahlen, wenn du sie umbringst.«
Herm schüttelte den Kopf. »Mach ich auf keinen Fall. Dazu kannst du mich nicht zwingen.«
»Es ist nur eine Katzenperson, um Himmels willen!«, schrie der Elf.
»Damit hast du es überrissen, Charlie!«, beschwerte sich Herm. »Ich melde dich morgen früh dem Betriebsratsvorsitzenden.«
»Oh, sei doch nicht so kindisch!«, brüllte Charlie.
»Und jetzt beleidigst du mich auch noch. Oh, das wird teuer für dich, Charlie!«
Der Troll wandte sich ab und spazierte in die Dunkelheit davon.
»Nun, ich schätze, damit wird es eine Sache zwischen dir und mir«, sagte Mallory.
»Den Teufel wird es!«, raunzte Charlie. »Ich bin kein Kämpfer, sondern ein Aufseher! Du wirst morgen wiederkommen müssen, wenn ich eine neue Truppe aufgestellt habe, um die Burg zu verteidigen.«
»Ich habe nicht bis morgen Zeit. Ich gehe jetzt hinein.«
»Ich kann die Sache beschleunigen!«, warf Charlie schnell ein. »Gib mir eine halbe Stunde Zeit, um ein Team aus Mordgesellen und verrückten Killern zusammenzustellen!«
»Nix da«, lehnte Mallory ab. »Wirst du jetzt Platz machen, oder führen wir diesen Kampf bis zum Tod, auf den du vor einer Minute noch so scharf warst?«
»Ich habe eine bessere Idee«, wandte der Elf ein. »Decken wir Spielkarten auf. Wenn du die höhere hast, darfst du eintreten. Wenn nicht, springst du in den Graben und lässt dich von den Monstern fressen.«
»Ich fürchte, nein, Charlie«, sagte Mallory.
»Du würdest doch keinen Brillenträger schlagen, oder?«, fragte der Elf verzweifelt.
»Du trägst keine Brille.«
»Ich habe sie verlegt!«, behauptete Charlie. »Ich weiß aber ganz genau, wo sie liegt! Wenn du hier fünf Minuten wartest, komme ich mit Brille zurück.«
»Nein.«
»Wo bleibt dein
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