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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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Nicht-in-diese-Richtung-Faktor.
    Der Grund, weshalb kaum ein Soldat bisher eine Verwendung für dieses tolle Spielzeug gefunden hatte, war der, dass seine Erfinder offenbar nicht daran gedacht hatten, dass man für einen optimalen Einsatz die Sender zuerst tief ins feindliche Gebiet tragen und dort aufstellen musste; deshalb konnte das System nicht funktionieren. Es war nur eine im vierzigsten Jahrhundert gebräuchliche Variante des alten Spielchens »Wer hängt der Katze die Glocke um den Hals?«
    Sten schaltete den Transponder an und drückte auf den Knopf zur Systemüberprüfung. Sie hatten bereits vier Transponder rings um den Tempel aufgestellt; es dürfte ihnen also keine Schwierigkeiten bereiten, jederzeit abzulesen, wo sie sich befanden. Trotzdem trug Sten, der der Technik ein tiefsitzendes Misstrauen entgegenbrachte, einen konventionellen Kompass am Gürtel; genau wie Alex.
    »Ich kann mir nich’ erklären, warum wir da drin rumhängen sollen und uns denen ihren Dreck anschauen«, grummelte Alex. »Aber ich bin bereit, meine Klaustrophobie auszutesten.«
    Schon schob er sich durch die Spalte und ließ sich in die Dunkelheit hinab. Die Passage war recht eng, und Doc quietschte unterwegs mehrere Male laut auf. Dicht hinter ihnen tauchte Sten in die bodenlose Finsternis ein.
     
    Docs bequeme Reise in Alex’ Rucksack dauerte nicht sehr lange. Schon kurz nach der schmalen Einstiegspassage, als er zum ersten Mal zusammengedrückt wurde, flehte er gurgelnd um Vergebung und beteuerte, dass er ebenso gut zu Fuß gehen könne.
    Also kroch er aus dem Rucksack heraus und übernahm die Führung. Alex ging als zweiter, Sten bildete die Nachhut.
    Doc wieselte umher, um den besten Durchgang zu suchen, und mit Kilgour als zweitem Mann konnten sie sicher sein, dass sie nirgends hineingerieten, wo sie eventuell nicht mehr herauskamen.
    Die Höhle verlief genau so, wie es die Geo-Übersichtskarte anzeigte, und sie war auch begehbar, wenn man bereit war, sich im geduckten Bärengang vorwärtszubewegen.
    Es gab nur zwei Stellen, an denen man wirklich auf allen vieren kriechen musste. Auf diese Weise waren sie schon bald an die eintausend Meter in die Höhle eingedrungen. Eigentlich ging alles viel zu glatt.
    Aber nicht mehr lange.
    Doc japste erschrocken auf, als sich der Kriechgang wenige Zentimeter vor ihm plötzlich in nichts auflöste. Er ließ sich auf die Vorderpfoten nieder und funzelte mit seinem Minischeinwerfer in die Finsternis hinunter.
    Von sehr weit unten schimmerte Wasser herauf.
    Sten und Alex krochen neben ihn. Sten bewegte den Kopf, und der Strahl seiner Helmlampe fingerte über die senkrecht nach unten abfallenden Wände. »Da unten. Ein anderer Durchgang.« Er richtete den Lichtstrahl auf die Einmündung. Der Durchgang mündete etwa vier Meter über der dunklen Fläche, die den Wasserspiegel markierte.
    Alex hakte die Dose mit dem Kletterfaden vom Gürtel, überprüfte den Härter an der Düse und sprühte einen Tropfen des Klebers auf die Felskante. Dann schob er die Hände in die dafür vorgesehenen Griffe der Dose, schlängelte sich über die Kante und ließ sich mit kurzen Spritzern hinunter. Er sank immer tiefer hinab, bis von ihm nur noch das auf- und abtanzende Helmlicht zu sehen war.
    Doc nahm zwei eigens für ihn angefertigte Jumars aus seinem Gepäck, schob die Hände hinein und ließ sich am gleichen Faden hinunter. Sten tat es ihm gleich, benutzte jedoch konventionelle Jumars.
    Alex ließ sich immer weiter hinunter, bis er sich unterhalb des Durchgangs befand. Dort verankerte er den Faden an dem Felsvorsprung, der den Eingang markierte, bevor er sich in die Öffnung hineinschwang. Die anderen beiden folgten dicht hinter ihm.
    Der Kriechgang wurde rasch niedriger, die Decke senkte sich immer tiefer herab, bis sie wieder gezwungen waren, auf allen vieren voranzukriechen, dann auf Knien und Ellenbogen, und schließlich mussten sie sogar weiterrobben.
    Die Felsendecke zerriss Stens Uniform, als er sich weiter voranschob.
    »Ich bin zwar kein Geologe«, merkte Doc an, »aber deutet die Tatsache, dass die Decke dieses Durchgangs nass ist, auf das hin, was ich vermute?«
    Sten gab ihm keine Antwort, obwohl die Feuchtigkeit des Materials sehr wohl ein Indiz dafür war, dass der Gang, durch den sie gerade krochen, erst vor kurzem unter Wasser gestanden haben musste. Wenn es draußen zu regnen anfing (und falls ja, würden sie es hier drinnen garantiert nicht mitbekommen), dürfte der Wasserspiegel

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