Kein Mann fuer die Ersatzbank
Basketballfeld die Seele aus dem Leib zu spielen und Anweisungen einer ehrgeizigen Bobby O’Connor entgegenzunehmen, die peinlicherweise über eine gute Portion mehr Kondition verfügte als er. Zwar gingen sie seit einiger Zeit zusammen joggen, doch Basketball war um ein Vielfaches anstrengender. Er keuchte, während sie lediglich etwas schneller atmete.
„Stell dich nicht wie ein Baby an“, warf sie ihm vor und stemmte beide Hände in die Hüften.
„Wenn ich gewusst hätte, wie autoritär du bist, hätte ich Mike einen Korb gegeben, als er mich zu eurem Spiel eingeladen hat.“ Er schüttelte den Kopf und richtete sich keuchend auf. Die Befriedigung, dass er einen ganzen Kopf größer war als sie, hielt nicht lange, da er bemerkte, dass seine Knie vor Anstrengung zitterten.
„Leute, wir brauchen eine Taktik“, erklärte nun das dritte Mitglied ihres Teams . Da sie drei gegen drei spielten, war das Spiel ziemlich überschaubar.
Bobby lächelte und zeigte dabei ihre Grübchen, bevor sie beiden Männer eine Hand auf den Rücken legte und sich verschwörerisch zwischen sie stellte.
Glücklicherweise war sie ebenso verschwitzt wie er, überlegte Jack, als er ihre Hand auf seinem schweißnassen T-Shirt bemerkte.
„Mike spielt scheiße“, flüsterte sie. „Um ihn müssen wir uns nicht kümmern. Du musst Charly verwirren, Ethan, und Jack und ich passen uns den Ball zu. Das wird Chris total aus der Puste bringen und wir können punkten.“
„Bist du immer so ehrgeizig?“ Belustigt betrachtete er seine Teamkameradin, die Mike mit einem furchterregenden Blick fixierte, während sie den Ball an sich nahm. Abgesehen von der bösen Fratze, mit der sie Mike bedachte, wirkte sie gar nicht furchterregend. Interessiert musterte Jack ihre schlanken Beine, die in engen Sporthosen steckten, und ließ seine Augen bis zu ihrem Pferdeschwanz nach oben wandern. Als er ihrem Blick begegnete, hob er entschuldigend die Schultern.
„Gib dir bloß Mühe, Armstrong! Ich habe mit Mike und Chris um den Ausgang des Spiels eine Wette abgeschlossen, die ich nicht verlieren darf.“
„Worum ging es?“ Er nahm neben ihr seine Position ein und fuhr sich durch sein verschwitztes Haar.
„Um eine nervige Skiläuferin, die niemand vertreten will. Das möchte ich mir nicht antun – deshalb müssen wir gewinnen.“
Er tätschelte ihr den Kopf und brachte anschließend schnell etwas Distanz zu ihr. „Du solltest deinen Horizont erweitern.“
Glücklicherweise hielt der Beginn ihres Spiels sie davon ab, ihm eine Antwort zu geben.
Bobbys Taktik ging sogar auf, weil Mike zwei linke Beine hatte und seinen eigenen Teamkollegen im Weg stand. Ethan deckte Charly, der keine Chance bekam, es an ihm vorbeizuschaffen, während sich Jack und Bobby d en Ball zuwarfen und punkten konnten. Auch wenn es verdammt anstrengend war, hatte er einen Mordsspaß und ließ sich dazu hinreißen, mit Bobby typisch männliche Siegesrituale zu vollführen, wenn sie einen Punkt holten.
Sein Pech war nur, dass Mike ein absoluter Tollpatsch war und ihm den Ellbogen ins Auge schlug, als er ihm den Ball abnehmen wollte.
Jack sah Sterne und ließ prompt den Ball fallen, weil er sich reflexartig ins Gesicht fasste. Seine Teamkameradin kannte da keinen Spaß und herrschte ihn an. „Armstrong! Was tust du denn da?“
„Scheiße“, brüllte er zurück und blieb stehen, um sein malträtiertes Auge anzufassen. „Mike hat mir einen Schlag aufs Auge verpasst, O’Connor!“
Wenn er gedacht hatte, dass Bobby das Spiel unterbrechen würde, um ihn zu untersuchen und ihn mit Mitleid zu überschütten, hatte er sich geschnitten, da Bobby mit dem Ball zum Korb dribbelte, problemlos an Charly vorbeikam und mit einem exzellenten Korbleger punktete.
„Ein Indianer kennt keinen Schmerz“, erklärte sie grinsend und übergab ihm den Ball. „Lass dir beim nächsten Mal nicht den Ball abnehmen, weil dich was zwickt.“
Er schaute sie böse an und erntete lediglich ein breites Lächeln, bei dem ihre Grübchen sichtbar wurden.
Glücklicherweise dauerte das Spiel nicht mehr lange, da sein Auge tatsächlich wie Feuer brannte. Bobby schlug ihm freundschaftlich auf den Rücken und bot ihm glucksend an. „Komm, ich kaufe dir ein Eis ...“
„Ich bin doch kein Kleinkind“, schnaubend schlüpfte er in sein Sweatshirt.
„Für dein Auge, Armstrong. Das Eis soll dein Auge kühlen. Außerdem gebe ich dir ein Bier aus. Sozusagen als Entschädigung für deine
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