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Kurtisanen leben gefährlich

Kurtisanen leben gefährlich

Titel: Kurtisanen leben gefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Natascha Weber
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musterte mich aufmerksam und sichtlich neugierig. Sie war eindeutig darauf aus, mehr über meine Gefühle zu erfahren und bemühte sich nicht, es vor mir zu verbergen.
    »Sei vorsichtig, Lukrezia. Diese Sache könnte dich mehr kosten, als du zu geben bereit bist. Die Santorini sind nicht für ihr gutes Herz bekannt, auch wenn Andrea Luca sehr charmant ist.«
    Gerade, als ich zu einer Antwort ansetzen wollte, öffnete sich die Tür und Antonia trat mit einem besorgten Gesichtsausdruck in den Salon. Ihr Gesicht war unnatürlich bleich und ihre Wangen wiesen rote Flecken auf. Ein deutliches Zeichen für ihren inneren Aufruhr, das mich ein nervöses Kribbeln in der Magengegend verspüren ließ. Antonia war kein ängstliches Mädchen mit schwachen Nerven und es bedurfte einiger Anstrengungen, um sie aus der Ruhe zu bringen. Ich brach den Satz ab, bevor ich ihn begonnen hatte, und sah sie fragend an.
    »Signorina Lukrezia, ein Besucher bittet darum, empfangen zu werden.«
    Erstaunt über diese Eröffnung, zog ich die Augenbrauen in die Höhe. Ich erwartete keinen Besuch und konnte mir niemanden vorstellen, der um diese Zeit den Weg zu mir antreten würde.
    »Ich sagte doch, dass wir nicht gestört werden möchten. Um wen handelt es sich, Antonia?«
    Das Mädchen machte eine entschuldigende, hilflose Geste und mein scharfer Ton tat mir auf der Stelle leid, trug sie doch keine Schuld an Smeraldas Nachforschungen, die mich aus der Ruhe gebracht hatten.
    »Ich habe es ihm gesagt, aber er ließ sich nicht darauf ein und drängte mich, ihn einzulassen. Er stellte sich als Signore Gespari vor.«
    Verwundert sah ich zu Smeralda, die verneinend den Kopf schüttelte. Der Name war keiner von uns geläufig, was dafür sprach, dass er nicht aus dieser Gegend stammte oder zumindest nicht sonderlich bekannt war.
    »Lass ihn herein, Antonia. Wir werden uns diesen Signore Gespari etwas näher ansehen.«
    Antonia nickte und verschwand dann durch die Tür. Schon nach kurzer Zeit kam sie mit dem mysteriösen Signore Gespari zurück. Neugierig blickten wir auf den Mann, der eintrat und uns seinerseits einer eingehenden Musterung unterzog. Signore Gespari war durchaus gut aussehend. Dichtes, schwarzes Haar wellte sich in kurzen Locken um ein markantes Gesicht, das von einem gepflegten Bart betont wurde. Er war von athletischer Statur und seine edle Kleidung trug zur Abrundung seines Erscheinungsbildes bei und wies ihn als einen Mann aus, dem zumindest die finanziellen Mittel nicht fehlten. Oberflächlich betrachtet schien er eine gute Partie zu sein. Es gab jedoch eine Art von unterschwelliger Brutalität in seinem Auftreten, die ihn auf der Stelle unsympathisch machte.
    Der hungrige, lüsterne Blick, mit dem er Smeralda und mich ansah, gefiel mir nicht. Kühl schaute ich zu ihm auf und öffnete meinen Mund, um die Frage nach seinem Begehr zu formulieren, doch seine herrische Stimme klang durch das Zimmer und schnitt mir das Wort ab.
    »Signorina Lukrezia? Ich habe Euch ein lukratives Angebot zu machen. Ihr solltet gut überlegen, ob Ihr es annehmen möchtet, wenn Euch weiterhin an diesem luxuriösen Leben gelegen ist.«
    Er wandte sich zu Smeralda und machte eine unmissverständliche Geste in Richtung der Tür.
    »Ihr solltet besser draußen warten. Dieses Gespräch geht niemanden etwas an.«
    Smeralda sah mich an und ihre Augen stellten eine stumme Frage. Ich nickte ihr knapp zu und sie entfernte sich mit einem letzten wachsamen Blick auf diesen unverschämten Menschen. Wütend funkelte ich ihn an, nachdem die Tür ins Schloss gefallen war.
    »Ich bin sehr gespannt, was für ein lukratives Angebot Euer Benehmen entschuldigen soll, Signore Gespari! Besser, Ihr redet schnell und verschwendet meine Zeit nicht.«
    Eine Kurtisane war keine dahergelaufene Hure! Diesem Mann fehlte es offenbar an Manieren, was bereits seine ungeschliffene Ausdrucksweise vermittelte. Und ich war nicht gewillt, mir diese Behandlung bieten zu lassen, lukrativ hin, lukrativ her. Außerdem hatte ich starke Zweifel an seinen Motiven und dem gesellschaftlichen Stand, den er mir vorspielen wollte.
    Gespari schien nicht beeindruckt von meiner Wut. Er lehnte sich bequem in einem meiner samtbezogenen Sessel zurück und grinste mich auf schmutzige Weise an.
    »Nun, Signorina, wir beide wissen, dass Andrea Luca Santorini ein Auge auf Euch geworfen hat. Allerdings wird diese Tatsache nicht von allen Beteiligten begrüßt ...«
    Sein Blick wurde hart und er starrte mich unverhohlen

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