Kommandounternehmen Angkor (Military Action Thriller) (German Edition)
zwischen Kambodscha und Laos überschritt.
„Sie sehen hier das Rantanakiri Plateau und die drei Nebenflüsse des Mekong in dieser Region: den Kông, den San und den Srepog“, erläuterte Elamini. „Das gesamte Gebiet und einige andere Regionen stehen faktisch nicht mehr unter Kontrolle der Regierung in Phnom Pen. Es hat hier immer Mohnanbau und Drogenhandel gegeben, aber jetzt versucht offenbar jemand, diesen Handel unter seine Kontrolle zu bringen und damit Milliardengewinne zu machen. Wer dieses Gebiet und die angrenzenden Gebiete in Laos und Thailand beherrscht, kann die Heroin Preise in der South Bronx oder Harlem diktieren. Nach Erkenntnissen der kambodschanischen Regierung, sowie verschiedener Nachrichtenagenturen operiert hier eine Guerillabewegung, die unter dem Namen „Neue Rote Khmer“ firmiert. Das Überraschendste ist jedoch, dass diese Kämpfer besser ausgebildet sind und auch besser bewaffnet sind als die reguläre Armee. Sie verfügen über hochmoderne Raketenwerfer, über Stinger-Raketen zur Abwehr von Hubschraubern oder Flugzeugen und haben ganze Teile des Landes praktisch vom Rest der Region abgeriegelt. Das Ganze ging einher mit einer brutalen Säuberungswelle unter den lokalen Drogenfürsten.
Offenbar ist jeder liquidiert worden, der nicht bereit war mit dieser neuen Macht zu kooperieren.“
„Haben diese Leute tatsächlich etwas mit jenen Roten Khmer zu tun, die in den 70er Jahren eine Schreckensherrschaft über Kambodscha ausübten?“, fragte Colonel John Vanderikke.
„In den Wirren des Vietnam-Krieges war es damals den kommunistischen Roten Khmer gelungen, die amerikafreundliche Regierung des Diktators Lon Nol zu stürzen. Etwa ein Drittel der Bevölkerung fiel in den nachfolgenden Jahren der Schreckensherrschaft unter Pol Pot zum Opfer. Eine Schreckensherrschaft, die erst durch eine Invasion der Vietnamesen beendet worden war. Noch Jahre danach hatten die Roten Khmer in den unzugänglichen Dschungelgebieten Kambodschas operiert. Eine Gruppe unverbesserlicher Steinzeitkommunisten, die jedoch eine zunehmend geringere Bedeutung gespielt hatten. Aber selbst nach ihrer Vertreibung führten sie noch einen jahrelangen Bürgerkrieg.“ General Elamini fuhr fort: „Nach ihrer Entmachtung lieferten sich die ursprünglichen Roten Khmer jahrelang blutige Gefechte mit der Regierung und sie beherrschen bis heute einige Gebiete im Westen und Nordwesten des Landes. Daran hat selbst eine UNO-Friedensmission nichts geändert, die Anfang der 90er Jahre zur Sicherung der allgemeinen Wahlen stattfand. Die Roten Khmer spielten damals einfach auf Zeit. Sie wussten, dass das UNO-Mandat auf 18 Monate begrenzt war.“
Elamini deutete erneut auf das im Nordosten gelegene Rantanakiri Plateau.
„Diejenigen Verbände, die in diesem Gebiet operieren und sich als Neue Rote Khmer bezeichnen, haben unseren Erkenntnissen nach mit den alten Steinzeitkommunisten überhaupt nichts zu tun. Sie benutzen nur ihren Namen und ihre Taktik, um ihre eigenen Ziele zu verschleiern. Einem CIA-Agenten namens Roy McConnery gelang es, zu ihnen vorzudringen. Über einen verschlüsselten Satellitenkanal konnte er noch einige wichtige Informationen übersenden bevor er schließlich bei den Ruinen von Angkor Wat umgebracht wurde. Dankenswerterweise hat uns die US-Regierung diese Informationen zugänglich gemacht. Danach ist es einer unbekannten Macht gelungen große Teile der alten Roten Khmer als Söldner anzuheuern.
Die Ziele dieser Macht haben nichts mit politischer Ideologie zu tun. Es geht um die Kontrolle des Drogenhandels. Wir sind uns inzwischen sicher, dass diese Macht Teil eines größeren Netzwerkes ist.“
„Sprechen Sie von einem Syndikat?“, fragte Vanderikke.
„Wir sollten hoffen, dass es sich nur um ein Syndikat handelt“, erklärte Elamini. „Wenn dem so ist, verfügt es über exzellente Verbindungen, denn anders sind die hochmodernen militärischen Möglichkeiten nicht zu erklären über die die Neuen Roten Khmer plötzlich verfügen.“
„Es scheint mir, als würde Ihnen noch eine andere Hypothese im Kopf herumschwirren“, stellte Vanderikke fest.
Der General lächelte mild.
„Sie haben Recht, Colonel. Die Kontrolle des Drogenhandels im goldenen Dreieck stellt eine politische Macht dar. Allein schon wegen der ungeheuren Summen, die dadurch umgesetzt werden. Die Geheimdienste vieler Länder haben uns vorexerziert wie man mit Hilfe von aus dem Drogenhandel stammenden Geldern ganze Regierungen stürzen
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