Kommando-Operation (Drei Military Action Thriller in einem Band) (German Edition)
gab zu bedenken: „Die werden uns anschließend ihre gesamte Killertruppe auf den Hals hetzen!“
„Aber die müssen mit uns auch erst einmal fertig werden!“, erwiderte der Kommandant des Alpha-Teams grimmig.
Mit fieberhafter Eile stoben die OFO-Kämpfer auseinander. Sie mussten sich so weit wie möglich verteilen. Falls einer von ihnen entdeckt und ausgeschaltet wurde, sollten die anderen so wenig wie möglich in Mitleidenschaft gezogen werden.
Jeder der sieben OFO-Soldaten hatte einen ultraleichten Klappspaten dabei. In einer schneereichen Gegend so überlebenswichtig wie eine Notration.
So schnell es ging versuchten sie, Vertiefungen in den Schnee hinein zu graben.
Aber der Apache war zu schnell. Er kam näher.
Knatternd flog er einen Bogen.
Es war nur notdürftig möglich, sich noch schnell genug mit Schnee zu bedecken.
Es ist zu wenig, um auf eine Infrarotanzeige irgendeinen Effekt zu haben!, ging es Haller durch den Kopf.
Der Apache verlangsamte seinen Flug.
Die Maschine verharrte einen Augenblick wie ein Kolibri in der Luft.
Die Granatwerferbatterien an der Unterseite des Helis schwenkten hin und her.
„Sie greifen an!“, brüllte Laroche, der noch immer den Funk der anderen Seite abhörte.
Für Russo und Gomez das Signal zum eingreifen.
Es gab zwei Optionen. Sich tot stellen und darauf hoffen, dass der Apache einfach wieder abdrehte, so wie er es bei ihrer ersten Begegnung getan hatte. Aber das war unter anderen Bedingungen gewesen. Zerklüftetes Gelände und ein aufkommender Sturm waren wichtige Verbündete auf Seiten der OFO-Soldaten gewesen.
Jetzt gab es diesen Schutz nicht.
Gomez feuerte als Erste.
Ihr Schuss war ungenau. Das Explosivgeschoss traf das Heck des Apache und riss ihn herum. Im selben Moment spuckten die Granatwerfer-Batterien Feuer. Ein Regen aus verrissenen Granatschüssen ging über den OFO-Kämpfern nieder. Heulend fuhren die Geschosse in den Boden, rissen Löcher und kleine Krater in das Eis hinein. Ganze Brocken wurden in die Luft geschleudert.
Russo nahm sich für seinen Schuss ein paar Sekunden mehr Zeit.
Der Helikopter trudelte. Er drehte sich und hatte Ähnlichkeit mit einer Feuer spuckenden Wunderkerze.
Russo drückte ab und traf den Apache exakt an der Rotorenaufhängung. Die Explosion war ohrenbetäubend. Die Rotoren und ein Teil der Fahrerkabine platzten einfach weg.
Das Wrack glitt zur Seite, senkte sich Augenblicke später in die weiße, harte Eisfläche hinein. Der Tank explodierte. Flammen umhüllten das, was von dem Apache noch übrig geblieben war.
Die Besatzung hatte keinerlei Überlebenschance.
Mark Haller spürte die Welle aus Druck und Hitze.
Wie die anderen OFO-Soldaten auch presste er sich so dicht wie möglich an den Boden. Trümmerteile wurden durch die Luft geschleudert.
Haller war der Erste im Team, der sich aufrappelte und wieder auf den Beinen stand.
Er blickte sich um, sah in jene Richtung, aus der der Apache sich genähert hatte und nahm den Feldstecher zur Hand.
Eigentlich hatte der Lieutenant erwartet, jetzt die zweite Maschine herannahen zu sehen. Schließlich konnte man davon ausgehen, dass X-Point darüber informiert war, dass jemand versuchte in das Gebiet einzudringen, das offenbar von internationalen Atomgangstern zu ihrem ganz privaten Forschungsgelände und Sperrgebiet erklärt worden war.
Aber im Augenblick tat sich da nichts.
Kein schwarzer Punkt vor der blutroten Sonne. Kein verräterisches Brummen von Rotoren.
Hinter sich hörte Haller Schritte im Schnee.
„Du fragst dich wohl, wo der zweite Heli bleibt?“, fragte Ina Van Karres, die offenbar Hallers Gedanken erraten hatte.
Haller drehte sich halb zu ihr herum.
Die attraktive Niederländerin hatte sich die Gesichtsmaske heruntergezogen und den äußeren Thermoanzug ein Stück geöffnet. Der Brand des abgeschossenen Apache hatte für eine sengende Hitzewelle gesorgt und zu den Dingen, die man unter den klimatischen Bedingungen der Antarktis unbedingt vermeiden musste gehörte Schweiß. Feuchtigkeitsabsorbierende Schichten in der modernen Polarkleidung sorgten dafür, dass Feuchtigkeit weder am Körper blieb, noch nach außen drang. Beides war gleichermaßen gefährlich.
„Was sagt denn dein Einfühlungsvermögen als Psychologin dazu?“, fragte Haller leicht spöttisch.
„Gedankenlesen gehört noch nicht zu den Studieninhalten der Psychologie!“, erwiderte sie. „Ich weiß genauso wenig wie du, was die andere Seite vorhat.“
Ridge trat hinzu und
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