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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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gewöhnt hatten. Wellenartig stieg Übelkeit in mir auf.
    In dem Raum gab es keine Fenster und allem Anschein nach auch keine Belüftung. Neben meinen Füßen lag ein Seilknäuel auf dem Boden, und er hatte bestimmt etwas dabei, um mich zu knebeln.
    »Bringen Sie mich woanders hin.« Ich drehte mich zu ihm um. »Ich tue alles, was Sie wollen. Versprochen. Alles.«
    Wir standen nur wenige Zentimeter voneinander entfernt.
    Er lachte mir ins Gesicht und strich mir mit Mercers Waffe die Haare aus der Stirn. »Ich weiß, dass du das tun wirst. Ich weiß.«
    »Aber... aber bitte woanders«, sagte ich. »Oben, wo es heller ist.«
    »Da brauchst du doch nicht gleich so zu zittern. Zieh die Jacke aus, und dann sorge ich schon dafür, dass du dich besser fühlst, Alex. Alex, das stimmt doch, oder?«
    Ich hatte Dutzende Vorträge vor Schulklassen gehalten. Ich hatte Kindern - und auch Frauen - eingebläut, nie zu Fremden ins Auto zu steigen. Die Statistiken waren schockierend. Die Überlebenschancen eines Opfers, das zu einem Täter in ein Fahrzeug einstieg, waren verschwindend gering. Der beste Zeitpunkt, um Gegenwehr zu leisten, war, bevor man in die Enge getrieben wurde. Wenn ich Troy Rasheed entkommen wollte, dann musste ich jetzt handeln, bevor er mich irgendwo einsperrte.
    Er zerrte an meinem Jackenärmel.
    »Ich kann sie selbst ausziehen.« Auf diese Weise würde ich besser an das Messer rankommen.
    »So ist’s brav. Ich würde ja gerne die Waffe weglegen, aber das kann ich erst, wenn du es dir gemütlich gemacht hast, hörst du?«
    Er knetete wieder seine Unterlippe zwischen den Fingern.
    »Ich glaube, ich muss mich übergeben.« Ich ließ die Jacke zu Boden fallen, fasste mich an den Magen und beugte mich vornüber. Ich spielte nicht. Mir war wirklich speiübel.
    »Nicht mit mir, Baby. Atme einfach diese schöne Seeluft ein und schlucke ein paar Mal kräftig.«
    Ich legte den Kopf in den Nacken und holte tief Luft.
    Rasheed gab ein saugendes Geräusch von sich und beugte sich vor, so als wollte er mich küssen.
    »Sie bluten ja«, sagte ich zu ihm. »Sie bluten an der Lippe.«
    Ohne mich aus den Augen zu lassen, rieb er sich mit der linken Hand über den Mund. »Keine Angst, Detective. Vielleicht gefällt Ihnen der Geschmack von Blut.«
    Troy Rasheed zeigte mir die wunde Innenseite seiner Unterlippe.
    »Das hier ist mein Letztes, Schätzchen. Das habe ich mir letzte Woche wegen meiner Freundin zugelegt. Meiner Exfreundin.«
    Er lachte und wischte sich wieder über den Mund. Offenbar war an seinem Körper kein Platz mehr, um seine Opfer zu verewigen. In seine Lippe waren Amber Bristols Initialen eintätowiert.

56
    »Rein mit dir, Alex.«
    Er versetzte mir einen Stoß, sodass ich halb ins Zimmer stolperte, und drückte mir mit der linken Hand die Waffe in den Bauch, während er sich mit der rechten nach dem Seil bückte.
    Ich würde mich ganz bestimmt nicht fesseln lassen. Nicht solange ich noch ein Quäntchen Kraft aufbringen konnte. Ich trat mit dem linken Fuß gegen das Seilknäuel und hörte, wie es umkippte.
    »Scheißschlampe.« Er griff nach meinem Fuß, um nicht mit dem Seilknäuel umzufallen.
    Ich holte mit der rechten Hand das Messer aus meiner Hosentasche und ließ die Klinge aufschnappen, während Troy Rasheed sein Gleichgewicht wiederzuerlangen versuchte.
    »Höchste Zeit, dass wir zur Sache kommen, Schätzchen.« Er blickte mit blutig glänzenden Lippen zu mir auf. »Komm schon, Alex. Sei brav.«
    Er richtete sich auf den Knien auf, um aufzustehen, und sagte erneut meinen Namen. Ich stieß ihm das Messer, so fest ich konnte, in die Brust. Blut schoss aus der Wunde, und Rasheed kippte vornüber, wodurch die Klinge noch tiefer in seinen Körper drang.

57
    Troy Rasheed schrie immer noch, als ich durch das Tor der Festung rannte, die Brücke überquerte und den Rasenhang hinablief. Es war mir egal, ob er Fallen versteckt hatte. Hauptsache, ich entging dem qualvollen Tod, den er sich für mich ausgedacht hatte.
    Ich brüllte Mikes Namen, so laut ich konnte. Das kühle Kopfsteinpflaster fühlte sich gut an unter meinen Füßen, und auch die Kieselsteine konnten mich nicht bremsen.
    Ich rannte nach rechts auf die Straße, die zum Nolan Park und hinauf zum Gouverneurshaus führte. Es dauerte keine drei Minuten, bis ich die Veranda des alten Gebäudes erreicht hatte. Die Tür stand sperrangelweit offen. Ich rief nach Mike und Pam Lear, aber das Haus war totenstill.
    Ich blickte mich von der Veranda aus um. Dann

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