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Kleiner Hund und große Liebe

Kleiner Hund und große Liebe

Titel: Kleiner Hund und große Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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lebendig! Du bist hier und ich bin hier.“
    „Und ich bin auch hier“, klang die väterliche Stimme ein Stück über meinem Kopf.
    „Daß paßt mir wunderbar, Herr Grather!“ sagte Ingo. „Sie ahnen ja nicht, was für eine wichtige Frage ich Ihnen stellen möchte!“
    „Sie denken wohl, ich bin von gestern“, lachte Papa. „Wetten, daß ich ahne, was Sie fragen wollen? Aber wie dem auch sei, dies ist nicht die richtige Umgebung für wichtige Fragen. Kommen Sie mit -ach nein, der Wagen ist voll mit Filmausrüstung. Gehen Sie eben zu Fuß - mit oder ohne Elaine, wie Sie wollen - zum Museum, ich fahre hin, und wir treffen uns dort im Park. Einverstanden?“
    „Ich bin nie in meinem Leben so einverstanden gewesen!“ antwortete Ingo.
    Wir gingen durch die belebten Straßen mit den vollkommen unverständlichen Straßenschildern, und ich schwebte auf rosa Glückswolken. Ingos Arm lag um meine Schultern, und er lotste mich behutsam durch den Verkehr. Er kannte sich hier aus, wußte genau, wie wir am schnellsten zum Museum kamen.
    Viel sprechen konnten wir nicht in dem Menschengewühl, aber das eilte nicht! Wir hatten uns gefunden, wir waren zusammen, und der Arm um meine Schultern machte mir klar, daß Ingo mich nicht so bald wieder loslassen würde!
    Hinter dem Museum war es schattig und menschenleer. Papa war noch nicht zu sehen. Zum erstenmal segnete ich die zermürbende Suche nach einem Parkplatz!
    Hinter dem Museum fanden wir eine Bank. Es war still und friedlich, kein Mensch war zu sehen.
    „Ingo, womit fangen wir an?“ fragte ich. „Wir haben uns eine Menge zu erzählen!“
    „Womit wir anfangen? Mit dem, was ich mir die ganze Zeit in Rosenbüttel wünschte!“
    Dann wurde lange nichts gesagt. Wie kann man etwas sagen, wenn man den ersten und so unsagbar heiß ersehnten Kuß bekommt - und gibt?
    Dann saßen wir da, dicht zusammen, ich lehnte meinen Kopf an Ingos Schulter.
    „Elainchen, wenn dein Vater kommt, werde ich alles erzählen. Nur eins sage ich dir gleich: Du hattest recht. Miriam war mein Problem. Als ich heute früh deinen Brief bekam, hätte ich vor Freude und Erleichterung hochspringen und laut singen können!“
    „Ingo, soll das alles bedeuten, daß du - daß du mich doch.“ „Was heißt hier ,doch’? Das soll bedeuten, daß ich dich lieb habe, du Teufelsmädchen, daß ich mein altes Herz an ein halbes Kind verloren habe, daß ich dir klarmachen möchte, daß ich dich und kein anderes Mädchen haben will, und daß ich auf dich warte, bis du dein Abitur gemacht hast und volljährig bist - du bist ja erst sechzehn.“
    „Bald siebzehn! Ich bin älter als Elisabeth von Osterreich war, als sie Kaiserin wurde!“
    „Und so alt wie Goethes Mutter war, als sie ihren Sohn bekam! Aber du wirst keine Kaiserin, und du kriegst bestimmt keinen genialen Sohn, du wirst nur in ein paar Jahren die Frau eines bescheidenen, ewig buddelnden Archäologen werden!“
    „Ach, wird sie das?“
    Ich wandte den Kopf. Hinter der Bank stand mein Vater! Er setzte sich zu uns.
    „Ich habe das Gefühl, daß wir einiges zu besprechen haben“, sagte er so ruhig, als ob es ihn überhaupt nicht beeindruckt hätte, daß er Zeuge eines Heiratsantrags an seine Tochter war. „Nur ist es so, daß das Museum in einer halben Stunde für Besucher geschlossen wird, und ich werde mit Assistentin und Ausrüstung erwartet, um wertvolle Filmaufnahmen zu machen. Kommen Sie mit, Ingo - oder ist es mit euch schon so weit gediehen, daß wir uns gleich duzen können?“
    „Ich glaube schon“, sagte Ingo. „Tausend Dank“, fügte er hinzu. „Fein! Wir werden dann später feierlich Brüderschaft trinken. Also, kommst du mit, Ingo?“
    „Ja, wenn die Leute mich rein lassen!“
    „Na klar. Ich darf doch wohl zwei Assistenten mitnehmen! Also, wir haben eben noch Zeit für eine Frage: Wieso und warum bist du auf Kreta?“
    „Ja, wie soll ich das kurz erklären? Also, ich startete in Rom, da machte ich die die Bekanntschaft eines Schweizer Professors, eines bekannten Archäologen. Er engagierte mich als Mitarbeiter, und dann verbrachte ich eine wertvolle Zeit mit ihm, wir haben unwahrscheinlich interessante Ausgrabungen in Italien und Ägypten gesehen; ich habe auch selbst mitgebuddelt und ein paar wirklich hochinteressante Sachen ans Licht gebracht. Na, weil der liebe Professor mir auch ein anständiges Honorar bezahlte - ach ja, nebenbei gesagt war ich auch sein Fahrer und sein Sekretär -, sparte ich also eine Menge Geld. Als

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