Kismet. Wenn Liebe nur so einfach wär`
zuband, nachdem sie die Hosenbeine etwas hochgekrempelt hatte. Krampfhaft versuchte sie die aufkommenden Tränen, die in ihren Augen brannten zu unterdrücken.
Caroline konnte einfach nicht glauben, dass die das getan hatte. Sie war angewidert von sich selbst. Klar sie mochte Nik, aber ihr Herz gehörte jemand anderem. Ben! Liese schluchzend schnappte sie sich ihre Schuhe und verließ barfuß die Wohnung. Im Treppenhaus, wurde ihr bewusst, dass ihre kleine Handtasche samt Schlüssel, noch im Gastraum liegen musste. Zwei Stufen auf einmal nehmend, flitzte sie nach unten und erleichtert huschte sie durch die Tür zur Bar, als sie merkte, dass sie nicht abgeschlossen war.
Eilig holte Caro ihre Tasche und sie wollte gerade die Tür nach draußen aufreißen, da viel ihr noch rechtzeitig ein, das Nik eine scharfgeschaltete Alarmanlage hatte. Rennend stürzte sie in den Wohntrakt des Hauses zurück und probierte ob sich die Haustür öffnen ließ.
Fassungslos ruckelte sie mehrfach an der Tür, die aber vor ihr verschlossen blieb. Hilfesuchend ließ sie ihren Blick schweifen und blieb an der Kellertreppe hängen. Ohne Nachzudenken lief sie die Treppe nach unten. In den Kellergewölben, waren die Lagerräume und die dortige Tür war ebenfalls festverschlossen. Sie wollte bereits resigniert in die Wohnung von Nik zurückzukehren, als sie ein kleines Kellerfester entdeckte. Ihre Finger drehten am Fenstergriff und sie riss es schwungvoll auf. Inständig hoffte sie, dass niemand sie sah und die Polizei rief, weil er dachte sie wäre eine Einbrecherin. Geschickt zwängte sie sich durch die schmale Öffnung und landete bäuchlings auf dem Bürgersteig vor der Bar. Caroline rappelte sich hoch und blickte direkt in ein amüsiertes Gesicht eines hübschen Teenagers.
„War er so schlimm?“, fragte das Mädchen sie belustigt und meinte damit niemand bestimmtes. „So ähnlich“, gab Caro fahrig zurück und rannte blindlings los.
Nach fünf Minuten trat sie auf etwas spitzes, was sie dazu zwang anzuhalten. Keuchend begutachtete sie ihren nackten verletzte n Fuß und zog sich mit zusammengepressten Lippen trotzdem die Schuhe über. Die blutende Wunde ignorierend, sauste sie so schnell wie es ihre High Heels erlaubten, die Straße herunter zur Bushaltestelle. Gehetzt sprang sie in einen Bus, ohne darauf zu achten welche Linie es war. Regungslos schaute sie aus dem Fester, obwohl in ihr das reinste Chaos herrschte. Wild wirbelten ihre Gedanken und Emotionen durcheinander. Wie hatte sie nur so viel trinken können, dass sie einen Filmriss hatte, was war nur passiert? Konzentriert runzelte sie die Stirn, um die Erinnerung herbei zu zaubern, um doch noch eine andere, bessere Erklärung zu finden, als die Offensichtliche.
Humpelnd lief sie durch den Park zurück, weil sie natürlich im verkehrten Bus gesessen hatte, das Glück war ihr in letzter Zeit wirklich nicht hold. Sie versuchte, während sie quer über die Wiese lief um abzukürzen, die verliebten, knutschenden oder Händchen haltenden Pärchen auszublenden. Anscheinend war sie das einzige Beziehungsgenie in dieser Stadt, wie sie ironisch feststellte. Ihr Fuß brannte wie Feuer und sie setzte sich auf eine Parkbank, um kurz den Schuh auszuziehen. Die blutende Wunde hatte ihre Schuhinnensohle vollkommen rot durchtränkt, das würde sie nie wieder rausbekommen. Die klaffende Verletzung müsste wahrscheinlich genäht werden, aber nach ihrer jüngsten Krankenhauserfahrung, würden sie keine zehn Pferde in ein solches bekommen. Aus ihrer Handtasche kramte sie ein sauberes Taschentuch und drückte es auf die Blutung, in der Hoffnung sie würde stoppen. Langsam hörte es auf zu bluten und Caroline wickelte ein zweites Papiertaschentuch wie einen provisorischen Verband, um ihren Fuß und schlüpfte danach wieder mit zusammengebissenen Zähnen, in ihre unbequemen Schuhe. Gemächlich schritt Caro weiter durch den Park, sie wollte sich endlich, in den Schutz ihrer Wohnung zurückziehen. Der geschotterte Weg durch die Grünanlage war mühselig und sie stöhnte erleichtert auf, sobald sie in der Ferne ihr Apartmenthaus entdeckte.
Zunächst würde sie Fitz abholen und sich dann mit ihm in ihrer Höhle, vor der Welt verkriechen, sinnierte sie. Hauptsache Fitz schmollte nicht mit ihr, noch ein Problem mit einem männlichen Wesen, würde sie heute nicht ertragen. Caroline marschierte durch den Eingang direkt auf die Fahrstühle zu und erkannte, dass ihr Briefkasten immer noch überquoll, aber
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