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Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt

Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt

Titel: Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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betört.«
    »Stört und betört?«
    »Ach, du weißt schon, was ich meine. Sie geht den Weg des geringsten Widerstands. Das heißt aber nicht, dass sie ihn lieber mag als dich.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher. Für mich konnte sich Mattie keine Zeit nehmen. Kaum schlägt er einen Ausflug vor, schon hat sie den ganzen Tag zur Verfügung.«
    »Aber du hättest selbst auch ohne weiteres einen Vorschlag machen können.«
    »Hab ich ja. Ich habe das Frühstück vorgeschlagen.«
    »Und sie hat eingewilligt. Was ich nicht verstehe, ist, wie es kam, dass Lewis und William auch bei dir gelandet sind.«
    »Ein bemerkenswerter Zufall. Die beiden haben ihren Morgenspaziergang gemacht und kamen >zufällig< vorbei, als Mattie gerade in die Einfahrt einbog. Sie kamen ins Plaudern, und dann hat sie sie natürlich mit eingeladen. Und jetzt hat sie vor, den Rest des Tages mit ihm zu verbringen.«
    »Das hat sie nie gesagt. Was ist nur los mit dir? Hat sich Lewis eben was einfallen lassen. Ganz toll. Lass dir was Besseres einfallen und setz dich durch.«
    »Es ist nicht meine Entscheidung, sondern die von Mattie. Lewis ist aufdringlich und beginnt einen Konkurrenzkampf, indem er um ihre Aufmerksamkeit buhlt. Er führt sich auf wie ein Achtjähriger.«
    »Das stimmt«, sagte ich. »Er ficht einen Konkurrenzkampf mit dir aus.«
    »Genau. Und das ist widerlich — erwachsene Männer, die sich um Mattie balgen wie Hunde um einen Knochen. Kein Gentleman sollte sich aufdrängen, da es das Recht der Lady ist, die Wahl zu treffen.«
    »Mattie trifft keine Wahl. Sie will nur nett sein.«
    »Schön. Sie kann so nett sein, wie sie will. Das Letzte, was ich täte, wäre, mich einzumischen.«
    »Ach, komm, Henry. Sei doch nicht so.«
    »Ich bin aber so. Genau so bin ich.«
    »Stur und stolz.«
    »Ich kann meinen Charakter nicht ändern. Das lehne ich ab.«
    »Dann ändere deinen Charakter eben nicht. Ändere deine Einstellung.«
    »Nein. Wenn sie sich von seinen Flirtkünsten — wie du es so treffend bezeichnet hast — derart leicht einfangen lässt, dann habe ich sie vielleicht falsch eingeschätzt. Ich hatte sie für eine integre und vernünftige Frau gehalten. Er ist eitel und oberflächlich, und wenn sie das anziehend findet, dann sei’s drum.«
    »Würdest du mal von deinem hohen Ross runtersteigen? Du beziehst diese Position doch nur, um einen Streit zu vermeiden. Du denkst, wenn du es auf eine Konfrontation mit ihm ankommen lässt, verlierst du, aber das stimmt einfach nicht.«
    »Du hast keine Ahnung, was ich denke.«
    »Okay. Da hast du Recht. Ich kann nicht für dich sprechen. Warum sagst du mir nicht, was du für ein Gefühl dabei hast?«
    »Ich habe überhaupt kein >Gefühl< dabei. Das ist doch alles nebensächlich. Mattie hat ihre Vorlieben und ich meine.«
    »Vorlieben?«
    »Genau. Mir ist es lieber, wenn ich aufgrund meiner selbst akzeptiert werde. Weder schreibe ich gern anderen vor, wie sie sich verhalten sollen, noch lasse ich mir selbst gern Vorschriften machen.«
    »Und was hat das mit Lewis zu tun?«
    »Sie findet ihn unterhaltsam. Ich nicht. Außerdem finde ich sein plötzliches Auftauchen höchst verdächtig.«
    »Aha«, sagte ich. Ich wollte meinen eigenen Verdacht gegen William nicht aussprechen, ehe Henry seinen geäußert hatte.
    Henry fuhr fort. »Ich glaube, sie hat mit Lewis telefoniert, und er ist daraufhin hergeflogen.«
    »Wie kommst du denn auf die Idee?«
    »Er schien überhaupt nicht erstaunt darüber zu sein, sie hier anzutreffen, und das heißt, dass er es schon gewusst hat. Aber woher hätte er es wissen sollen, wenn sie es ihm nicht selbst gesagt hat?«
    »Er hätte es von jemand anders gehört haben können.«
    »Von wem?«
    »Von Rosie.«
    »Rosie plaudert nicht mit Lewis. Warum soll sie überhaupt mit ihm reden? Sie redet ja kaum mit mir.«
    »Dann eben von William. Vielleicht hat er es beiläufig erwähnt.«
    »Du bist offenbar entschlossen, sie in Schutz zu nehmen.«
    »Das Einzige, was ich will, ist, einen Hauch Realität zu verbreiten. Niemand heckt hinter deinem Rücken etwas aus. Na ja, Lewis vielleicht, aber nicht Mattie. Und das weißt du auch.«
    »Du deutest an, dass ich paranoid bin, aber das sind keine Hirngespinste. Mattie hatte die Absicht, zum Frühstück zu kommen und dann sofort heimzufahren. Lewis hat ganz spontan etwas vorgeschlagen, und schon verschiebt sie ihre Rückfahrt. Ja oder nein?«
    »Nein.«
    »Lass uns nicht streiten. Im Gegensatz zu dir glaube ich nicht, dass

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