Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)
des Schattenkreises bedient. Ihm war es doch noch nie schwer gefallen , neue Diener zu rekrutieren. Und warum hat er , gleich nachdem seine alten Diener befreit waren , ein Bekennerschreiben an Wrador geschickt ? U nd ihm damit regelrecht den Krieg erklärt? B e v o r
er seine eigene Armee aufgebaut hatte. Dorrok macht einen Fehler nach dem anderen!“ „Das haben wir uns auch g edacht“, erklärte Silp . „U nd des halb sind wir der Meinung, dass wir in der vielen Frei zeit, die wir nun zwischen den T reffen der Zirkelführer haben, herausfinden sollten, w as es mit Dorroks eigenartigem Verhalten auf sich hat .“
„Moment mal ! “, rief Lagon. „S ind solche Alleingänge sonst nicht immer meine Idee?“ „Mag sein“, gab Mundra zu . „A ber du warst ja gestern zu besoff en, um einen anständigen Plan zustande zu bekommen .“
„Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist“, fand Lagon. „W isst ihr nicht mehr, was bei unserem letzten Alleingang passiert ist? “
„Natürlich!“ , rief Mundra munter . „W ir wurden auf den zweiten Pfad befördert!“
Lagon ignorierte da s . „Das ist zu gefährlich!“
„Das ist zu gefährlich“, äffte Mundra Lagon nach . „W as hat dich den gebissen?“
„Ich glaube er wird alt“, vermutete Silp.
„So ein Unsinn!“ , antwortete Lagon, in seinem Stolz verletzt . „I ch denke nur, dass wir ziemlichen Ärger bekommen werden, wenn wir schon wieder auf eigene Faust Heldentaten begehen.“
„Tun wir doch gar nicht“, sagte Silp . „W ir hören uns nur ein wenig um. Und wenn wir was Interessantes hören und darauf entsprechend reagieren , indem wir ein wenig schnüffeln, wer kann denn da was dagegen sagen?“
Lagon lächelte . „Na gut“, sagte er . „es wird mal wieder Zeit . gegen die Regeln zu verstoßen.“
„Hervorragend!“ , rief Silp . „U nd was machen wir als nächstes?“
„Wieso? H abt ihr euch das denn noch nicht überlegt, bevor ihr rein gekommen seid?“
„Eigentlich haben wir geglaubt, dass du dir den Plan ausdenkst, wie wir dem Schattenkreis auf den Zahn fühlen“, meinte Mundra . „I mmerhin haben wir dich schon dazu überredet mitzumachen“, fügte sie trotzig hinzu .
„A lso Lagon, was sollen wir jetzt machen“
Lagon überlegte kurz. Eigentlich war diese Frage gar nicht so schwer. Als erstes brauchten sie mehr Informationen über den Schattenkreis, um eine Erklärung für Dorroks Verhalten zu finden. Und i n Korroniea gab es nur einen Ort, wo sie das nötige Wissen erlangen konnten.
„Wir müssen in die Bibliothek der G adden spitze“, erklärte er Silp und Mundra . „D ort werden wir unseren ersten Hinweis finden. “
Mundra, die Bücher nicht mochte, stöhnte ents etzt auf. Silp sah verwirrt aus. „Warum denn ausgerechnet dort?“ , fragte er Lagon.
„Weil dort fast alle Informationen der Liewanen lagern. Und wenn wir was vom Schattenkreis finden wollen, dann sollten wir da anfangen. Und wir können Rossbark besuchen! Ich habe das Gefühl, dass er ein wenig vereinsamt.“
Einige Minuten später hatten sie die oberste Etage von Korroniea, die an Ballonen über der eigentlichen Stadt schwebte, verlassen und machten sich , auf dem Boden , auf den Weg zur Gaddenspitze. Lagon, dem trotz Mundras Medizin, noch recht schwindelig war, war der Lärm auf der Straße ein wenig zu laut und er kniff die Augen zusammen. Doch dann zupfte ihn jemand am Ärmel und er sah auf. Mundra war ganz dicht an ihn herangetreten und sah besorgt aus. „Dreh dich nicht um und benimm dich ganz normal, wir werden verfolgt!“
„Was?“ , fragte Lagon so leise, wie er konnte . Doch Mundra hob nur eine Hand, zum Zeichen, dass er leise sein sollte und ging zu Silp, um ihm das Selbe zu zuflüstern. Dann zog sie ihn u nd Lagon neben sich , wo sie sich zwischen beide quetschte, als wäre es tiefster Winter.
„Was ist überhaupt los?“ , fragte Lagon leise.
„Irgendwer verfolgt uns. Ein Mann“, erklärte Mundra . „Mensch, glaube ich. Trägt einen langen grauen Mantel und einen Hut, der sein Gesicht verbirgt. Bewegt sich unauffällig. Wäre mir nicht aufgefallen , wenn ich ihn nicht auf unserem Weg zu dir , vor deinem Haus gesehen hätte. E r stand dort und las Zeitung. Und eben habe ich gemerkt, dass er direkt hinter uns ist, als ich ihn in einer F ensterspiegelung gesehen habe. E r hat uns hinterher geguckt .“
„Das kann doch auch ein Zufall sein!“ , warf Silp ein.
„Und wenn nicht?“ , zischte Mundra zurück.
„Dann
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