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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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würde, dass sie keine unerwünschten emotionalen Forderungen an ihn stellen würde, dass sie bereit war, ihn seinen eigenen Weg gehen zu lassen, sofern er ihr die gleiche Freiheit zugestand. Alles das waren natürlich Lügen, aber sie musste nüchtern, musste realistisch sein. Denn es war schließlich Luc, mit dem sie es hier zu tun hatte - ohne diese Lügen sah sie keine Möglichkeit, wie sie ihn jemals dazu bewegen könnte, ihr seinen Ring an den Finger zu stecken. Aber genau das musste nun einmal ihr erstes und vordringlichstes Ziel sein.
    Ein Ziel, das sie nun schon beinahe erreicht hatte. Draußen vor ihrem Fenster begann die Welt aus der Nachtruhe zu erwachen. Mit leichtem, unbeschwertem Herzen, getragen von einem Gefühl der Befriedigung und des Triumphs und erfüllt von der Überzeugung, das Richtige zu tun, schloss Amelia die Augen und versuchte, ihre überschäumende Freude noch ein klein wenig zu zügeln. Denn dass sie sich mit Luc einig geworden war, dass sie ihn dazu bewegen konnte, einer Eheschließung zuzustimmen, war nicht das Ende, sondern erst der Anfang. Der erste aktive Schritt in ihrem langfristigen Plan. Ihrem Plan, ihren kostbarsten Traum in die Realität umzusetzen.
    Damit war sie ihrem höchsten Ziel nun schon einmal einen Schritt - einen großen Schritt - nähergekommen.

    Fünf Stunden später schlug Luc die Augen auf und erinnerte sich sofort und mit erschreckender Klarheit wieder an alles, was in der Eingangshalle seines Hauses vorgefallen war. Bis hin zu dem Punkt, an dem er jene verhängnisvolle Verbeugung gemacht hatte. Was danach passiert war, davon wusste er dann allerdings nur sehr wenig, da war seine Erinnerung doch ziemlich bruchstückhaft und verschwommen. Er runzelte nachdenklich die Stirn, versuchte angestrengt, das Dunkel zu durchdringen, in welches jene späteren Augenblicke gehüllt waren. Ganz allmählich lichtete sich der Nebel in seinem Hirn, und was zurückblieb, war ein deutlicher Eindruck von Amelia, wie sie sich - warm und weich und unbestreitbar weiblich - seitlich an ihn presste. Er konnte sich auch noch an den Druck ihrer Hand auf seiner Brust erinnern...
    Mit einem Mal wurde ihm bewusst, dass er unter seiner Bettdecke nackt war.
    Prompt schlug seine Fantasie Purzelbäume, war drauf und dran, mit ihm durchzugehen - da wurde er plötzlich durch ein leises Klopfen abgelenkt. Die Tür ging einen Spaltbreit auf. Cottsloe steckte den Kopf ins Zimmer herein.
    Luc winkte ihn zu sich und wartete nur gerade so lange, bis der Butler die Tür hinter sich geschlossen hatte, ehe er mit gepresst klingender Stimme fragte: »Wer hat mich zu Bett gebracht?«
    »Das war ich, Mylord.« Cottsloe faltete die Hände. Der Ausdruck in seinen Augen ließ erkennen, dass er auf der Hut war. »Wenn Ihr Euch erinnert...«
    »Ich erinnere mich daran, dass Amelia Cynster hier war.«
    »In der Tat, Mylord.« Cottsloe wirkte erleichtert. »Miss Amelia hat mir geholfen, Euch die Treppe hinaufzubringen, danach ist sie gegangen. Habt Ihr irgendeinen Wunsch, Mylord, kann ich Euch etwas bringen?«
    Lucs Erleichterung übertraf die des Butlers noch um einiges. »Nur mein Waschwasser. Ich komme dann in Kürze zum Frühstück hinunter. Wie spät ist es eigentlich?«
    »Zehn Uhr, Mylord.« Cottsloe ging zum Fenster hinüber, um die Vorhänge aufzuziehen. »Miss Ffolliot ist gekommen und sitzt gerade mit Miss Emily und Miss Anne beim Frühstück. Ihre Ladyschaft ist noch in ihrem Schlafzimmer.«
    »Sehr schön.« Luc entspannte sich und lächelte. »Ich habe eine gute Nachricht, Cottsloe, die aber - das brauche ich wohl nicht extra zu betonen - nicht weiter als bis zu Euch und Mrs. Higgs dringen darf. Wenn Ihr so gut sein wollt, sie davon in Kenntnis zu setzen.«
    Cottsloes Gesicht, bis zu diesem Augenblick noch völlig unbewegt und von dem für Butler so typischen Ausdruck stoischer Gelassenheit geprägt, wurde mit einem Mal lebhaft. »Ihre Ladyschaft hat auch bereits eine Andeutung darüber fallen lassen, dass es da gewisse ermutigende Entwicklungen gegeben habe.«
    »Und ob die ermutigend sind! Die Familie ist endlich wieder schuldenfrei. Wir sitzen nicht mehr länger auf dem Trockenen, sondern sind endlich wieder flüssig. Und es kommt sogar noch besser: Finanziell sind wir wieder genau dort angelangt, wo wir von Rechts wegen sein sollten, wo wir angeblich all die ganzen Jahre über waren.« Cottsloe blickte seinen Herrn aus ruhigen braunen Augen an, Luc erwiderte den Blick. »Unser Leben besteht also

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