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Kopernikus 2

Kopernikus 2

Titel: Kopernikus 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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man sie mit einem anderen Menschen teilt, gehört sie einem nicht mehr allein. Ich glaube, die meisten Autoren denken so. Sie reden nicht über das, an dem sie gerade arbeiten.
    Frage: Soweit ich weiß, gibt es da zwei Kategorien: Die Mitglieder der einen sind schweigsam wie ein Grab, die der anderen haben Angst, ihre Idee zu verlieren, und daher reden sie mit anderen Leuten darüber.
    Simak: Man kann auch eine Idee verlieren, wenn man zuviel darüber redet. Sie ist dann nämlich kein streng gehütetes Privatgeheimnis mehr.
    Frage: Haben Sie mal mit einem anderen Autor zusammengearbeitet?
    Simak: Ja, mit meinem Sohn, und ich glaube, wir sind ausgezeichnet zurechtgekommen. Eine Geschichte habe ich mit Carl Jacobi zusammen verfaßt. Ich weiß aber nicht so recht, ob ich noch jemals wieder mit jemandem zusammenarbeiten werde. Sicher habe ich keine schlechten Erfahrungen gemacht, aber das literarische Endprodukt nimmt sich doch ein wenig unbeholfen aus. Es sind eben zwei unterschiedliche Gemüter mit einer einzigen Sache beschäftigt, und daher ist es schwierig, ein Werk aus einem Guß zu erhalten.
    Frage: Wie sah die Zusammenarbeit mit Jacobi aus?
    Simak: Mit der Planung haben wir uns wochenlang abgestrampelt, aber schließlich sind wir zu einer Übereinstimmung gelangt und haben die Geschichte geschrieben. Die Probleme unserer Planungsphase sahen etwa folgendermaßen aus: Ich wollte, daß ein Protagonist Schlaftabletten nimmt, Carl war der Meinung, daß Schlafpulver geeigneter sei. Wenn Sie Carl kennen würden, könnten Sie sich die Situation besser vorstellen als ich es Ihnen hier vermitteln kann.
    Frage: Wollten Sie von Anfang an Science-fiction schreiben?
    Simak: Klar.
    Frage: Haben Sie auch mal etwas anderes versucht?
    Simak: Sicher. Einmal war ich völlig blank, und soviel SF, wie ich hätte schreiben müssen, um finanziell klarzukommen, fiel mir einfach nicht ein. Da habe ich eben Western und einige Luftkriegsgeschichten produziert.
    Frage: Was ist aus diesen Arbeiten geworden? Sind sie verschwunden?
    Simak: Hoffentlich.
    Frage: Was hat Sie ursprünglich zur Science-fiction hingezogen?
    Simak: Ich hatte immer bei einer Zeitung arbeiten wollen, und als mir das schließlich gelungen war, war ich auch sehr zufrieden mit diesem Job. Nach einigen Jahren habe ich jedoch herausgefunden, daß es doch Bereiche in mir gab, die durch meine Tätigkeit nicht abgedeckt wurden. Wenn man für eine Zeitung arbeitet, muß man nüchtern und objektiv schreiben, man hat sich auf ein Protokoll zu beziehen, auf ein Interview oder auf irgendeine andere Quelle, und man weicht davon nicht ab. Ich bemerkte jedoch, daß ich Kreativität beim Schreiben brauchte. Schließlich hatte ich Wells, Poe, Haggard und all die anderen Autoren gelesen. Sie haben mich sehr fasziniert, und dann sah ich eines Tages zum erstenmal ein Exemplar von Amazing, und das faszinierte mich noch weitaus stärker. In diesem Augenblick wußte ich, daß ich in der Tat Science-fiction schreiben wollte.
    Frage: Wie lange hat es gedauert, bis Sie damit Erfolg hatten?
    Simak: Ich habe zwar meine erste Geschichte verkauft, sie wurde jedoch nie abgedruckt, weil Amazing sie mir zusammen mit einem Begleitschreiben fünf Jahre später zurückschickte und verlauten ließ, die Geschichte sei mittlerweile etwas aus der Mode gekommen. Meine zweite Geschichte dagegen wurde angekauft und veröffentlicht. Ich glaube nicht, daß ich in meiner gesamten Karriere mehr als zwei oder drei Geschichten verfaßt habe, die ich nicht verkaufen konnte.
    Frage: Immerhin eine beachtliche Leistung. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?
    Simak: Als ich mit der SF-Produktion begonnen habe, gab es erst sehr wenige Autoren. Die Magazine hatten mittlerweile jedoch alles von Wells und Haggard nachgedruckt und somit ein starkes Interesse daran, neuen Lesestoff auf den Markt zu werfen. Wenn man also in der Lage war, zwei zusammenhängende Sätze niederzuschreiben, reichte das als Qualifikation aus. Die Autoren, die früh das Feld betraten, hatten keine Konkurrenz zu fürchten. Die Herausgeber waren ja von ihnen abhängig. Man sandte eine Geschichte ein, die dem Herausgeber vielleicht nicht gefiel, aber wo hätte er etwas anderes herbekommen sollen? Als sich dann der Konkurrenzdruck auf dem Markt verschärfte, hatten sich die meisten der frühen Autoren so weit eingearbeitet, daß sie ihre Positionen halten konnten.
    Frage: Waren Sie mit der frühen Science-fiction unzufrieden, weil ihre literarische Qualität

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