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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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katastrophal, wenn bekannt würde, dass ihr arm seid wie die Kirchenmäuse.«
    Amelia legte die Stirn in Falten, ganz so, als ob sie im Geiste eine Liste durchginge. »Das also ist Punkt zwei - dass es zwingend erforderlich ist, dass du und deine Familie weiterhin zur Hautevolee gehören, dass du aber nicht das nötige Kleingeld hast, um einen solchen Lebensstil noch auf lange Zeit weiter zu finanzieren. Ihr lebt nun schon seit Jahren auf Pump, quasi von der Hand in den Mund. Womit ich bei Punkt drei angelangt wäre. Nämlich bei dir.«
    Sie richtete den Blick wieder auf Lucs Gesicht. »Du hast dich anscheinend nie mit dem Gedanken getragen, eine Ehe einzugehen, um deine Finanzen wieder in Ordnung zu bringen - obgleich dies ja durchaus eine Möglichkeit wäre. Ich nehme an, du wolltest dich nicht mit einer Ehefrau belasten, weil dann womöglich noch mehr kostspielige Ansprüche und Erwartungen auf dich zugekommen wären. Mal ganz abgesehen davon, dass du wohl generell keine Neigung verspürt hast, dir eine Ehefrau und eventuelle damit verbundene Pflichten und Forderungen aufzuhalsen. Das ist also Punkt drei und der Grund, weshalb ich unbedingt unter vier Augen mit dir sprechen musste.«
    Amelia sammelte sich und hob ihr Kinn noch eine Idee höher. »Ich bin überzeugt, dass wir - du und ich - zu einer für beide Seiten vorteilhaften Einigung kommen könnten. Meine Mitgift ist beträchtlich - mehr als ausreichend, um die pekuniären Geschicke der Familie Ashford wieder zum Guten zu wenden und ihr zumindest so weit unter die Arme zu greifen, dass sie ihr Auskommen hat. Und außerdem kennen wir beide, du und ich, uns schon seit Ewigkeiten - es ist also nicht so, als ob wir nicht hinreichend gut miteinander auskommen könnten -, und ich kenne deine Familie doch auch schon recht gut, und sie kennen mich, und …«
    »Willst du damit etwa sagen, dass wir heiraten sollten?«
    Luc schien wie vom Donner gerührt, und sein entrüsteter Ton ließ Amelia erbost auffahren. »Ganz richtig! Und bevor du mir jetzt damit kommst, wie unsinnig eine solche Idee doch ist, solltest du dir meinen Vorschlag besser erst mal durch den Kopf gehen lassen. Ich erwarte ja keineswegs, dass...«
    Was genau das nun war, was sie nicht von ihm erwartete, das bekam Luc allerdings nicht mehr mit, denn auch noch den Rest ihrer Worte zu erfassen, dazu war er nicht mehr in der Lage. Er stand einfach nur da und starrte Amelia durch das trübe Zwielicht hindurch entgeistert an. Ihre Lippen bewegten sich weiterhin, vermutlich redete sie also noch immer mit ihm. Er versuchte angestrengt zuzuhören, doch sein Verstand weigerte sich zu kooperieren. Sein gesamtes Denkvermögen war wie blockiert - hatte sich regelrecht festgebissen - an der einen hochwichtigen, entscheidenden, schier unglaublichen Tatsache.
    Amelia bot ihm an, seine Ehefrau zu werden.
    Wenn der Himmel plötzlich herabgestürzt wäre, hätte der Schock für Luc auch nicht größer sein können. Und es war nicht etwa ihr Vorschlag, der ihn so erschütterte - sondern seine eigene Reaktion darauf.
    Er wollte Amelia nämlich heiraten, wollte sie zur Ehefrau haben.
    Vor einer Minute hatte er noch keine Ahnung von seinem Wunsch gehabt; vor zehn Minuten hätte er allein die bloße Vorstellung schon als lachhaft empfunden. Jetzt jedoch… jetzt wusste er es ganz einfach, wusste es mit einer absoluten, unerschütterlichen, geradezu erschreckend starken Gewissheit. Es war ein überwältigendes Gefühl, das sich da in seinem Inneren ausbreitete, das Impulse und Regungen wachrief, die er stets sorgsam hinter seiner eleganten Fassade verborgen zu halten pflegte.
    Er konzentrierte seine Aufmerksamkeit wieder auf Amelia, gestattete sich, sie einmal richtig und ganz eingehend zu betrachten - etwas, das er früher, wie ihm nun plötzlich klar wurde, eigentlich nie getan hatte. Früher hatte er Amelia im Grunde immer nur als eine lästige Ablenkung empfunden; als ein weibliches Wesen, das ihn zwar körperlich durchaus anzog, dem er sich in Anbetracht seines damaligen Mangels an Vermögen aber wohl niemals hätte nähern können. Er hatte sie ganz bewusst außer Acht gelassen, sie quasi beiseitegeschoben, denn sie war die eine Frau, die er, wie er wusste, niemals anrühren durfte. Sie war für ihn verboten gewesen, und das noch umso mehr wegen der engen Bande zwischen ihren beiden Familien.
    »... und du brauchst dir auch gar nicht erst einzubilden...«
    Üppige, goldblonde Ringellocken, Rosenknospenlippen und die

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