Kuessen al dente - Roman

entschuldigen Sie mich, meine Liebe. Und vergessen Sie nicht, mir den Namen Ihres Floristen zu geben.«
    »Deine Mutter ist wirklich außergewöhnlich«, sagte Georgia, als Huggy außer Hörweite war.
    »Ja, das ist sie«, erwiderte Andrew. »Aber im Moment bin ich mehr an dir interessiert.« Er lächelte. »Du hast es geschafft, Georgia.«

    »Ja, aber ich weiß immer noch nicht, wie uns das gelungen ist.«
    »Wie stehen die Chancen, dass wir noch ein drittes Rendezvous einschieben können, bevor ihr euer nächstes Restaurant eröffnet?«
    »Recht gut, würde ich sagen. Allerdings müsste es ein Turbo-Frühstück gegen sechs im Regency sein oder Churros um Mitternacht, aber wenn du noch eine Weile Geduld mit mir hast, wird es besser werden mit meiner Termingestaltung, das verspreche ich dir.«
    Andrew schnappte sich ein Glas Prosecco vom Tablett eines Kellners und hob es in Georgias Richtung. »Ich denke, das kriege ich hin.«
    Vanessa und Ricky kamen zu ihnen, und Georgia machte sie mit Andrew bekannt.
    »Mann, ist der süß«, flüsterte Vanessa ihr zu.
    »Nein, nicht schon wieder«, sagte Georgia und schüttelte den Kopf. »Genau das Gleiche hast du auch über Gianni gesagt. «
    »Zuerst einmal, Gianni ist süß, aber Andrew ist noch süßer. Und zweitens habe ich gar nicht von Andrew gesprochen. «
    »Oh.« Georgia warf einen schnellen Blick in Rickys Richtung. »Verstehe.«
    Ricky schaute Georgia an und grinste. Clem und Lo gesellten sich zu dem Grüppchen und steckten nach der Vorstellungsrunde konspirativ die Köpfe zusammen.
    »Wer ist der Typ, mit dem ihr vorhin gesprochen habt?«, fragte Georgia ihre Freundinnen.
    »Ach, das war Brian«, sagte Clem. »Ich hoffe, du hast nichts dagegen, dass ich ihn eingeladen habe.«
    »Spinnst du? Natürlich nicht. Wer ist er?«

    »Ach, nur der Kerl, mit dem ich jetzt öfter ausgehe«, erwiderte Clem beiläufig.
    »Was? Warum hast du mir das verschwiegen?«
    »Du hattest andere Dinge im Kopf, meine Liebe. Außerdem wollte ich es noch nicht in die Welt hinausposaunen, vor … na, du weißt schon.«
    Georgia spielte die Ahnungslose. »Vor was?«
    »Vor dem dritten Date. Ich wollte erst dieses verdammte dritte Date hinter mich bringen.«
    »Und, hast du?«, fragte Lo höchst interessiert.
    »Das hier ist Date Nummer fünf, Baby. Hier in Nana’s Kitchen.« Sie streckte beide Hände in die Luft, mit den Handflächen nach vorn, und Lo und Georgia klatschten jeweils eine Hand ab.
    »Hier in Nana’s Kitchen«, wiederholte Georgia. »Das klingt gut, das gefällt mir.« Sie schaute sich um, und auf ihrem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. Nächste Woche feierte sie ihren vierunddreißigsten Geburtstag, hier in Nana’s Kitchen. Anders, als sie gedacht hatte, war sie nicht verheiratet, hatte kein Kind und war auch nicht schwanger, hatte nicht mal eine ernsthafte Beziehung, aber sie war ganz genau dort, wo sie sein wollte. Hier in Nana’s Kitchen.

Die Originalausgabe GEORGIA’S KITCHEN
erschien 2010 bei Gallery Books, New York
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Vollständige deutsche Erstausgabe 04/2011
    Copyright © 2010 by Jenny Nelson
    Copyright © 2011 der deutschen Ausgabe by
Wilhelm Heyne Verlag, München in der
Verlagsgruppe Random House GmbH
Satz: Christine Roithner Verlagsservice, Breitenaich
     
     
     
    eISBN 978-3-641-04574-6
     
     
     
    www.heyne.de
    www.randomhouse.de