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Komm mit mir, liebes Hausgespenst

Komm mit mir, liebes Hausgespenst

Titel: Komm mit mir, liebes Hausgespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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auch als Amadeus sichtbar machen. Durch sein Unwesen hat er die früheren Bewohner des schönen alten Hauses vertrieben. Selbst die Schmidts waren nahe daran aufzugeben, so sehr sie sich auch gewünscht hatten, auf dem Land zu leben. Denn wenn man keine Nacht schlafen kann und einem auch tagsüber die Gegenstände um die Ohren fliegen, macht einem auch die schönste Behausung keinen Spaß. Zum Glück war es Monika gelungen, Freundschaft mit Amadeus zu schließen. Seitdem macht er zwar immer noch die tollsten Späße — denn völlig unbeachtet kann und mag ein Kobold nicht leben — , aber wenigstens läßt er die Schmidts nachts gut schlafen.
    Wer die Schmidts sind? Nun, da ist erst einmal Monika, die wir schon kennen. Ihre Mutter Hilde Schmidt sieht ganz ähnlich aus, aber ihr Haar ist hellblond, und ihre Linien sind rundlicher. Womit nicht gesagt sein soll, daß sie dick ist. Nur: Monika ist dünn wie ein Bindfaden. Außerdem gibt es noch eine Schwester, Liane, sehr hübsch und sehr eitel und modebewußt, sechzehn Jahre, und Bruder Peter, zwölf, etwas mürrisch und grob, weil er sich zwischen diesen drei weiblichen Wesen und dem Hausgespenst, gegen das er sich nicht wehren kann, ziemlich eingekeilt fühlt. Ein Vater Schmidt ist auch da. Er heißt Max und ist kaufmännischer Angestellter. Aber viel lieber arbeitet er mit den Händen. Er ist glücklich, wenn er etwas zu sägen oder zu mauern findet.
    Ja, und dann sind da noch Kaspar, ein großer, bernhardinerartiger Hund, der eigentlich Peter gehört. Doch Peter nimmt ihn zwar gelegentlich mit auf seine Streifzüge durch Wiesen und Wald, versorgt wird er aber von Monika. Sie ist es, die ihm sein Futter gibt und ihn regelmäßig bürstet. Kaspar hat auch seine liebe Last mit dem Hausgespenst, vor dem er sich schrecklich fürchtet. Wenn Amadeus — ob nun sichtbar oder unsichtbar — in der Nähe ist, sträuben sich ihm sofort die Haare. Sehen läßt sich Amadeus übrigens nur vor Monika.
    Mit zur Familie müssen wir wohl auch Bodo rechnen. Bodo ist ein Pferd, ein schwerer Hannoveraner, der in der Reitschule nicht mehr zu gebrauchen war und den die Schmidts übernommen haben. Er gehört Monika und Liane, die ihn abwechselnd pflegen und ausreiten, wobei, wie es sich denken läßt, der größere Anteil auf Monika fällt, weil Liane viel seltener zu Hause ist.
    Nun aber zurück zu jenem sonnigen Vorfrühlingstag, an dem Monika die Nachricht von der Abendzeitung bekam, daß sie den ersten Preis gewonnen hatte.
    „Ach, hör mir auf mit Amadeus“, sagte Frau Schmidt, „viel wichtiger ist: versäumst du nicht zuviel in der Schule, wenn du in der Karibik herumkreuzt?“
    „Aber, Mutti, kannst du denn nicht lesen? Die Reise fällt doch genau in die Pfingstferien!“
    „Da hast du aber Glück gehabt.“
    „Glück? Ach was, Köpfchen! Weil die Reise in die Pfingstferien fällt, habe ich ja nur mitgemacht.“
    Frau Schmidt zögerte. „Und wen willst du mitnehmen?“
    Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: „Ingrid natürlich!“
    Dazu sagte Frau Schmidt nichts, aber gerade weil sie nichts sagte, fiel es Monika ein, daß sie gekränkt sein könnte.
    „Natürlich würde ich auch gern mit dir verreisen, Mutti“, fügte sie hinzu, „aber Ingrid hat mir doch beim Rätselraten geholfen. Wir haben beide die Lösung eingeschickt und uns gegenseitig versprochen, die andere mitzunehmen, falls eine von uns…“
    „Zwei so kleine Mädchen allein? Ich weiß nicht... solltest du nicht lieber mit Liane...“
    „Na, erlaube mal, Mutti! Wir sind zehn Jahre... so klein doch auch nicht mehr! Und was Liane betrifft, auf die müßte ich doch dauernd aufpassen, wegen Jungen und so. Und außerdem, Mutti, das habe ich dir doch erzählt: Norbert fährt auf dem gleichen Schiff, er macht die gleiche Reise. Mit seinen Eltern. Die Steins werden sich schon um uns kümmern. Du brauchst keine Sorge zu haben.“
    „Aber wir kennen sie doch nur flüchtig, und wir können nicht von ihnen verlangen...“
    „Klar können wir! Was ist das schon für eine Mühe, mich und Ingrid im Auge zu behalten? Wir sind doch beide die Bravheit in Person.“
    „Ich fürchte, du siehst das alles zu einfach. Erst müssen wir mit Vati darüber sprechen... und dann mit den Steins... und mit Ingrids Eltern...“
    „Das sehe ich ja ein. Sprich nur mit Gott und der Welt darüber, Mutti, aber eins sage ich dir: Die Reise machen Ingrid und ich. Nachdem wir sie erst mal gewonnen haben, kann uns nichts mehr davon

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