Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kampf der Ehre (Band 4 im Ring der Zauberei) (German Edition)

Kampf der Ehre (Band 4 im Ring der Zauberei) (German Edition)

Titel: Kampf der Ehre (Band 4 im Ring der Zauberei) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
Vom Netzwerk:
leises Gefühl der Bestätigung. Immerhin war Firth einer der Männer, die ihren Vater umgebracht hatten. Während sie die Demonstration von Gewalt verabscheute, vergoss sie nicht eine einzige Träne für Firth. Sie konnte den Geist ihres Vaters in sich spüren – stärker als jemals zuvor. Und spürte, wie ein Gefühl des Friedens von ihm ausging.
    „Und noch etwas“, fügte sie hinzu und unterbrach den Henker. „Nimm den Leichnam jetzt vom Galgen.“
    „Jetzt, Mylady?“, fragte der Scharfrichter. „Aber der König hat befohlen, ihn auf unbestimmte Zeit hier hängen zu lassen.“
    Gwen schüttelte den Kopf.
    „Jetzt“, wiederholte sie. “Das ist dein neuer Befehl.”, erklärte sie.
    Der Henker verneigte sich vor ihr und eilte davon, um den Leichnam loszuschneiden.
    Gwen spürte einen Anflug von Genugtuung. Sie hatte keinen Zweifel daran, dass Gareth im Laufe des Tages aus dem Fenster nach Firth Leichnam sehen würde. Seine Beseitigung würde ihn rasend machen vor Wut, und als kleine Erinnerung dienen, dass nicht immer alles nach Plan verläuft.
    Sie war gerade im Begriff weiterzugehen, als sie einen markanten Schrei hörte. Sie blieb stehen, drehte sich um und sah hoch auf dem Galgen sitzend Estopheles, den Falken. Sie hob die Hand, um ihre Augen vor der Sonne zu schützen. Gwen wollte sich versichern, dass ihre Augen ihr nicht einen Streich spielten. Estopheles schrie wieder und schlug mit den Flügeln. Sie konnte spüren, dass der Vogel den Geist ihres Vaters in sich trug. Seine Seele, so rastlos, war dem Frieden ein Stückchen näher.
    Gwen hatte plötzlich eine Idee; sie pfiff und streckte einen Arm aus, und Estopheles stürzte sich vom Balken herab und landete auf Gwens Handgelenk. Der Vogel war schwer und die Krallen gruben sich in Gwens Haut.
    „Flieg zu Thor“, flüsterte sie dem Vogel zu. „Finde ihn auf dem Schlachtfeld, und beschütze ihn. FLIEG!“, rief sie und hob ihren Arm.
    Sie beobachtete, wie Estopheles mit den Flügeln schlug und sich höher und immer höher in die Luft erhob. Sie betete, dass er funktionieren würde. Der Vogel hatte etwas Geheimnisvolles an sich, besonders in seiner Verbindung zu Thor, und Gwen wusste, dass alles möglich war.
    Sie eilten weiter durch die verwinkelten Gassen in Richtung des Hauses der Heilerin. Sie kamen durch eines von mehreren Bogentoren auf dem Weg heraus aus der Stadt, und sie lief so schnell sie nur konnte, betend, dass Godfrey lange genug durchhalten würde, bis sie die Heilerin erreichten.
    Die zweite Sonne hing tief am Himmel als sie den kleinen Hügel am Rande von King’s Court erklommen und das Häuschen der Heilerin in Sicht kam. Es war ein einfaches Haus mit nur einem Raum, weißen Wänden aus Lehm, einem kleinen Fenster auf jeder Seite und einer niedrigen oben abgerundeten Eichenholztüre an der Vorderseite. Vom Dach hingen Pflanzen in jeder nur erdenklichen Farbe und Sorte. Sie umrahmten das Häuschen, das von einem ausgedehnten Kräutergarten umgeben wurde. Pflanzen jeder Farbe und Größe erweckten den Eindruck, dass das Häuschen inmitten einer Gärtnerei erbaut worden war.
    Gwen rannte zur Tür und schlug mehrere Male mit dem Klopfer dagegen.
    Die Türe öffnete sich, und vor ihr erschien das erschrockene Gesicht der Heilerin Illepra. Sie war ihr Leben lang die Heilerin der königlichen Familie, und ein fester Bestandteil in Gwens Leben gewesen, solange sie denken konnte. Doch Illepra sah immer noch jung aus. In der Tat wirkte sie kaum älter als Gwen. Ihre Haut leuchtete, ihre gütigen grünen Augen strahlten, und sie wirkte kaum älter als 18 Jahre. Gwen wusste genau, dass ihr Aussehen täuschte und sie weitaus älter war als das. Und sie wusste auch, dass Illepra eine der intelligentesten und talentiertesten Menschen war, denen sie jemals begegnet ist.
    Illepra’s Blick wanderte zu Godfrey, während sie die gesamte Szene auf einmal aufnahm. Sie ließ die Förmlichkeiten aus, und ihre Augen weiteten sich mit Besorgnis, als sie die Dringlichkeit der Situation erkannte. Sie eilte an Gwen vorbei an Godfrey’s Seite und legte die Hand auf seine Stirn. Ihre Miene verdunkelte sich.
    „Bringt in hinein.“, wies sie die beiden anderen Männer hastig an. „Und macht schnell.“
    Illepra ging wieder ins Haus und öffnete die Türe weiter. Akorth und Fulton folgten ihr auf dem Fuße. Gwen kam hinterher und schloss die Türe hinter sich.
     
    Es war dämmerig im Haus, und ihre Augen brauchten einen Moment, um sich anzupassen. Als sie

Weitere Kostenlose Bücher