Lamarchos
Körper mit langen, langen Armen … Mehr als ein Ellenbogengelenk … Die Arme hingen eigenartig herunter … Lange, dünne Beine, die ebenfalls so aussahen, als hätten sie mehr als ein Gelenk … Ein schmales-, hartes Gesicht … die Augen riesig, schwarz … Mit vielen Facetten … Mehr wie die eines Insekts als … Kurze, stummelige Fühler, die in rötlichen Knäufen endeten … Eine glänzende, karmesinrote Tunika aus einem samtartigen Material …
Ein roter Vorhang senkte sich über das Kraftfeld und schnitt die Sicht auf das Marktgeschehen ab.
Aleytys sank auf die Knie; als die anderen sie nicht mehr sehen konnten, stützte sie der Stolz nicht mehr. „Verkauft“, murmelte sie. Sie senkte die Stirn auf die Knie. „Wie ein Stück Fleisch.“
Sie hörte ein Geräusch und sprang auf die Füße. Die Rückwand der Kiste schwang nach außen. I!kuk und das maskenäugige Wesen sahen zu, wie sie die schräge Rampe hinunterging, sich unsicher, eigenartig fühlend.
„Stelle mich vor, I!kuk.“ Die Stimme des Wesens war tief und melodisch.
Die Wimpern flatterten wild um die bernsteingelben Augen, was I!kuks Mißbilligung unterstrich, aber er dirigierte seine Schüssel zurück und sagte: „Aleytys, ich stelle dich der Kipu Anesh von lrsud vor.“
Nachwort
Wie schon im Science Fiction Almanach 1981 (Moewig SF 3506) – der das Thema Frauen und Science Fiction beleuchtete – nachgewiesen werden konnte, ist die Science Fiction seit einigen Jahren nicht länger allein Männersache. Frauen beginnen sich in stärkerem Maße für Science Fiction zu interessieren – als Leserinnen wie auch als Autoren. Eine Tendenz, die sich insbesondere seit den frühen siebziger Jahren abzeichnete. Inzwischen sind Autoren wie Ursula K. LeGuin, Joanna Russ, C. J. Cherryh, Chelsea Quinn Yarbro, Vonda N. McIntyre, Joan D. Vinge, Tanith Lee, Anne McCaffrey und andere aus der Science Fiction und Fantasy überhaupt nicht mehr fortzudenken.
Gewiß, auch in früheren Jahren gab es weibliche SF-Autoren. Aber Katherine MacLean, Gertrude Friedberg, Judith Merrill, Zenna Henderson, Edna Maine Hüll (die Frau von A. E. van Vogt) und einige andere veröffentlichten nur gelegentlich Stories und Romane. Miriam Allen de Ford wurde eher durch ihre Krimigeschichten bekannt, und Leigh Brackett, Ehefrau von Edmond Hamilton, war mehr als Verfasserin anderer Unterhaltungsliteratur – und vor allem als Verfasserin von Drehbüchern für Hollywood und für das Fernsehen –, denn als SF-Autorin tätig. Margret St. Clair und Joan C. Holly (Pseudonym: J. Hunter Holly) schrieben zwar etliche Romane und Stories, aber der große Durchbruch gelang ihnen nicht. Und C. L. Moore, die vielleicht einflußreichste SF-Autorin jener Tage, was die Weiterentwicklung des Genres anbelangt, stand eher im Schatten ihres Mannes Henry Kuttner. So sind es denn vor allem Andre Norton und Marion Zimmer Bradley, die sich mit farbigen Unterhaltungsromanen beim Leser voll durchsetzen konnten.
Die neue Generation von weiblichen SF-Autoren hat es in dieser Beziehung ein wenig einfacher. Nur wenige verstecken sich noch hinter neutralen oder männlichen Pseudonymen (etwa James T. Tiptree jr.) und es gibt sogar den Spruch eines neidischen männlichen Kollegen, man habe zur Zeit als Autor mit einem weiblichen Vornamen bessere Aussichten, ein Manuskript an einen Verlag zu verkaufen, denn mit einem männlichen. Sicherlich eine überzogene Wertung; es scheint jedoch in der Tat so zu sein, daß die vorher geübte Praxis der Benachteiligung von weiblichen SF-Autoren weitgehend verschwunden ist. Bemerkenswert bleibt jedoch, daß nicht nur die Zahl der weiblichen SF-Autoren – das heißt insbesondere auch die Zahl der weiblichen SF-Autoren, die nicht nach der Hausarbeit mal ein paar Zeilen zu Papier bringen, sondern als Schriftstellerinnen ihren Lebensunterhalt verdienen – und der von ihnen veröffentlichten Stories und Romane zugenommen hat. Vielmehr haben diese weiblichen SF-Autoren die Science Fiction der letzten Jahre wesentlich geprägt, ihr neue Impulse gegeben. Und das wiederum wurde auch von den Lesern honoriert: Ein rundes dutzendmal wurden seit 1970 in den verschiedenen Kategorien des Publikumspreises HUGO Stories, Novellen und Romane von Frauen ausgezeichnet (wobei natürlich Ursula K. LeGuin eine besondere Rolle zukommt). Beim NEBULA-Award ist es ähnlich. Und bei beiden Preisen sind zahlreiche weitere weibliche Autoren auf den Nominierungslisten zu finden.
Die
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