Leitfaden Homöopathie (German Edition)
Nat-m., Sep., Verat-v.
Graphites (Graph.)
Henning Droege
Reißblei; das Mineral Graphit
Betroffene Organsysteme
Haut , Schleimhäute, Verdauung, Kreislauf. Linke Seite.
Causa
Unterdrückung von Hautausschlägen oder Körpersekreten.
Modalitäten
Agg.: nachts, morgens beim Erwachen, während und nach der Menstruation , in Bett- und Zimmerwärme, bei Kälte; durch warme Speisen/Getränke, durch Fasten, durch unterdrückte Absonderungen , nach Verlust von Körpersäften, durch Narkotika.
Amel.: durch Essen , bei Bewegung in frischer Luft, bei Dunkelheit, durch Weinen.
Allgemeine Darstellung
Fehlende Lebenswärme, Langsamkeit , Neigung zu Übergewicht und Obstipation sind die führenden Merkmale von Graphites.
Die Menschen sind von kalter, frostiger Natur, vertragen weder Kälte und Zugluft noch Hitze, bewegen sich jedoch gerne im Freien. Schlaffe Muskelfasern und plötzliche Schwächeanfälle . Langsamkeit im Denken, Unentschlossenheit, geistige Schwere und Stumpfheit.
Erkrankungen von Haut und Schleimhäuten. Verdickung und Risse der Haut an den Übergängen zu den Schleimhäuten: Fissuren an den Augenlidern, Ohren, Nasenflügeln, Mundwinkeln, Genitalien und am Anus. Feuchte Hautausschläge mit dicken, honiggelben, klebrigen Sekreten , die einen üblen Geruch verströmen. Deformierte, verdickte und abblätternde Nägel. Schlechte Heilhaut mit Neigung zu Keloidbildung .
Verdauungsschwäche. Heißhunger , häufig zusammen mit Adipositas . Brennen und Krampfschmerzen im Magen, besser durch Essen . Reichliche Blähungen. Hartnäckige Verstopfung mit fehlendem Stuhldrang. Der Stuhl besteht aus harten, mit Schleim bedeckten Knollen.
Geist und Gemüt
Einfache Menschen mit wenig intellektuellen Neigungen. Langsam und träge im Denken, unselbstständig und unentschlossen . Sie haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und sind unfähig zu geistiger Arbeit . Bei der Arbeit tritt – besonders im Sitzen – Ruhelosigkeit ein. Vergesslichkeit , vor allem des Kurzzeitgedächtnisses. Verspricht und verschreibt sich leicht.
Traurige Stimmung voller ängstlicher Vorahnungen. Zu Tränen geneigt , wobei Weinen bessert . Schwermut und Weinen beim Hören von Musik . Furcht vor einem Unglück. Alle Gemütssymptome und geistige Stumpfheit sind schlimmer morgens .
Dicke, langsame und ängstliche Kinder mit Lernschwierigkeiten. Es gibt jedoch auch die frechen, schnell gereizten und respektlosen Kinder.
Kopf und Schwindel
Blutandrang zum Kopf mit Hitzegefühl und Erröten. Brennen auf dem Scheitel. Leeres oder taubes Gefühl im Kopf. Morgens beim Erwachen Schwindel und Kopfschmerzen mit Übelkeit . Drückende oder zusammenschnürende Kopfschmerzen, zum Teil halbseitig. Kopfschmerzen während Menstruation. Juckendes und übel riechendes Ekzem auf der Kopfhaut , insbesondere am Hinterkopf. Nässende Hautausschläge mit klebriger Absonderung . Milchschorf. Sprödes, trockenes Haar. Haarausfall.
Augen
Photophobie. Augenlider und Lidränder rot, geschwollen und entzündet, äußere Augenwinkel rissig und schorfig. Verklebung der Lider nachts und morgens. Schuppige und herpetiforme Hautausschläge auf den Lidern und um die Augen. Brennen, Jucken und Trockenheit der Bindehäute. Konjunktivitis. Keratitis.
Ohren
Juckende und schuppende Ekzeme und Risse der Haut am Ohr und hinter den Ohren . Schwellung der Ohren. Chronische Mittelohrentzündung mit klebriger, fischig riechender Absonderung aus den Ohren.
Schwerhörigkeit , die sich bei Hintergrundgeräuschen (z.B. beim Autofahren) bessert . Ohrgeräusche, schlimmer links und nachts.
Nase
Nase rot und geschwollen, innen wund und schmerzhaft. Schrundige und eingerissene Nasenlöcher . Fließschnupfen mit eiterähnlichem, übel riechendem Sekret . Nasenbluten. Überempfindlichkeit gegen starke Gerüche , besonders gegen Blumen . Verlust des Geruchssinns.
Gesicht
Blasse, erdige Gesichtsfarbe. Hitzewellen zum Gesicht mit Erröten, insbesondere vor Auftreten eines körperlichen Symptoms (z.B. vor Nasenbluten oder Durchfall). Spinnwebgefühl. Trockene Lippen und rissige Mundwinkel . Feuchtes Ekzem und Geschwüre um Mund und Kinn . Pickel, Mitesser und juckende Hautausschläge. Brennende und stechende Gesichtsschmerzen. Ödematöse Schwellung des Gesichts. Phlegmonöses Erysipel .
Mund und Zähne
Trockenheit des Mundes, trotzdem vermehrter Speichelfluss, vor allem morgens. Schlechter Geschmack im Mund und übler Mundgeruch . Uringeruch des Atems. Wundheit und brennende
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