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DS006 - Insel der Sklaven

DS006 - Insel der Sklaven

Titel: DS006 - Insel der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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1.
     
    Das Verschwinden William Harper Littlejohns erregte allein deshalb kein Aufsehen, weil die Öffentlichkeit nichts davon erfuhr.
    W. H. Littlejohn war ein berühmter Mann auf dem Gebiet der Archäologie und der Geologie. Wissenschaftler in der ganzen Welt kannten seinen Namen.
    Littlejohn, genannt ›Johnny‹, hatte ein Schiff gechartert, um eine archäologische Expedition zu den Galapagosinseln zu unternehmen. Seitdem fehlte jede Spur von ihm. Auch das Schiff war verschwunden, ebenso die gesamte Expeditionsmannschaft.
    Es konnte nicht an einem gestörten Funkgerät liegen, da das Expeditionsschiff drei solcher Geräte an Bord hatte. Es mußte andere Gründe geben. Das Ganze war rätselhaft und unerklärlich. Niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, daß der Fall noch viel geheimnisvoller werden sollte.
    William Harper Littlejohn war einer der fünf Freunde, die zur ständigen Begleitung Doc Savages, jenes bemerkenswerten Bronzemannes, gehörten. Die Nachricht vom Verschwinden Littlejohns erreichte Doc in seinem New Yorker Hauptquartier, und Doc handelte sofort.
    Zwei von den fünf Freunden Docs befanden sich auf einer Erholungsfahrt mit der Jacht ›Seven Seas‹ im Pazifik und standen zur Zeit vor der Küste von Panama. Ebenfalls an Bord war noch Patricia Savage, eine durch ihre Abenteuerlust bemerkenswerte Kusine des Bronzeriesen. Was ihre Abenteuerlust betraf, so sollte sie zweifellos auf ihre Kosten kommen.
    Doc Savage schickte als erstes einen Funkspruch an die ›Seven Seas‹, mit der Order, Kurs auf die Galapagos zu nehmen und sich um den Verbleib Johnnys und seiner Expedition zu kümmern.
    Die ›Seven Seas‹ bediente sich zur Kurseinhaltung eines Funkleitstrahls, der von einem starken, in der Panamakanalzone gelegenen Sender der amerikanischen Marine ausgestrahlt wurde. Docs weitreichende Verbindungen hatten der Besatzung der Jacht diese Navigationserleichterung verschafft.
    Brigadegeneral Theodore Marley Brooks stand auf dem triefenden Deck der ›Seven Seas‹ und starrte in eine Unendlichkeit von schwarzem Himmel und schwarzem Wasser.
    Gelegentlich runzelte er die Stirn und ließ den Blick zur Takelage emporwandern, von der die Antenne getragen wurde.
    Übermannshohe Wellen klatschten phosphoreszierend um den Bug. Der Wind heulte, die Jacht tanzte in der schweren Dünung, und das Knarren der Takelage hörte sich an wie das Stöhnen in Agonie liegender Menschen.
    Brooks, gewöhnlich ›Ham‹ genannt, kämpfte sich gegen den Sturm zur Brücke vor.
    »Verdammt gefährlich«, sagte er. »Wir können jede Sekunde auf ein Riff laufen.«
    »Als wenn ich das nicht selbst wüßte«, erwiderte eine kindlich klingende Stimme aus dem Halbdunkel der Brücke. »Diese Grunddünung verspricht nichts Gutes. In dieser Stärke bedeutet sie zumeist flacher werdendes Wasser.«
    Ham schnappte: »Mir ist, als hättest du behauptet …«
    »Etwas stimmt hier nicht«, unterbrach ihn die kindlich klingende Stimme. »Nach Karte und Seehandbuch müßten noch mehr als hundert Meilen zwischen uns und dem nächsten Land sein.«
    Eine junge Frau gesellte sich zu den beiden Männern auf der Brücke. Sie war erfreulich anzuschauen, da sie nicht nur ein hübsches Gesicht, sondern auch Haare von ungewöhnlichem Bronzeton und ebensolche Augen hatte.
    Die junge Frau war Patricia Savage, die sich ein Leben ohne Abenteuer nicht vorstellen konnte.
    »Ich wünschte, ihr könntet dem alten Ozean ein bißchen Benehmen beibringen«, beklagte sie sich scherzend. »Ich bin in der letzten Viertelstunde dreimal aus meiner Koje geworfen worden. Da gab ich es auf.«
    »Etwas stimmt hier nicht, Pat«, sagte Ham. »Wir geraten in eine immer stärker werdende Grunddünung. Danach befindet sich Land in der Nähe, zumindest aber eine ausgedehnte Untiefe. Und das ist eigentlich unmöglich.«
    Pat trat an die Seite des zweiten Mannes auf der Brücke.
    »Wie beurteilen Sie die Lage, Monk?« fragte sie.
    Der Mann, den sie mit ›Monk‹ ansprach, kauerte wie ein stämmiger Buddha über einem Empfänger und bediente mit ruhiger Hand den Drehknopf des Verstärkers.
    »Die ganze Apparatur spielt seit einiger Zeit verrückt«, sagte er. »An einem Bedienungsfehler kann es nicht liegen.«
    Ham lauschte den Funkzeichen aus dem Lautsprecher und nickte.
    »Die Frequenz klingt normal. Wir sind bestimmt nicht von dem uns gewiesenen Funkleitstrahl abgewichen.«
    »Wir sitzen genau auf ihm«, brummte Monk unwirsch. »Und doch muß es irgendwo Wellensalat gegeben haben.

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