Kommissar Morry - Der Moerder von Richmond Hill

entzückt und lud mich zu einem Tagesausflug nach Brighton ein. Ich sagte zu, bat ihn jedoch, einige Zeilen an dich richten zu dürfen. Er bot mir seine Schreibmaschine an, und während er hinausging, um sich umzuziehen, schrieb ich den Zettel. Ich tippte, was ich für notwendig hielt, um dich zu entlasten..."
    Sie schwieg eine Sekunde mit geschlossenen Augen und fuhr dann fort: „Als Carter zurückkam, versuchte er mich zu küssen. Er umarmte mich, und ich — ich nahm hinter seinem Rücken die Pistole aus der Handtasche und schoß..."
    Sie schloß erneut die Augen, begann zu zittern und erklärte weiter: „Dann ging alles sehr rasch. Er brach zusammen und fiel bäuchlings auf die Couch. Ich vermied es, in sein Gesicht zu blicken. Ich preßte die Pistole in seine Hand und klopfte, einem Instinkt folgend, seine Taschen ab. Dabei entdeckte ich die Pistole. Ich nahm sie an mich und hastete zur Tür. Aber es war zu spät..."
    „Zu spät?" fragte Vickers.
    „Ich hörte, wie ein Mensch quer durch die Halle geeilt kam. Im nächsten Moment wurde die Tür aufgestoßen. Eine dicke Frauenperson trat herein und schrie laut auf. Sie blickte wie gebannt auf den Toten und bemerkte mich überhaupt nicht. Während sie langsam auf Carter zuging, huschte ich ungesehen und ungehört aus dem Zimmer und aus dem Haus."
    Morry wandte den Kopf und blickte über die sonnige Terrasse. Von draußen klang das gleichmäßige Schnurren des Rasenmähers herein. Dann wandte er sich dem Geschwisterpaar zu. „Ist es Ihnen recht, wenn ich Sie jetzt bitte, mir zu folgen?"
    Die beiden Vickers erhoben sich.
    Archy Vickers lächelte hölzern, als er der Schwester galant den Arm bot. „Wir haben alles verloren", sagte er. „Alles, bis auf eines: das ist unsere Haltung. Laß sie uns bis zuletzt bewahren!"

    E N D E