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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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schließlich den ganzen Weg zum Büro getragen. Er musste nur wenige Minuten, nachdem ich es mit Rasheed verlassen hatte, dort angekommen sein. Sobald Mike Mercer entdeckt und Unterstützung angefordert hatte, hatte er sich verzweifelt auf die Suche nach mir gemacht.
    »Kennst du Fort Jay?«, fragte ich.
    »Ich habe es mal vor Jahren besichtigt. Ich wusste allerdings nicht, dass es auch als Militärgefängnis genutzt worden war.«
    »Als Militärgefängnis?«
    »Ja, während des Bürgerkriegs. Aber nur für Offiziere - Offiziere der Konföderierten. Das Magazin lag direkt hinter dem Raum, in den Rasheed dich einsperren wollte. In dem Gebäude wurde die gesamte Munition gelagert. Hätten die Rebellen die Insel gestürmt, um ihre Offiziere zu befreien, wären sie zusammen mit der Festung in die Luft geflogen. Ein Glück, dass das Ausfallstor vor lauter Rost nicht mehr richtig schließt. Sonst hätten wir dich nie wiedergesehen.«
    Ich wandte mich vom Fenster ab und setzte mich Mike gegenüber an den Schreibtisch. Mir schauderte bei dem Gedanken. »Das was?«
    »Das riesige Eisentor am Ende der Brücke.«
    »Denk an Ritter in schillernder Rüstung, Alex«, sagte Mercer. Sein Kopf lag auf der Rückenlehne seines Ledersessels, und er hatte sich eine kalte Kompresse auf die Stirn gelegt. »So nannte man die Tore, von denen aus Ausfälle gegen die Belagerer gemacht wurden.«
    »Zum Glück war es seit Jahren nicht mehr geschlossen worden«, sagte Mike.
    »Wozu der trockene Festungsgraben?«, fragte ich.
    »Eine optische Täuschung, meine Liebe. Die Bösen stürmen die Festung, die Infanterie rennt den Hügel hinauf, direkt auf die Kontereskarpe zu. Oben angekommen, müssen sie abrupt stehen bleiben - es war gar nicht nötig, den Graben mit Wasser zu füllen, schon gar nicht auf einer Insel ohne eigene Wasserquellen. Die Truppen rannten sich gegenseitig über den Haufen und stürzten in den Graben. Die Soldaten in der Festung brauchten sie nur noch abzuknallen.«
    Ich schenkte mir aus dem Krug auf Scullys Schreibtisch Wasser nach. Ich hatte den ganzen Tag nichts getrunken, und mein Durst war schier unstillbar. »Wann wissen wir mehr über Kiernan Dylan?«
    »Peterson ruft an, wenn sie mit ihm fertig sind«, sagte Mike. »Er redet wie ein Wasserfall.«
    Jimmy Dylan hatte um sechs Uhr im Morddezernat angerufen. Sein Sohn zeigte sich kooperationsbereit, kaum dass in den Nachrichten Troy Rasheeds Verhaftung bekannt gegeben worden war. Er hatte sich bei einem Schulfreund verschanzt, der etwas außerhalb der Stadt wohnte, und nicht einmal zu seiner Familie Kontakt aufgenommen.
    »Was hat er zu sagen?«, fragte ich.
    »Der Junge war felsenfest davon überzeugt, dass sein Vater Amber Bristol umgebracht hat. Er wollte ihn decken. Deshalb hat er Panik geschoben und ist abgehauen.«
    »Aber er hat ihre Wohnung ausgeräumt.«
    Mike nahm die Füße von Scullys Schreibtisch und blies Rauchringe in die Luft. »Kiernan wusste von der Affäre seines Alten. Er hatte Amber im Brazen Head kennengelernt. Nachdem Jimmy Dylan mit ihr Schluss gemacht hatte, kreuzte sie immer wieder mal im Ruffles auf. Als Jimmy davon Wind bekam, befahl er Kiernan, sie rauszuwerfen.«
    »Und Kiernan gab den Auftrag an Troy Rasheed weiter«, sagte Mercer.
    »Troy alias Wilson Rasheed. Kiernan bat einen befreundeten Cop, den Namen zu überprüfen. Da unter dem Namen keine Vorstrafen gemeldet waren, gab es für ihn keinen Grund, noch genauer nachzubohren«, sagte Mike.
    »Kiernan bat Rasheed, Amber loszuwerden - sie nach Hause zu fahren -, und gab ihm die Schlüssel für seinen Lieferwagen. Am nächsten Abend sagte ihm Rasheed, Amber hätte ihn gebeten, ihr beim Packen zu helfen, weil sie nach Idaho zurückgehen wolle«, ergänzte Mercer.
    »Das ist alles, was wir bisher wissen. Kiernan gab ihm also auch am nächsten Abend, am Samstagabend, die Autoschlüssel. Er wollte einfach nur, dass Amber so schnell wie möglich die Stadt verlässt und aus dem Leben seines Vaters verschwindet.«
    »Und in der Nacht hat Rasheed Elise Huff entführt«, sagte ich. »Glaubt ihr, dass Kiernan Dylan irgendetwas damit zu tun hat?«
    »Bis jetzt streitet er es ab. Er sagt, er sei nicht mal in der Bar gewesen, als sie dort aufkreuzte«, sagte Mike. »Sie wollte Kiernan finden und lief Troy Rasheed in die Arme. Er hatte die Nacht zuvor sein erstes Erfolgserlebnis mit Amber Bristol und musste seiner Sucht Nahrung geben.«
    »Und Connie Wade?«, fragte ich.
    »Da müssen wir abwarten, ob

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