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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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unterbreiten, ohne auch nur ein einziges Mal vor Aufregung ins Stocken zu geraten oder sich zu verhaspeln - und dann war der Kerl betrunken ?
    Eine Sekunde, bevor ihre Wut mit ihr durchgehen konnte, fiel ihr wieder ein, dass Luc ihrem Vorschlag ja immerhin noch zugestimmt hatte. Und zwar absolut klar und unmissverständlich. Ihm mochte ja vielleicht schwindelig gewesen sein, aber er war durch den Alkoholgenuss nicht derart außer Gefecht gesetzt gewesen, dass er nicht mehr gewusst hatte, was er sagte oder tat. Genau genommen war es sogar so, dass sie bis zu dem Moment, in dem er zu Boden gestürzt war, überhaupt keine Ahnung von seinem Zustand gehabt hatte; sie hatte es jedenfalls weder an seinem Verhalten noch an seiner Sprechweise erkennen können. Betrunkene lallten oder nuschelten doch für gewöhnlich, nicht wahr? Aber sie kannte Lucs Stimme, seine Aussprache - er hatte nicht im Geringsten unartikuliert gesprochen oder sich in sonst irgendeiner Weise sonderbar angehört.
    Nun ja, die Tatsache, dass er den Mund gehalten und sie hatte reden lassen, ohne sie auch nur ein einziges Mal zu unterbrechen, war schon ein bisschen seltsam gewesen. Doch letztendlich war das ja nur zu ihrem Vorteil. Denn wäre Luc nüchtern gewesen, dann hätte er nur wieder seine üblichen, bissigen Kommentare von sich gegeben, hätte sämtliche ihrer Argumente zerpflückt - und dann hätte sie ihre kleine Rede nie zu Ende führen können.
    In jedem Fall aber hatte er ihrem Vorschlag zugestimmt. Sie hatte ihn klar und deutlich ja sagen hören, und - und das war noch wichtiger - sie war sich sicher, dass auch er selbst sich dieses entscheidende Wort hatte sagen hören. Im Augenblick mochte er zwar bewusstlos sein, aber wenn er wieder zu sich kam, würde er sich bestimmt sofort daran erinnern. Und das war das Einzige, worauf es ankam.
    Euphorie, ein überschwängliches Gefühl des Sieges bemächtigte sich ihrer. Sie hatte es geschafft! Als sie abermals auf Luc hinunterblickte, konnte Amelia es fast nicht glauben, und doch war dem so - denn sie war hier und er desgleichen; sie hatte das Ganze also keineswegs nur geträumt.
    Sie war in sein Haus gekommen und hatte ihm ihren Vorschlag gemacht, und er hatte ihr Angebot angenommen.
    Amelias Erleichterung war so groß, dass ihr regelrecht schwindelig wurde. An der Wand, nur ein paar Schritte von ihr entfernt, stand ein Stuhl; sie ließ sich darauf niedersinken, lehnte sich zurück und betrachtete erneut Lucs reglos daliegende Gestalt.
    Er sah so entspannt aus, so friedlich, wie er da zusammengesunken auf den Fliesen lag. Amelia kam zu dem Schluss, dass es eigentlich sogar gut war, dass er betrunken gewesen war - sozusagen ein unerwarteter Bonus. Sie war sich nämlich absolut sicher, dass er normalerweise nicht dazu neigte, zu tief ins Glas zu schauen. Ein solches Verhalten war nämlich eigentlich so ganz und gar nicht Lucs Art. Er war sonst immer sehr beherrscht, hatte sich stets so gut unter Kontrolle. Es musste wohl schon ein ganz besonderer Anlass gewesen sein - eine Feier zu Ehren eines Freundes, der das große Glück gefunden hatte, oder irgendetwas dergleichen -, der dazu geführt hatte, dass Luc jetzt in einer solchen Verfassung war.
    Seine langen Glieder waren ineinander verheddert; sein Gesicht mochte zwar einen entspannten Ausdruck haben, aber sein Körper… mit einem Ruck setzte Amelia sich auf ihrem Stuhl auf. Wenn sie Luc heiraten wollte, dann sollte sie vielleicht besser darauf achten, dass er nicht mit einem steifen Hals oder einer verrenkten Wirbelsäule aus seinem Rausch aufwachte. Wieder blickte sie auf Luc hinunter und überlegte. Ihn aus der Halle in eines der Zimmer zu befördern, selbst wenn sie ihn zu diesem Zweck über den Boden schleifen müsste, war unmöglich. Luc war über einen Meter achtzig groß, und wenngleich er auch schlank war, so hatte er doch den für Männer seiner Herkunft typischen schweren Knochenbau. Amelia brauchte nur wieder an das dumpfe Geräusch zurückzudenken, mit dem sein Körper auf den Fliesen gelandet war, um mit absoluter Sicherheit zu wissen, dass sie es niemals schaffen würde, ihn von der Stelle zu bewegen, geschweige denn die Treppe hinauf in sein Zimmer zu verfrachten.
    Mit einem Seufzer erhob sie sich von ihrem Stuhl, nahm ihren Umhang auf und schritt in den Salon hinüber. Der Klingelzug befand sich neben dem Kamin. Sie zog einmal daran und kehrte dann zur Tür zurück, um diese bis auf einen schmalen Spalt zu schließen. Dann stand sie

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