Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kopernikus 7

Kopernikus 7

Titel: Kopernikus 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
Vom Netzwerk:
ge­ring­schät­zig.
    Bun­nish zuck­te mit den Schul­tern. „Ganz wie du willst“, sag­te er. „Ich wer­de hier sein, und das Spiel wird hier sein. Ich set­ze dei­ne Uhr recht­zei­tig in Gang. Du kannst auf dem Brett ver­lie­ren – oder durch Ver­fall. Du ver­lierst so oder so.“
    „Und ich?“ sag­te Pe­ter.
    „Tja, Ka­pi­tän“, sag­te Bun­nish. „Dich spa­re ich mir als letz­ten auf.“
    Ste­ve Del­ma­rio war ein Wrack. Er wei­ger­te sich, das Schach­brett zu ver­las­sen, es sei denn, um sich neue Drinks zu mi­xen. Für den Rest des Vor­mit­tags und den größ­ten Teil des Nach­mit­tags blieb er an sei­nem Sitz kle­ben, trank wie ein Fisch und jag­te die Schach­fi­gu­ren wie ein Be­ses­se­ner her­um, spiel­te das Spiel im­mer und im­mer wie­der. Del­ma­rio schlang ein paar Sand­wi­ches hin­un­ter, die ihm Pe­ter ge­gen Mit­tag mach­te, aber man konn­te nicht mit ihm re­den, ihn nicht be­sänf­ti­gen. Pe­ter ver­such­te es. Wenn Del­ma­rio mit die­sem Teu­fels­zeug, das er in solch er­schre­cken­den Men­gen in sich hin­ein­schüt­te­te, wei­ter­mach­te, dann wür­de er in spä­tes­tens ei­ner knap­pen Stun­de weg­ge­tre­ten sein.
    Schließ­lich lie­ßen E. C. und er Del­ma­rio in Ru­he und gin­gen in sei­ne Sui­te hin­auf. Pe­ter klopf­te an die Tür. „Bist du schick­lich an­ge­zo­gen, Ka­thy? E. C. ist bei mir.“
    Sie öff­ne­te die Tür. Sie trug Jeans und ein T-Shirt. „So schick­lich, wie ich nur sein kann“, er­wi­der­te sie. „Kommt schon rein. Wie ist das große Spiel aus­ge­gan­gen?“
    „Del­ma­rio hat ver­lo­ren“, ant­wor­te­te Pe­ter. „Aber es war ei­ne knap­pe Sa­che. Einen Mo­ment lang ha­be ich ge­dacht, wir hät­ten ihn.“
    Ka­thy schnaub­te.
    „Al­so, was jetzt?“ sag­te E. C.
    „Du wirst mor­gen spie­len?“
    E. C. zuck­te mit den Schul­tern. „Warum nicht? Ich ha­be nichts zu ver­lie­ren.“
    „Gut“, sag­te Pe­ter. „Du kannst ihn schla­gen. Ste­ve hät­te fast ge­won­nen, und wir ken­nen bei­de den Zu­stand, in dem er ist. Wir müs­sen das Spiel ana­ly­sie­ren, wir müs­sen die Stel­le fin­den, wo er sei­nen Feh­ler ge­macht hat.“
    E. C. fum­mel­te an sei­nem Schnau­zer her­um. Er sah kühl und nach­denk­lich aus. „Die­ser Bau­ern­zug“, schlug er vor. „Der­je­ni­ge, der kein Schach ge­bracht hat. Der hat Weiß die Ge­le­gen­heit zu die­sem Ge­gen­an­griff ge­bo­ten.“
    „Er hat auch das Matt-Netz auf­ge­baut“, mein­te Pe­ter. Er schau­te über die Schul­ter zu­rück, sah Ka­thy mit ver­schränk­ten Ar­men da­ste­hen. „Könn­test du das Schach­brett aus dem Schlaf­zim­mer ho­len?“ frag­te er sie. Als sie ging, wand­te sich Pe­ter wie­der E. C. zu. „Ich glau­be, Ste­ve war be­reits ver­lo­ren, als er die­sen Bau­ern­zug ge­macht hat. Der war an­ge­sichts der dro­hen­den Ge­fah­ren der ein­zig mög­li­che gu­te Zug. Al­les an­de­re hät­te sich nach ein paar Schachs ein­fach tot­ge­lau­fen. Er hat sich vor­her ge­irrt, den­ke ich.“
    „All die­ses Schach­bie­ten“, sag­te E. C. „Viel­leicht war es zu­viel des Gu­ten?“
    „Ge­nau“, sag­te Pe­ter. „Statt ihn in ein Schach­matt zu trei­ben, hat ihn Ste­ve in die Si­cher­heit ge­trie­ben. Du mußt ir­gend­wo da­zwi­schen va­ri­ie­ren.“
    „Ein­ver­stan­den.“
    Ka­thy kam mit dem Schach­spiel an und stell­te es auf den nie­de­ren Tisch zwi­schen ih­nen. Als Pe­ter rasch die kri­ti­sche Stel­lung auf­bau­te, setz­te sie sich auf den Bo­den und zog die Bei­ne an den Kör­per her­an. Aber es wur­de ihr rasch lang­wei­lig, als sie zu ana­ly­sie­ren be­gan­nen, und es dau­er­te nicht lan­ge, bis sie mit ei­nem ver­ächt­li­chen Laut wie­der hoch­kam. „Ihr seid bei­de ver­rückt“, sag­te sie. „Ich wer­de mir et­was zu es­sen ho­len.“
    „Bring uns et­was mit, ja?“ bat Pe­ter. „Und ein paar Fla­schen Bier.“ Aber als sie spä­ter das Ta­blett ne­ben E. C. und ihm ab­stell­te, be­merk­te er es kaum.
    Sie blie­ben bis tief in die Nacht. Ka­thy war die ein­zi­ge, die zum Es­sen mit Bun­nish hin­un­ter­ging. Als sie zu­rück­kehr­te, sag­te sie: „Die­ser Mann ist ekel­haft“, und sie sag­te es so nach­drück­lich, daß Pe­ter tat­säch­lich kurz vom Spiel

Weitere Kostenlose Bücher