Kissing a heart
gelaunt und springe von der Leiter. Ich drehe ihren Rollstuhl um die eigene Achse und wir singen gemeinsam den Vers laut mit:
»Hey sugar momma,
come and dance with me
Come my lady,
Come, come my lady,
yo uʼ re my butterfly,
s ugar baby.«
Ich tanze durch das Wohnzimmer und halte erst in der Bewegung inne, als zwei Männerköpfe um die Ecke ins Zimmer schauen.
»Oh, sorry, wir haben geklopft, aber es hat uns niemand gehört .« Jadens Blick gleitet über meinen Körper, der zum schweißtreibenden Putzen wie üblich nur in Hotpants und einem Neckholder steckt.
»Oh, bitte entschuldigen Sie, wir haben die Musik etwas zu laut gestellt .« Mom nimmt die Fernbedienung zur Hand und schaltet sie ab.
»Nein, bitte , wir müssen uns entschuldigen, dass wir so einfach eindringen.“ Jaden schaut seinen Begleiter an, der ihm so ähnlich sieht, dass ich sofort ahne, wer das ist. „Wir haben den Käfer abgeschleppt und wollten fragen, ob Sie eventuell Werkzeug im Haus haben. Die Batterie ist hinüber und muss ausgetauscht werden. Wir haben bereits eine besorgt, die wollen wir noch schnell einbauen.«
»Wie freundlich von Ihnen “, lächelt Mom Jaden an. „Ava hat bereits erzählt, dass ihr Auto nicht anspringt und ihr Freund so nett war, sie heute Morgen nach Hause zu fahren.«
»Mom, Jaden ist nicht mein Freund«, zische ich.
»Wie unhöflich, mich gar nicht vorzustellen. Ich bin Harry Styles, Jadens Vater.« Er zwängt sich an seinem Sohn vorbei und schüttelt meiner Mom und mir die Hand.
»Ich kenne Sie ...«, Mom hält kurz inne.
»Ja, vielleicht, ich bin Tennisprofi, besser gesagt, war es. Und Sie sind?«
Mom setzt ein verlegenes Lächeln auf und streicht sich eine Haarsträhne ihres langen goldblonden Haars hinter ihr rechtes Ohr. »Ireland Roach, Avas Mutter.«
Selten habe ich Mom verlegen gesehen und ich bin über die Wirkung, die Harry Styles auf sie ausübt, völlig überrascht.
»Wir haben Werkzeug im Schuppen .« Ich nicke Harry freundlich zu und schiebe mich durch den Flur, der Gartentür zu.
»Butterfly, hm ?«, fragt Jaden, der mit folgt, und grinst breit.
»Ja«, lache ich verlegen, weil mir klar wird, dass er mich tanzend im Wohnzimmer erwischt hat. »Meine Mom steht auf das Lied«, versuche ich zu erklären.
»Nur deine Mom?«
»Nun, vielleicht gefällt es mir auch ein bisschen, irgendwie.« Ich öffne die Tür des Schuppens und hole den Werkzeugkasten heraus, den Jaden mir abnimmt.
»Das glaube ich auch, Sugar Baby .«
Oh Gott, ich könnte ihn umbringen und ihm sein doofes Grinsen aus dem Gesicht schlagen. Stattdessen drehe ich mich jedoch einfach um und stampfe ins Haus zurück.
Mom schaut überrascht auf, als ich ins Wohnzimmer komme, wo Harry Styles auf der Couch sitzt und sich mit ihr unterhält.
»So, ich werde Jaden mal mit dem Wagen helfen, wir sehen uns später«, meint er und verschwindet durch die Vordertür.
»Du hast mir gar nicht gesagt, dass du mit dem Sohn von Harry Styles aufs College gehst .« Mom beäugt mich aufmerksam.
»Er ist erst gestern dort aufgetaucht und hat mich freundlicherweise heute Morgen nach Hause gefahren, weil das Auto nicht ansprang. Eigentlich kenne ich ihn gar nicht.«
»Aber das ist doch freundlich von ihm , oder? Ich habe Harry und seinen Sohn zum Essen eingeladen, wo sie doch so hilfsbereit sind. Komm mit in die Küche.« Sie rollt an mir vorbei.
»Harry? !«, frage ich und verdrehe dabei die Augen.
»Er ist wirklich sehr nett. Sie haben einige Jahre in Spanien gelebt, doch Harrys Beziehung zu einer Spanierin ist in die Brüche gegangen und er hat seinen Trainerjob aufgegeben. Er wird hier in New Haven ein Tenniscamp eröffnen.« Ihre Augen leuchten, was ich schon sehr lange nicht mehr an ihr beobachtet habe.
»Mom, mir gefällt das nicht. Warum hast du sie zum Essen eingeladen? Du weißt gar nicht, was diese Leute sonst so gewohnt sind, vielleicht wartet Jadens Mom mit dem Essen auf sie?«
»Harry ist geschieden. Die beiden leben allein. Vielleicht sind sie über weibliche Gesellschaft ganz froh ?« Mom ist der positivste Mensch, den ich kenne, doch etwas an ihr ist plötzlich anders als sonst. »Was schaust du denn so komisch, Ava? Glaubst du, ich bin mir meiner Situation nicht bewusst?« Sie schaut auf ihre Beine, die sie nur sehr eingeschränkt bewegen kann. »Ich bin die Letzte, die sich falsche Hoffnungen machen würde. Ich freue mich nur, wenn wir mal Besuch haben, daran ist nichts Verwerfliches.«
Beschämt nicke ich. Auch
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