Leitfaden Homöopathie (German Edition)
von: Arn., Ars., Bell., Chin., Hep., Ip., Kreos., Puls., Sulph., Verat.
Kollaterale Arzneimittel: Arn., Mang.
Ferrum phosphoricum (Ferr-p.)
Henning Droege
Eisen(III)-phosphat, Eisenoxidphosphat, FePO 4 · 4H 2 O
Betroffene Organsysteme
Atemwege, Verdauung, Herz-Kreislaufsystem, Ohren. Rechte Seite.
Modalitäten
Agg.: nachts , durch Kälte, bei Unterkühlung, durch körperliche Anstrengung, in Ruhe.
Amel.: durch kaltes Waschen, bei leichter Bewegung (langsames Gehen).
Allgemeine Darstellung
Hauptsächlich ein Akutmittel für das Anfangsstadium von fieberhaften Erkrankungen , das oft mit großer Schwäche, hohem Fieber und lokalen Entzündungssymptomen einhergeht. Das Fehlen charakteristischer oder eindeutiger Symptome für andere Arzneimittel kann dabei als Indikation für Ferrum phosphoricum angesehen werden. Neigung zu häufigen Erkältungen mit katarrhalischen Beschwerden der Atemwege . Bronchitis bei kleinen Kindern.
Als Konstitutionsmittel ein tiefgreifendes antipsorisches Mittel, eine Synthese aus den Arzneimitteln Ferrum metallicum und Phosphorus. Magere, lebhafte, phantasievolle Menschen mit einem Mangel an Lebenswärme. Anämisch und blass , dabei aber Kongestionen zum Kopf und zu den Organen. Schmerzen und Blutungen aufgrund von Hyperämie. Hellrote Hämorrhagien aus jeder Körperöffnung. Blutige Absonderungen. Überempfindlichkeit gegen Schmerzen. Rheumatische Beschwerden.
Geist und Gemüt
Sensible, nervöse Menschen mit schwachen Nerven . Sie können in heftige Zornausbrüche verfallen , danach sind sie erschöpft, nervös und zittrig. Emotionale Übererregtheit wechselt mit trauriger Stimmung, was sie launisch werden lässt. Andererseits können sie heiter, gesprächig und voller Ideen sein.
In gedrücktem Zustand sind sie ruhelos , mürrisch und unzufrieden. Es besteht Abneigung gegen Gesellschaft. Sie wollen nicht sprechen und auch nicht nachdenken. Konzentrationsschwäche und Vergesslichkeit. Extreme Arbeitsunlust. Benommenheit, die sich durch kaltes Abwaschen des Gesichts und Bewegung bessert. Unbegründete Schuldgefühle. Angst und Traurigkeit am Abend, nach dem Essen. Angst vor Unheil und Tod. Neigung zu Hysterie und Hypochondrie. Furcht vor einem Schlaganfall aufgrund der Blutwallungen zum Kopf.
Kopf und Schwindel
Blutandrang zum Kopf mit Hitze, Erröten und Schwindel . Pulsierende oder hämmernde Kopfschmerzen bei Fieber, besser durch Kälte und Hinlegen.
Augen
Geschwollene Lider und gelbliche Skleren. Konjunktivitis mit Lichtscheu im Fieberstadium. Tränenfluss. Schmerzen wie von Sand in den Augen.
Ohren
Sehr lärmempfindlich. Beginnende Otitis media mit heftigen Schmerzen und rotem, vorgewölbtem Trommelfell. Tinnitus. Beginnende Parotitis.
Nase
Heftiger Schnupfen mit blutiger, wund machender Absonderung. Nasenbluten mit hellrotem Blut, vor allem morgens und nach Naseputzen. Nasenbluten bei Kindern .
Gesicht
Blasses Gesicht oder erhitzt und gerötet. Dunkle Ränder unter den Augen. Rote Flecken auf den Wangen. Gesichtsneuralgie, besser durch Kälteanwendung, schlimmer bei Bewegung.
Mund und Zähne
Blasse, trockene Lippen. Rote, geschwollene, brennende Zunge. Speichelfluss. Entzündung überall im Mundraum. Zahnschmerzen, besser durch kaltes Wasser im Mund.
Hals
Entzündung von Rachen und Mandeln im Anfangsstadium . Kloßgefühl. Halsschmerzen und Heiserkeit durch Überanstrengung, z.B. bei Sängern. Kehlkopfentzündung. Stimmverlust.
Verdauungstrakt
Großer Appetit, ohne dass die Speisen schmecken. Appetit vermindert oder fehlend. Durst auf große Mengen Wasser. Verlangen nach Stimulanzien. Widerwille gegen Fleisch und Milch. Nach dem Essen Auftreibung und Völlegefühl. Dyspepsie mit saurem Aufstoßen. Sodbrennen . Plötzliche Übelkeit. Erbrechen von unverdauter Nahrung . Peritonitis im Anfangsstadium.
Kolikartige Schmerzen. Dysenterie im Anfangsstadium. Schmerzlose Diarrhoe mit wässrigem, blutigem Stuhl und unverdauten Anteilen. Sommerdiarrhoe bei Kindern.
Harnwege
Plötzlicher, schmerzhafter Harndrang und häufiges Urinieren. Muss nach jedem Getränk Harn lassen. Enuresis diurna .
Geschlechtsorgane
♂ Sexuelles Verlangen vermehrt oder vermindert.
♀ Verminderte oder fehlende Libido. Menstruation alle drei Wochen und zu lang anhaltend mit blassem, dünnem Blut (aber auch zu spät und spärlich). Amenorrhoe. Metrorrhagien. Wund machender Fluor vor Menstruation. Sterilität. Manie im Wochenbett.
Atemwege
Große Empfänglichkeit für Erkältungen.
Weitere Kostenlose Bücher