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Leipziger Affären - Kriminalroman

Leipziger Affären - Kriminalroman

Titel: Leipziger Affären - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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zweifach.« Sie klopfte mit dem Gestell auf die Tischplatte.
    »Antworten Sie, verdammt noch mal.«
    Fleur änderte erneut ihre Stellung. Jetzt konnte Henne ihre Augen erkennen. Sie waren ganz schmal.
    »Nachdem er den Tee getrunken hatte, habe ich ihm gesagt, dass er daran sterben wird«, flüsterte Fleur. »Wie eine Bestie hat er mich umklammert. Wir haben gerungen, wir sind gestürzt.« Ihr Blick verlor sich in der Ferne.
    »Und dabei hat er Ihnen den Knopf abgerissen?«, fragte Leonhardt.
    »Knopf – Topf – Tropf.«
    Fleur sackte in die altvertraute Stellung auf ihrem Stuhl zurück. Sie war ein kranker, gebrochener Mensch, der alles verloren hatte. Henne hatte ihren Anblick gründlich satt und gab es auf, sie weiter zu vernehmen.
    Henne und Leonhardt warteten draußen auf die Kollegen, die Fleur ins Haftkrankenhaus überstellen sollten. Mittlerweile war es zwanzig Uhr. Noch immer war es warm, Henne hatte Durst, und Leonhardt holte ihm ein Wasser aus der Verkaufsstelle in der Eingangshalle.
    Als er zurückkam, sagte er: »Pallauer wird sich wie ein Pfau gebärden.«
    »Meinetwegen. Hauptsache, der Fall ist gelöst«, brummte Henne, nahm ihm die Flasche ab und trank in tiefen Zügen. Er rülpste leise.
    »Was hat dir deine Mutter eigentlich erzählt?«
    »Was?« Henne schaute Leonhardt fragend an.
    »Sie war doch vorhin bei dir.«
    »Quatsch, das war die Jakob.«
    »Meine Güte.« Leonhardt wurde kreideweiß.
    »Was ist? Ist dir schlecht?« Ihm war es während des Gespräches mit Miriam nicht anders gegangen. Aber er war es ja auch, der sich mit ihr eingelassen hatte. Er musste es jetzt ausbaden, nicht Leonhardt.
    »Die Jakob …«
    Die Jakob konnte ihm gestohlen bleiben. Er würde sie nicht wiedersehen, mochte sie auch noch sosehr drängen.
    »Zum Teufel mit dem Weibsbild. Die wollte mich doch tatsächlich erpressen. Sie hat gedroht, Erika umzubringen, dabei kennt sie sie nicht einmal. Auch Pauline wollte sie erledigen, meine ganze Familie ausrotten. Die ist total übergeschnappt.«
    »Henne, wir müssen sofort zu ihr.«
    »Warum?« Wer weiß, was der Jakob einfiel, wenn sie ihn sah. Ihr Besuch hatte ihm gereicht.
    »Frag nicht so viel, wirf dich in deine Klamotten. Ich warte unten.«
    »Ich habe genug an.« Henne deutete auf seine Jogginghose, Hemd und Badelatschen.
    Seine Bauchdecke spannte, die Wunde brannte und puckerte wie ein Biest.
    »Ich sage der Schwester Bescheid, dass ich dich brauche.«
    »Untersteh dich.« Schwester Moni würde ihn sofort ins Bett stecken. An eine offizielle Entlassung war nicht zu denken.
    »Dann komm.«
    Leonhardt wollte Henne unterfassen, doch der wehrte ab. Sie nahmen den Fahrstuhl. Er hielt direkt neben dem Eingangsbereich, so bestand kaum Gefahr, dass Henne bei seinem unerlaubten Ausgang erwischt wurde. Ein paar verspätete Besucher waren auf dem Parkplatz zu sehen, doch keiner nahm Notiz von ihnen.
    Sie stiegen in Leonhardts Auto, und Leonhardt gab Gas.
    »Was wollen wir ausgerechnet bei Miriam Jakob«, fragte Henne.
    Leonhardt schaltete das Blaulicht an und raste über die Kreuzung an der Johannisallee.
    »Sie hat Pauline in ihrer Gewalt. Und Erika auch.« Leonhardt blickte angestrengt nach vorn.
    »Das ist doch Blödsinn.«
    Er hatte die Jakob enttäuscht, aber deshalb würde sie sich doch nicht an seiner Familie vergreifen. Er dachte an ihren Besuch am Nachmittag, an ihre Drohungen. In seinem Magen bildete sich ein harter Klumpen.
    »Erzähl«, sagte er knapp.
    »Sie hat dich angerufen, viermal. Pauline und ich haben den Anrufbeantworter abgehört. Die Jakob wollte dich treffen. Damit du auch wirklich zu ihr kommst, hat sie sich ein Pfand verschafft. Erika.«
    »Oh Gott.« Hennes fühlte seinen Puls rasen. Seine Handflächen wurden feucht.
    »Pauline sollte versuchen, in die Wohnung der Jakob zu kommen. Als Mutter, die um ihren verletzten Sohn besorgt ist, wirkte das am unverfänglichsten. Wir hatten gehofft, sie würde einen Hinweis auf Erika finden und die Jakob zum Reden bringen. Oder sie zumindest zum Handeln zwingen. Dann wollte ich zur Stelle sein und die Jakob festnehmen.«
    »Du hast meine Mutter auf diese Verrückte gehetzt?«, fragte Henne. »Sag mal, spinnst du?«
    »Ich konnte doch nicht ahnen, dass ich zu spät kommen würde. Ausgerechnet auf dem Weg zu ihr habe ich gesehen, wie ein Kerl ein Kind entführt. Ich musste den Jungen befreien. Was hättest du denn an meiner Stelle getan?«, schrie Leonhardt.
    Henne riss ihm das Handy aus der Jackentasche und gab

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