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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wie sie einem Frischvermählten zukamen. Seine Hochzeit mit Amanda Cynster lag schließlich erst eine Woche zurück.
    Still vor sich hingrinsend, schüttelte Luc im Geiste voller Überheblichkeit den Kopf über die Schwäche seines Cousins, über dessen Kapitulation vor der Liebe. Kurz darauf kam Luc bei seinem Haus an und wandte sich ein wenig unsicher der Treppe mit den flachen Stufen zu, die zur Eingangstür hinaufführte. Für einen kurzen Augenblick drehte sich alles in seinem Kopf, dann legte sich der Schwindelanfall wieder. Vorsichtig stieg Luc die Stufen hinauf, blieb vor der Tür stehen und kramte in seiner Tasche nach den Schlüsseln.
    Zweimal glitten sie ihm wieder aus den Fingern, bis es ihm endlich gelang, den schweren Bund zu fassen zu bekommen und aus der Tasche herauszuzerren. Er hielt den Ring in seiner Hand und mühte sich stirnrunzelnd damit ab, die diversen Schlüssel zu sortieren und den einen zu identifizieren, der zur Haustür gehörte. Schließlich fand Luc ihn. Er packte ihn ganz fest, kniff die Augen zusammen, führte ihn in Richtung Schlüsselloch... nach dem dritten Versuch traf er denn auch endlich sein Ziel, und der Schlüssel glitt ins Loch. Luc drehte ihn herum und hörte, wie die Riegel des Türschlosses nachgaben.
    Er schob den Schlüsselbund wieder in seine Tasche, drehte den eisernen Knauf und ließ die Haustür weit aufschwingen. Dann trat er über die Schwelle -
    In genau diesem Moment schoss plötzlich eine Art Derwisch aus dem gähnenden schwarzen Loch der Souterraintreppe hervor. Luc konnte nur einen ganz flüchtigen Blick auf die Erscheinung erhaschen, wurde nur den Bruchteil einer Sekunde vorgewarnt, bevor die Gestalt auch schon an ihm vorbeiflitzte und ihn dabei so unsanft mit dem Ellenbogen anrempelte, dass er das Gleichgewicht verlor. Er taumelte vorwärts und landete an der Wand der Eingangshalle.
    Dieser flüchtige menschliche Kontakt, wenngleich auch durch diverse Stoffschichten gedämpft, sandte einen jähen Stromstoß der Erregung durch seinen Körper und verriet ihm unmissverständlich, wer dieser nächtliche Wirbelwind war: Nämlich Amelia Cynster, Zwillingsschwester der frisch angetrauten Ehefrau seines Cousins und langjährige Freundin seiner, Lucs, Familie. Er hatte Amelia schon gekannt, als sie noch in den Windeln gelegen hatte. Genau wie er, so war auch Amelia noch ledig, und sie besaß ein wahrhaft stählernes Rückgrat. In einen Umhang gehüllt, die Kapuze tief in die Stirn gezogen, stürmte sie in die matt erleuchtete Eingangshalle, kam abrupt zum Stehen, wirbelte herum und heftete ihren Blick auf Luc.
    Die Wand hinter seinen Schultern war das Einzige, was ihn noch aufrecht hielt. Er starrte die Erscheinung an, verdutzt und ganz und gar verwirrt... wartete darauf, dass die Nachwirkungen ihrer Berührung abklangen...
    Sie gab ein ärgerlich-frustriert klingendes Geräusch von sich, flitzte wieder zur Haustür zurück, packte den Knauf und ließ die Tür mit einer energischen Bewegung ins Schloss fallen. Nachdem das Licht des Mondes auf diese Weise jäh ausgesperrt worden war, musste Luc ein paarmal blinzeln, während er darauf wartete, dass seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnten. Und schon fuhr Amelia abermals zu ihm herum; lehnte sich dann mit dem Rücken gegen die Türfüllung und funkelte Luc wütend an - er konnte es deutlich spüren.
    »Was zum Teufel ist eigentlich mit dir los?«, zischte sie.
    »Mit mir?« Er löste seine Schultern von der stützenden Wand und schaffte es, sein Gleichgewicht wiederzugewinnen. »Die Frage sollte doch wohl eher lauten: Was, verdammte Pest noch mal, machst du denn hier?«
    Er hatte keine Ahnung, was sie wollte, konnte es sich noch nicht einmal ansatzweise vorstellen. Durch das fächerförmige Oberlicht über der Tür strömte das Mondlicht herein und fiel über ihrer beider Köpfe hinweg auf den mit hellen Fliesen ausgelegten Fußboden der Halle. In dem diffusen Licht konnte Luc nur gerade eben Amelias ovales Gesicht mit den fein geschnittenen Zügen ausmachen, umrahmt von üppigen blonden Locken, die unter ihrer Kapuze hervorquollen.
    Sie straffte die Schultern, reckte energisch das Kinn und schob ihre Kapuze in den Nacken zurück. »Ich wollte mit dir unter vier Augen sprechen.«
    »Es ist drei Uhr morgens!«
    »Das weiß ich selbst! Ich habe schließlich schon seit ein Uhr auf dich gewartet. Aber ich wollte unbedingt mit dir sprechen, ohne dass sonst irgendjemand davon weiß. Und ich kann ja schließlich

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