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Leben um zu lieben (Junge Liebe) (German Edition)

Leben um zu lieben (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Leben um zu lieben (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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Papier noch die kleine Tafel dabei. Doch als ob sie meine Gedanken hätte lesen können, begann sie zu erzählen: „Wissen Sie, mein Guter, meine Tochter und ihr Mann haben sich doch für eine Adoption entschieden. Das mag nicht das gleiche sein, doch macht es mich glücklich, verstehen Sie?“
    Ich nickte.
    „Ich hatte so gehofft, dass Sie noch zur Vernunft kommen würde.“ Sie kramte ihren Haustürschlüssel aus der kleinen Handtasche und knipste diese sofort wieder zu. „So wendet sich doch alles zum Guten, hm?“ Sie blickte mich erwartungsvoll an. „So richtet sich alles zum Guten.“ Ihre Wiederholungen wurden stets leiser.
    Ich freute mich für die alte Dame und war ihrer Tochter dankbar dafür, dass sie meiner herzensguten Nachbarin noch eine neue Lebensaufgabe schenkte. Ich hatte mich ein wenig um Frau Riedel gesorgt. Sie hatte sich schließlich immer um mich gekümmert und mir geholfen, sobald ich Hilfe gebraucht hatte.
    „Dann machen Sie’s mal gut!“, verabschiedete sie sich und drückte ihre Wohnungstür mit zittrigen Armen auf.
    Ich lächelte ihr ein letztes Mal höflich entgegen, bevor ich die Treppen hinuntereilte und mich auf den Weg zum Shopping Center machte. Das verliebte Gefühl in mir ließ mich all meine Sorgen vergessen. Die vielen fremden Menschen um mich herum machten mir längst keine Angst mehr. Ich war einer von ihnen und hatte gelernt, dass jeder seine eigenen Probleme hatte und man sich dadurch nicht in einen Sumpf aus Depressionen stürzen durfte.
    Ich schritt an vielen Läden vorbei und steuerte zielstrebig auf die Männerabteilung eines beliebten Modegeschäftes zu. Sofort nahm ich den typisch künstlichen Geruch des Geschäftes entgegen und ging auf die verschiedenen Regale zu. Ich griff fast wahllos nach Hemden und T-Shirts, die mir auffielen und nahm schließlich noch zwei Jeanshosen mit in die Umkleidekabine. Es dauerte eine Weile, bis ich an der Reihe war. Ich betrat die hinterste Kabine und zog den Vorhang mit einem lauten Ruck zu. Zunächst betrachtete ich mich in dem großen Spiegel und unter dem hellen Licht und warf mir selbst skeptische Blicke entgegen. Dann griff ich nach der dunkelblauen Jeans und probierte sie an. Leider bekam ich den Reißverschluss nicht zu, was daran liegen mochte, dass ich zum Glück etwas zugenommen hatte. Als nächstes drückte ich meine Beine in die schwarze Jeans und drehte mich mehrmals zu beiden Seiten, um mich im Spiegel genauer betrachten zu können. Sie lag eng an, doch gefiel mir der Schnitt gut. Das Schwarz passte sich zudem einfach an alle Farben der Oberteile an. Die Jeans behielt ich vorerst an und probierte zwei Hemden und ein dunkelblaues T-Shirt an. Die Oberteile gefielen mir alle, weshalb ich nur die blaue Hose zurückbrachte und mich mit dem Rest unterm Arm zur Kasse begab. Auf dem Weg dorthin griff ich noch nach einem Doppelpack enger, schwarzer Boxershorts in meiner Größe und versuchte mir dabei selbst auszureden, dass ich diese für das anstehende Date kaufte. Ich stellte mich an und beobachtete, wie die verschiedenen Leute ihre gewählten Kleidungsstücke auf den Tresen legten und sich am Ende wortreich von der dünnen Kassiererin verabschiedeten. Ich atmete tief durch und tat es meinen Mitmenschen gleich, als ich an der Reihe war. Ich legte meine Sachen auf den hohen Kassentisch und lächelte die junge Verkäuferin höflich an. Den Geldbetrag bezahlte ich mit Karte, ließ mir die gut gefüllte Tragetasche in die Hände drücken und nickte ihr zum Abschied zu. Mal wieder kam ich mir schlecht dabei vor, keine Worte hervorzubringen. An diesem Tag ließ ich mir allerdings von nichts die Laune verderben. Ich verließ den modernen Laden wieder und begab mich als nächstes in ein Lebensmittelgeschäft, um dort einen Wein für das gemeinsame Essen zu besorgen. Schnell entschied ich mich für einen Rotwein und stellte mich bereits zum zweiten Mal an diesem Tag hinter eine Warteschlange. Ich wusste selbst nicht, warum ich es so eilig hatte. Vermutlich war mein Adrenalinspiegel durch die Aufregung leicht erhöht und brachte mich dazu, schneller als gewollt durch das Shopping Center zu flitzen.
    Ich fragte mich, ob ich den richtigen Wein gewählt hatte. Immerhin wusste ich nicht, was Kevin mit mir kochen würde. Wie Kevins vier Wände aussehen mochten, konnte ich mir keineswegs vorstellen. In diesen Momenten wurde mir bewusst, dass Kevin zwar eine Menge über mich, ich jedoch nur sehr wenig über ihn wusste. Seit Beginn der

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