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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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einer ihrer fünf Gegner aufstand, um sein Ziel anzuvisieren.
    Die Pistole des schmächtigen Mannes gab einen einzigen Schuss ab, und der Bewaffnete sackte über seiner einstigen Deckung zusammen, während ihm die Waffe aus den leblosen Fingern glitt.
    »Da drüben!«, kreischte eine aufgeregte Stimme. »Da ist jemand …«
    Ein Pellet pfiff jaulend über die Schulter des kleinen Mannes hinweg, und mit einem Sprung brachte er sich in Sicherheit. An der Rampe hatte sich die Frau hochgerappelt und erledigte einen ihrer Angreifer ebenso lässig wie geschickt. Der Schmächtige merkte, dass er abermals ins Visier genommen wurde, und feuerte seelenruhig drei Löcher in den Container, hinter dem sich die Angreiferin verbarg. Sie stieß einen Schrei aus – um gleich darauf zu verstummen.
    Unvermittelt sprangen die beiden letzten Gegner hinter ihrer Deckung hervor, stürmten auf die rothaarige Frau zu und ballerten wild um sich. Die Frau duckte sich und feuerte, aber die Angreifer ließen sich nicht aufhalten, obwohl sich auf dem Ärmel des Mannes, der in Führung gegangen war, ein roter Fleck ausbreitete.
    Der schmächtige Mann zielte sorgfältig. Der Anführer kippte um. Einen halben Herzschlag später schaltete der Rotschopf mit einem Schuss den letzten der fünf Gegner aus.
    Erschöpft kam der Mann aus seiner Deckung hervor und schickte sich an, die Rothaarige zu begrüßen.
    Der Schlag, der ihm die Besinnung raubte, traf ihn völlig unvorbereitet.
     
    Einer war davongekommen, und das würde Probleme geben.
    Die rothaarige Frau lief die Gasse zurück und bückte sich, um den Kopf des Mannes abzutasten und am Hals den Puls zu fühlen. Sie stutzte, zählte eine volle Minute lang die Schläge, dann lehnte sie sich auf die Fersen zurück und ließ die Hände locker zwischen den Knien baumeln.
    »Ahhh, verdammt.«
    Sie starrte auf die reglose Gestalt des dunkelhaarigen, schlanken Fremden, wünschte sich, er möge zu sich kommen, seine Waffe nehmen und abhauen.
    Heute ist nicht dein Glückstag, Robertson, sagte sie zu sich selbst. Der Typ hat dir das Leben gerettet. Du kannst ihn doch nicht einfach hier liegen lassen, oder?
    Sich selbst für ihre Schwäche verwünschend, hob sie die Pistole vom Boden auf und schob sie in ihren Gürtel. Dann bückte sie sich, schlang die Arme um den Fremden und hievte ihn hoch.
     
    Den Göttern sei Dank, dass es Robot-Taxis gibt, dachte sie eine Weile später, als sie ihre Last auf den geborstenen Kachelfußboden gleiten ließ. Sie dankte auch dem glücklichen Zufall, dass die Straße vollkommen leer gewesen war, als das Taxi angehalten hatte, und dann auch noch niemand auftauchte, als sie den bewusstlosen Mann über den Gehweg schleifte und in das Gebäude hineinbugsierte.
    Sie seufzte, streckte den Rücken und die Schultermuskeln und spürte bereits, wie steif ihr ganzer Körper morgen sein würde. Dieser schmächtige Bursche war schwerer gewesen, als sie gedacht hatte, auch wenn er größer war als sie. Jeder war größer als sie.
    Nun bückte sie sich, öffnete seine Gürteltasche und holte ein paar Papiere heraus. Als sich lediglich bestätigte, was sie ohnehin wusste, spitzte sie die Lippen zu einem lautlosen Pfiff und faltete die Dokumente wieder zusammen, den Blick auf das Gesicht des Mannes geheftet.
    Hohe Wangenknochen, spitzes Kinn, volle Lippen, gerade Brauen über den geschlossenen Lidern, volles, glänzendes Haar, das in die glatte, goldfarbene Stirn fiel – das Antlitz eines Knaben, obwohl er laut Ausweis dreißig Standardjahre alt war. Ein Bürger von Liad. Verdammt, verdammt, verdammt.
    Sie steckte die Papiere in die Tasche zurück und ließ den Verschluss einschnappen; dann setzte sie sich in sicherer Entfernung mit untergeschlagenen Beinen auf den Fußboden, zog die Nadeln aus dem Zopf, den sie zu einer Krone um den Kopf geschlungen hatte, und fing an, die Flechten langsam zu entwirren. Dabei ließ sie keine Sekunde lang den Ohnmächtigen aus den Augen.
    Höchstwahrscheinlich habe ich einen Schädelbruch, sagte er sich. Noch wahrscheinlicher war, dass man ihm das Geld, die Pistole und die Messer weggenommen hatte – eine verflucht ärgerliche Angelegenheit. Wenn ihm die Middle-River-Klinge abhanden gekommen war, wäre das ein echter Verlust. Trotzdem, dachte er, die Augen geschlossen haltend, habe ich mehr Glück als Verstand, dass ich überhaupt noch am Leben bin.
    Er schlug die Augen auf.
    »Hallo, Draufgänger.«
    Im Schneidersitz hockte sie auf den zertrümmerten

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