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Knight 07 - Im Bann der Sehnsucht

Knight 07 - Im Bann der Sehnsucht

Titel: Knight 07 - Im Bann der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Eden mit weiblicher Intuition diese dunkle Seite in ihm gespürt. Vielleicht, dachte Victor mit einem Anflug von Bedauern, war das der Grund, warum sie eine Ver- bindung mit ihm abgelehnt hatte.
    In jedem Fall, das nahm Victor sich vor, würde er seiner Toch- ter in Zukunft aufmerksamer zuhören, als es in der Vergangen- heit der Fall gewesen war.
    „Victor?“
    Connors leise Frage schreckte ihn aus seinen Gedanken.
    „Ja, mein Junge?“
    Der Australier starrte das Deck zu seinen Füßen an, als wäre die Antwort, die er suchte, vielleicht dort zu finden, wenn er sie nur zu erkennen vermochte.
    Victor nahm die Brille ab und sah ihn mit besorgtem Stirn- runzeln an. „Was ist los?“
    „Es ist ... es ist meine Schuld, dass sie gegangen ist“, brachte Connor schließlich mühsam heraus.
    „Aber, aber, mein Junge, wir tragen beide Schuld daran ...“
    „Nein.“ Connor warf ihm einen gequälten Blick zu und schüt- telte dann langsam den Kopf. „Wäre ich anders ... besser ... Aber sie hat mich nicht haben wollen, und deshalb ist sie gegangen.“ Traurig sah Victor ihn an. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Gefühle waren noch nie seine Stärke gewesen.
    „Sie kennen diesen Mann. Jack Knight.“ Connor sah Edens Vater durchdringend an. „Wird er ihr wehtun?“
    Sofort wusste Victor die Antwort darauf, und er schüttelte den Kopf. Er erinnerte sich noch gut daran, wie beschützend der jun- ge Lord Jack jeden Schritt Lady Mauras bewacht hatte. „Nein. Nicht, wenn es unter dieser rauen Schale nur noch den kleinsten Rest des Jungen gab, den ich einst kannte. Nicht im Geringsten.“

„Ich hoffe, Sie haben recht“, sagte Connor und starrte ins Leere. „Denn wenn er ihr auch nur ein Haar krümmt, ist Jack Knight ein toter Mann.“
    Bis zum Abend wurde auf dem ganze Schiff darüber geredet, wie Kapitän Jack sich in der Nacht mit dem hübschen Ding in seiner Kabine amüsieren würde. Es wurden keine Wetten darauf abgeschlossen, ob er den wilden Rotschopf in sein Bett holen würde, sondern nur, wie oft und ob man wohl mädchenhaftes Geschrei dabei hören würde.
    Nach dem, wie sich der blinde Passagier nachmittags an Deck benommen hatte, hofften die Männer, er würde sie besiegen, denn bestimmt würde sie versuchen, ihm die Kehle durchzu- schneiden, wenn er Hand an sie legte. Ein paar meinten, wenn er schlau wäre, würde er sie fesseln.
    Ja, sie sind echte Edelleute, meine Männer, dachte Jack, ach- tete kaum auf ihre Worte und warf ihnen nur hier und da ei- nen finsteren Blick zu, um sie zum Verstummen zu bringen. Der Himmel allein wusste, dass die lüsternen Vorstellungen, die sie sich ausmalten, nicht gerade gegen die unterschwellige Erre- gung halfen, die ihn quälte seit er der reizenden Miss Farraday beim Baden zugesehen hatte.
    Er wusste nicht, wie er es anstellen sollte, die Hände von ihr zu lassen, doch Jack hielt sich an seinen Entschluss, der Versu- chung zu widerstehen. Sie war sehr anziehend und könnte ihm kräftige Söhne gebären, aber abgesehen von diesem Begehren, war sie so gar nicht das, was ihm vorgeschwebt hatte.
    Wenn es für ihn an der Zeit war, sich eine Frau zu wählen, würde er jemanden nehmen, der unterwürfig war. Jemanden mit sanftem Gemüt. Ein Weib, das ihn niemals infrage stellen wür- de, sondern seine Befehle befolgte, als wäre es ein Teil seiner selbst.
    Eden Farraday war ganz und gar eine eigene Persönlichkeit. Eine eigene, reizvolle, unschuldige, sinnliche Nymphe ...
    Verdammt!
    Es störte ihn sehr, dass er sich ständig dessen bewusst war, dass sie von allem anderen abgeschieden in seiner Kabine saß. Irgendwie durchdrang ihre Gegenwart das ganze Schiff. Die Atmosphäre hatte sich verändert. Es fühlte sich alles sehr selt- sam an.
    Er ärgerte sich über sich selbst, dass es ihm nicht gelang, kühl

und neutral zu bleiben, also verbreitete er schlechte Laune und versuchte, durch harte Arbeit an Deck seine Gedanken von der verlockenden Frau in seiner Kabine abzulenken, und als das nicht funktionierte, versuchte er es mit ermüdenden Boxübun- gen – doch es nützte alles nichts.
    Ihm war beinah, als könne er sie riechen – ihren frischen Duft nach Vanille und Orchideen. Es trieb ihn in den Wahnsinn.
    Was war das für eine lächerliche Reaktion? Sie war nur ein Mädchen wie jedes andere. Abgesehen von ihrer exzentrischen Art, all diesen wunderbaren kleinen Marotten. Himmel, was stimmt denn nicht mit mir? Ein Dutzend Frauen, die schöner waren als sie, hatte er ohne

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