Knallharte Schale - Zuckersueßer Kerl
eher von der introvertierten Sorte und gibt nicht viel von sich preis.“
Amüsiert verdrehte sie die Augen. „Das habe ich schon gemerkt.“
„Unser heutiges Training ist nicht sehr zeitintensiv“, erläuterte er und ging mit ihr ein paar Schritte, um zu einem aufgestellten Tisch zu gelangen, auf dem verschiedene Erfrischungsgetränke angeboten wurden. „Die Spieler brauchen zwischendurch Tage, an denen sie nicht sehr hart trainieren müssen. Nach dem gestrigen Stress mit der Pressekonferenz und den vielen Fotografen, haben sie heute nur leichtes Training und viele Pausen. Diese können Sie gerne nutzen, um die Interviews mit Duprees Mitspielern durchzuführen. Die Jungs wissen schon Bescheid und werden Ihnen gerne Rede und Antwort stehen.“
Sarah hob eine Augenbraue an, nahm das angebotene Glas Wasser entgegen und konnte einen ironischen Tonfall nicht ganz unterdrücken. „Befehl von oben?“
Lachend schüttelte er den Kopf. „Sie sind sehr zahm, aber das werden Sie schon sehen. Wie dem auch sei, ich habe Dupree bereits gesagt, dass er die Trainingseinheiten schwänzen kann, wenn Sie mit ihm beschäftigt sind.“
„Ich weiß gar nicht, was ich zu so viel Kooperation sagen soll“, murmelte Sarah erstaunt.
„Wir sind sehr stolz auf ihn“, gestand der Cheftrainer und schaute lächelnd zum Feld. „Daher wollen wir vom Verein aus alles tun, damit Ihr Bericht ganz besonders großartig wird.“
„Ich tue mein Bestes“, versprach sie gespielt feierlich. „Darf ich Sie zitieren, John?“
„Dass ich sehr stolz auf ihn bin?“ Auf ihr Nicken hin grinste er breit. „Natürlich! Es ist jedoch kein Geheimnis, dass ich große Stücke auf ihn halte – sowohl sportlich als auch menschlich.“
„Inwiefern menschlich?“
Der Trainer fuhr sich durch das blonde Haar. „Dupree war für das Team nicht nur eine Bereicherung, weil er ein großartiger Sportler ist, sondern auch weil er ein großes Herz hat. Das war sehr wichtig für unsere Mannschaft. Alleingänger, die keinen Teamgeist haben, können noch so tolle Athleten sein, aber sie werden sich in die Mannschaft nicht einfügen können und daher auch nur bedingt Erfolg haben. Unser Dupree ist der Ruhepol in der Mannschaft und vermittelt durch seine gelassene Art, wenn es zu Konflikten kommt, was bei Footballspielern leider öfter vorkommen kann.“ Er schnitt eine Grimasse.
„Das klingt, als würden Sie ihn sehr mögen.“
John Brennan gab keine Antwort, sondern grinste lediglich. Mehr musste Sarah gar nicht wissen.
Als der Trainer kurz darauf eine Pause ankündigte, trabte Dupree auf sie zu und nahm seinen Helm ab, um sie zu begrüßen.
„Ich lasse euch dann mal allein“, der Coach klopfte seinem Tackle auf die Schulter. „Die nächsten Trainingseinheiten kannst du ruhig ausfallen lassen, wenn ihr noch nicht fertig seid. Außerdem kümmerst du dich bitte um unseren Gast, ja? Wenn sie mit einem der anderen Jungs sprechen willst, gibst du demjenigen Bescheid, okay?“
„Natürlich, Coach.“
Sarah unterdrückte ein Lachen, da Dupree wie ein Schuljunge vor seinem Lehrer wirkte und dabei eine sehr ernste Miene aufgesetzt hatte.
„Falls Sie etwas brauchen, Sarah, lassen Sie es mich bitte wissen.“
„Das werde ich tun. Vielen Dank, John.“
Sobald der Trainer verschwunden war, drehte sich Sarah wieder zu Dupree um und blinzelte gegen die Sonne, die hinter ihm schien und ihm beinahe einen Heiligenschein verpasste.
„Dein Trainer hält große Stücke auf dich. Mir klingeln beinahe die Ohren von seinen Lobeshymnen.“
Er antwortete nicht, sondern errötete unter seine r dunklen Haut. Anscheinend waren ihm Komplimente peinlich, was wirklich putzig wirkte.
„Gut“, lächelte sie. „Sollen wir anfangen? Wir können uns ein wenig in den Schatten setzen und uns unterhalten. Liam kann dabei ein paar Fotos von dir machen.“
„Liam?“
„Der Fotograf“, ergänzte Sarah und deutete auf den Mann, der gerade dabei war, einen Haufen Footballspieler zu fotografieren, die beieinander standen und sich mit Getränken erfrischten.
„Oh ...“, unsicher fasste er sich ins Haar, das er noch immer nicht geschnitten hatte. „Dann sollte ich mich vielleicht umziehen.“
„Unsinn“, wischte sie seinen Einwand beiseite. „Die Trainingsklamotten sind perfekt und wirken total real. Beim nächsten Mal hast du die Gelegenheit, dich in deinen schönsten Klamotten zu präsentieren.“
Als er breit lächelte, hielt Sarah erstaunt inne und starrte auf
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