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Kein Applaus Für Podmanitzki - Satirisches

Kein Applaus Für Podmanitzki - Satirisches

Titel: Kein Applaus Für Podmanitzki - Satirisches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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ich nicht.
    GOGO: Ich will einen Reißverschluß in dich hineinreißen. Marsch ins Bett! Bett. Couch! Sofa! Kanapee! Reißverschluß! Weib! Frau! Sterben! Mit einer Frau im Bett sterben! Ich wurde von einer Frau im Bett geboren. (Kratzt seine linke Fußsohle durch den Strumpf hindurch) Endlich allein, Rosalie.
    CHERIE: Mein Name ist Friedmann.
    GOGO: In meiner dunklen Jauchegrube habe ich von dir geträumt, Friedmann. Um deinetwillen bin ich während der langen Nachtwache entflohen. Sie haben mich gefangen. Ich entfloh abermals. Wieder fingen sie mich. Wieder entfloh ich. Wieder fingen sie mich. Wieder entfloh ich. (Schreiend) Sie fingen mich nicht.
    CHERIE: Warum nicht, Cheri?
    GOGO: Kommunikationsschwierigkeiten. Keine zwischenmenschlichen Beziehungen. Wo ist dein Mann?
    CHERIE: Auf Reisen!
    GOGO: Revolver?
    CHERIE: Zwei.
    GOGO: Merkwürdig.
    CHERIE: Was ist merkwürdig?
    GOGO: Daß er zwei Revolver hat. Nicht nur merkwürdig, sondern kindisch, wenn du gestattest. Genügt denn nicht ein Revolver mit sechs Schuß, um einen unbewaffneten Menschen zu töten? Gut, ich will nicht streiten. Nehmen wir an, daß er beim erstenmal danebenschießt, weil er aufgeregt ist. Ich sage: Nehmen wir an. Aber selbst dann hat er noch fünf Kugeln übrig. Und jetzt setzen wir um des lieben Friedens willen den Fall, daß er zwei weitere Kugeln zu früh abschießt, wegen einer Ladehemmung. Bleiben immer noch drei. Das macht mit den zwei vorzeitig abgeschossenen sieben, und mit der einen danebengegangenen, der ersten, acht. Davon ziehen wir die sechs Kugeln ab, mit denen wir angefangen haben. Bleiben zwei Kugeln. Je eine für jeden von uns. Eine in deinen Arsch, eine in meinen Arsch. Wie lange haben wir noch zu leben?
    CHERIE: Eine Stunde, Cheri.
    GOGO: Sagtest du: eine Stunde?
    CHERIE: Nein, ich sagte: eine Stunde.
    GOGO: Sonderbar. Ich hörte deutlich: eine Stunde.
    CHERIE: Diesmal sagte ich: eine Stunde.
    GOGO: Wie lange dauert eine Stunde, Cheri?
    CHERIE: Das hängt von der Uhr ab.
    GOGO: Trotzdem.
    CHERIE: Zehn Minuten.
    GOGO: Hure! Wenn du jemals...
    Vorhang
     

Podmanitzki hat endlich Erfolg
     
    Gestern habe ich Jarden Podmanitzki wiedergesehen, im Kaffeehaus, an einem Tisch ganz für sich allein, aber er forderte mich nicht auf, bei ihm Platz zu nehmen. Der Grund seiner ungewöhnlichen Zurückhaltung war mir natürlich bekannt: Vorige Woche, nach der Premiere von »Wolkenbruch aus blauem Himmel«, war ihm in der Presse endlich jenes enthusiastische Lob zuteil geworden, auf das er jahrzehntelang vergebens gewartet hatte.
    Podmanitzki gab in diesem außerordentlich modernen Drama einen alternden Bordellbesitzer und Inhaber eines Call-Girl-Rings für männliche Prostituierte. Seine hemmungslos natürliche Darstellungskunst begeisterte in gleicher Weise Publikum und Kritik. Kein Geringerer als I. L. Kunstetter stellte in der Wochenendausgabe fest: »Die Überraschung dieses bemerkenswerten Abends war zweifellos Jarden Podmanitzki, von dem eine geradezu diabolische Überzeugungskraft ausging. Sein Alfonso war ein Meisterstück theatralischer Animalität. Jedes Schnaufen, jedes Keuchen, jede seiner bedeutungsschweren, unnachahmlichen Pausen ließ den großen Charakterdarsteller erkennen...«
    »Kunstetter hat eher zu wenig als zuviel gesagt, Maestro«, äußerte ich, während ich mich neben ihn setzte. »Ihr Schweigen, als Sie sich im dritten Akt unter dem schweren Barocktisch verbargen, machte mich erschauern.«
    »Das bekomme ich immer wieder zu hören«, stimmte Podmanitzki bereitwillig zu. »Grünstein zum Beispiel hat in seiner Premierenkritik geschrieben, daß die Art, wie ich da eine Dreiviertelstunde unter dem Tisch lag, in ihm spiralenförmige Assoziationen eines verschwörerischen Nihilismus erweckt hat, oder so ähnlich.«
    »Ja. Allerdings. Hat das auch der Regisseur zum Ausdruck bringen wollen, wenn ich fragen darf?« »Natürlich dürfen Sie fragen. Ich habe ihn ja auch gefragt.«
    »Und was war seine Antwort?«
    »Daß alles schon in der Rolle steht. Also habe ich ihn durch eines von den Mädeln, die Französisch können, noch weiter fragen lassen: Entschuldigen Sie, Boulanger, in der Regiebemerkung heißt es, daß ich unter den Tisch kriechen soll, aber es ist keine Rede davon, daß ich bis zum Ende des Stücks dort bleiben muß. Daraufhin hat er auf französisch zu toben angefangen, daß mich das angeblich nichts angeht, und wenn er verlangt, daß ich zwei Monate unter dem Tisch liegen bleibe, dann habe ich zwei

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