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Kopernikus 8

Kopernikus 8

Titel: Kopernikus 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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zit­ter­ten, doch Co­yo­te konn­te trotz­dem le­sen, was sie sag­ten.
    „Na klar“, ant­wor­te­te er und zwang sich zu ei­nem Lä­cheln. „Ich wüß­te kei­nen Grund, der da­ge­gen spricht. Vie­le Leu­te ha­ben Ba­bys, wenn sie alt ge­nug sind.“
    „Ah-ah­hh“, wein­te Spatz, schüt­tel­te den Kopf und leg­te ihn an Co­yo­tes Stirn. Haa­re und Kopf­häu­te rie­ben sich an­ein­an­der. Der Jun­ge mach­te ein an­de­res Zei­chen, das so­viel wie un­mög­lich be­deu­te­te.
    „Oh“, sag­te Co­yo­te. „Wie kommst du denn dar­auf? Je­der kann Ba­bys ha …“ Dann klapp­te sein Kie­fer her­un­ter. „O Gott“, sag­te er und zog den Jun­gen an sich. „Oh, Spatz, es tut mir leid, ich ha­be es nicht gleich ver­stan­den.“ Er küß­te sei­ne Stirn, das Ge­sicht, die Hän­de. „Tut mir leid“, mur­mel­te er. „Ich wür­de dir ger­ne hel­fen, wenn du das meinst, aber das kann ich nicht. Wir al­le müs­sen so le­ben, wie wir ge­bo­ren wer­den.“
    Er zog sich et­was zu­rück und dreh­te Spatz’ Kopf so, daß der Jun­ge sei­ne Lip­pen se­hen konn­te. „Ich lie­be dich“, sag­te er. „So wie du bist.“ Und da­nach wein­ten sie bei­de ge­mein­sam ei­ne Wei­le.
     
    Als Spin­ne her­ein­schlüpf­te, um sich zu ver­ab­schie­den, weck­te sie die bei­den nicht auf.

 
Philip José Farmer
Die Reiter der Purpurnen Sozialhilfe
oder Das große Ding
RIDERS OF THE PURPLE WAGE or
THE GREAT GAVAGE
     
    Wenn Ju­les Ver­ne wirk­lich in die Zu­kunft hät­te schau­en kön­nen, sa­gen wir bis ins Jahr 1966, dann hät­te er wahr­schein­lich in die Ho­sen ge­schis­sen. Und erst 2166 – oh Mann!
     
    Aus Groß­pa­pa Win­ne­gans un­ver­öf­fent­lich­tem Ma­nu­skript Wie ich On­kel Sam be­schis­sen ha­be und an­de­re pri­va­te Er­güs­se.
     
    DER HAHN, DER RÜCK­WÄRTS KRÄH­TE
     
    Un und Un­ter, die bei­den Rie­sen, bet­teln ihn um Brot an.
    Bruch­stücke schwe­ben durch den Wein des Schla­fes nach oben. Rie­si­ge Fü­ße zer­tre­ten un­er­gründ­li­che Trau­ben für das Sa­kra­ment des In­ku­bus.
    Er, als Ein­falts­pin­sel, an­gelt in sei­ner See­le als Kö­der für den Le­via­than.
    Er stöhnt, er­wacht halb, dreht sich um, schwitzt dunkle Ozea­ne, stöhnt er­neut. Un und Un­ter keh­ren ih­rer Ar­beit den Rücken und wer­den zu Mühl­stei­nen der ver­sun­ke­nen Müh­le, mur­meln pfui, fui, fu, fumm. Au­gen glit­zern oran­ge­rot wie die ei­ner Kat­ze im Käm­mer­chen, Zäh­ne als trü­be wei­ße Fin­ger in der dunklen Arith­me­tik.
    Un und Un­ter, auch sie Ein­falts­pin­sel, mi­schen em­sig un­selbst­be­wußt Me­ta­phern.
    Mist­hau­fen und Hahnei­er: Der Ba­si­lisk rich­tet sich auf und gibt ein ers­tes Krä­hen von sich, zwei wei­te­re fol­gen im Flauschrausch des Blu­tes in der Däm­me­rung und Ich-bin-die-Erek­ti­on-und-der-Ha­der.
    Es wächst und wächst, bis Ge­wicht und Län­ge sich zu­sam­men­tun und es her­ab­bie­gen wie ei­ne noch nicht trau­ern­de Wei­de oder ei­ne ab­ge­bro­che­ne Ger­te. Der ein­äu­gi­ge Rot­kopf blin­zelt über die Bett­kan­te. Er legt den kinn­lo­sen Kie­fer auf und glei­tet dann, wäh­rend der Kör­per an­schwillt, hin­über und hin­aus. Er schaut ein­äu­gig hier­hin und dort­hin, schnüf­felt ar­cha­isch über den Fuß­bo­den und macht sich auf zur Tür, die durch einen Lap­sus lin­guae von si­mu­lie­ren­den Wäch­tern of­fen­ge­las­sen wur­de.
    Ein gel­len­der Schrei aus der Mit­te des Raum­es ver­an­laßt ihn zur Um­kehr. Der drei­bei­ni­ge Esel, Baa­lims Staf­fe­lei, iiaht lauthals. Auf der Staf­fe­lei be­fin­det sich die „Lein­wand“, ei­ne spe­zi­ell be­han­del­te fla­che Mul­de aus be­leuch­te­tem Plas­tik. Die Lein­wand ist über zwei Me­ter hoch und acht­zehn Zoll tief. Das Ge­mäl­de bein­hal­tet ei­ne Sze­ne, die bis mor­gen fer­tig sein muß.
    Es ist eben­so Ge­mäl­de wie Skulp­tur, und die Fi­gu­ren sind re­li­ef­ar­tig her­aus­ge­ar­bei­tet, man­che sind dem Zen­trum nä­her als an­de­re. Sie schim­mern im Licht von au­ßer­halb, aber auch die Plas­tik­flä­che der „Lein­wand“ glüht von in­nen her­aus. Das Licht scheint von der Skulp­tur an­ge­so­gen zu wer­den, zu ver­wei­len, dann los­zu­bre­chen. Das Licht ist

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