Keine Schokolade ist auch keine Loesung
Punkt auf dem Grundriss zeigt. »Wir haben hier in der Bibliothek einen Bunker errichtet, weil wir so jeden hören können, der die Treppe aus der Lobby raufkommt oder den Lastenaufzug benutzt. Wir nehmen an, Team Malerkolonne hat sich irgendwo im Erdgeschoss verkrochen, höchstwahrscheinlich in der Cafeteria. Aber es könnte sich auch im Keller verstecken, möglicherweise im Spielzimmer. Mein Vorschlag lautet, wir gehen runter, schalten sie alle auf einmal aus und gewinnen das Spiel …«
»Warte«, sagt Jamie. »Habt ihr das gehört?«
»Ich habe nichts gehört«, erwidert Gavin. »Also, hier ist der Plan. Jamie, du nimmst die Hintertreppe zur Cafeteria. Heather, Sie nehmen die Vordertreppe und sehen nach, ob sich irgendjemand im Keller versteckt.«
»Du hast wohl bei deinen Film-Workshops in der Dunkelkammer zu viele Chemikalien eingeatmet«, sage ich. Mein Anruf bei Sarah landet wieder auf der Mailbox. Frustriert lege ich auf, ohne eine weitere Nachricht zu hinterlassen. »Ich spiele nicht mit.«
»Heather, Heather, Heather«, sagt Gavin tadelnd. »Filme werden heutzutage doch nur noch digital hergestellt. Niemand benutzt mehr eine Dunkelkammer oder Chemikalien. Und Sie spielen ganz sicher mit. Wir haben Sie getötet, also sind Sie jetzt unsere Gefangene und müssen tun, was wir sagen.«
»Ernsthaft«, sagt Jamie. »Habt ihr das nicht gehört?«
»Wenn du mich getötet hast, heißt das, ich bin tot«, sage ich. »Also kann ich auch nicht mitspielen.«
»So lauten aber die Regeln«, erwidert Gavin. »Also, wir werden die da unten folgendermaßen hochnehmen: Wir schleichen uns durch das Büro in die Cafeteria und gehen hinter der Salatbar in Deckung …«
»McGoren«, sagt eine tiefe, maskuline Stimme aus der Dunkelheit des Flurs.
Gavin hebt den Kopf.
»Niemand schießt auf Heather und kommt damit davon«, sagt mein Verlobter Cooper, der in diesem Moment aus dem Schatten hervortritt.
Dann drückt er ab.
2
Once in a While
Once in a while you regret the road not taken
Start giving up on the plans you made
Once in a while you feel so forsaken
Wondering why so many took, not gave
Once in a while you ask, how could this happen?
How did I end up in these shoes?
But once in a while you meet a special someone
Someone who chose the same path as you
And suddenly it stops feeling so lonely
Out on that road that you just had to choose
And that’s when you know it all was worth it
Because once in a while dreams do come true
Once in a while
Von Heather Wells
»Ich hab dir doch gesagt, dass ich was gehört habe«, sagt Jamie und lacht über Gavins verdutzte Miene, während er auf den knallgrünen Farbklecks vorn auf seinem weißen Overall starrt.
»Uncool, Mann«, sagt Gavin finster. »Sie sind nicht mal offiziell in einem Team.«
»Woher hast du das Paintball-Gewehr?«, frage ich, als Cooper zu mir herüberkommt und den Arm um mich legt.
»Das hat mir der nette junge Mann am Empfang gegeben, als ich ihn gefragt habe, wo ich dich finden kann«, erwidert er. »Er meinte, das würde ich brauchen, um mich zu verteidigen.«
Mir wird nachträglich bewusst, dass Mark, der Student, der gerade Rezeptionsdienst hat, mir etwas hinterherrief, als ich die Treppe hochstürmte. Ich hatte es allerdings zu eilig, um ihn anzuhören.
»Was machst du hier?«, frage ich. Cooper gibt mir einen Kuss auf den Kopf. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich gleich wieder zurück sein werde.«
»Ja, das sagst du jedes Mal, wenn du am Wochenende hierherzitiert wirst«, erwidert Cooper trocken. »Und dann vergehen drei Stunden, bis ich dich wieder zu Gesicht bekomme. Ich dachte mir, ich werde die Sache dieses Mal beschleunigen. Du verdienst in diesem Job nicht genug, um rund um die Uhr auf Abruf zur Verfügung zu stehen, Heather.«
»Als wüsste ich das nicht selbst«, sage ich.
Mein Jahresgehalt als stellvertretende Leiterin eines Studentenwohnheims liegt tatsächlich unterhalb der offiziellen Armutsgrenze in den USA, nachdem das Finanzamt und der Bundesstaat New York sich ihren Anteil eingesackt haben. Zum Glück sind die Gesundheitsleistungen und das Paket an Vergünstigungen für Angestellte des New York City College hervorragend, und außerdem kann ich dank meines Nebenjobs unentgeltlich wohnen – ich mache die Buchhaltung für meinen Vermieter, der nun sein Luftdruckgewehr nachlädt.
Ich will nicht lügen: Obwohl ich Kriegsspiele in Wohnheimen ablehne, ist die Wirkung unbestreitbar sexy. Natürlich musste Cooper den
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