Lex Warren E-Book
sind nur kleiner Natur, aber in der Tat sorgen sie dafür, dass man wie ein Geist vor den Augen der anderen verschwindet.“
Bislang war ihm selbst das noch nicht passiert, aber Lex war sich sicher, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er die Nebenwirkungen, die Ryan hatte durchmachen müssen, am eigenen Leib spüren würde.
„Sie haben das Instrument nicht richtig bedient“, erwiderte Ralow Unat.
Lex seufzte. „Es lag leider keine Anleitung bei. Ich habe mein Bestes getan.“
Der Wissenschaftler wandte sich um und ging in den hinteren Teil des Raumes, der von den Schatten verschluckt wurde. Lex hörte, wie eine Schublade geöffnet wurde. Unat kam zurück. In der Hand hielt er ein Schmuckstück, das von einem ledernen Band gehalten wurde. Der Anhänger war aus den ‚Tränen‘ gefertigt.
„Mit der Zeit wird die Nebenwirkung der Zeitverschiebung aufhören. Bis dahin wird das Sie vor dem Effekt bewahren.“
Lex beugte sich leicht vor, damit der kleinere Mann ihm die ‚Träne‘ umhängen konnte.
„Woher weiß ich, wann ich es nicht mehr brauche?“
Ralow Unat zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Nicht ich bin es, der bereits durch die Zeit gereist ist, sondern Sie. Wenn ich von meinen Reisen zurückkehre, werde ich es Ihnen sagen können. Ansonsten bleibt Ihnen nur, es ab und an auszuprobieren.“
„Ist das der Rat eines Wissenschaftlers?“
„Der Rat eines Freundes“, sagte Unat lächelnd.
„Passen Sie auf sich auf! Egal, in welcher Zeit“, erwiderte Lex und die beiden Männer gaben sich zum Abschied die Hand.
*
Als Lex in seine Wohnung zurückgekehrt war, schnappte er sich den Kommunikator. Die nächste Kontaktaufnahme würde schwierig werden. Er konnte nicht mehr tun, als zu versuchen, die Betroffenen zu überzeugen, ihr Verhalten zu verändern. Er hoffte inständig, dass er Erfolg haben würde, obwohl das Misstrauen bei seinem Gesprächspartner sicher überwiegen würde.
„Ja?“, meldete sich die wohlbekannte Stimme.
Lex spürte sofort die freundschaftliche Verbundenheit zu dem anderen. Ihm war bewusst, dass sie in dieser Zeitebene nur einseitig war.
„Hallo Miles. Ich weiß, du kennst mich nicht mehr, aber wir müssen dringend miteinander reden.“
Der andere beäugte ihn stirnrunzelnd. „Woher haben Sie meine Verbindungsdaten?“
„Die habe ich von dir. Du hast sie mir gegeben, damit wir auf einem sicheren Kanal miteinander sprechen können.“
„Das habe ich nicht!“
Lex verkniff es sich, ihm zu widersprechen. „Hör zu, Miles, das, was ich dir zu sagen habe, ist wirklich sehr wichtig. Ich hätte dich lieber getroffen, aber ich weiß, dass ich dafür erst einen Reiseantrag für Yaga stellen müsste.“
„Wenn Sie glauben, auf diese Art die Einreisebestimmungen umgehen zu können, nur weil Sie einen Operator persönlich belästi...“
„VERDAMMT, jetzt vergiss mal den ganzen Operatoren-Quatsch! Eines kann ich dir versichern: Als wir uns zuletzt trafen, fühltest du dich keineswegs von mir belästigt, sondern hattest ziemlich viel Spaß daran, mir deine devote Seite zu präsentieren. Kannst du jetzt wenigstens mal das kleine Zugeständnis machen und den Mund halten, während ich dir was erkläre?“ Lex konnte beobachten, wie Miles’ Gesichtsfarbe sich veränderte. Aus seinen Augen sprach die Überraschung, weil der Fremde um sein Geheimnis wusste.
„Okay“, erwiderte er schließlich.
„Du versteckst einen Mann. Einen Dolexiden.“
„Wer hat so eine Lüge erzählt?“
„Sein Name ist Tamal und du hast dich in ihn verliebt.“ Endlich erwiderte Miles nichts, sondern wartete sprachlos darauf, was Lex ihm als Nächstes sagen würde. „Bislang weiß niemand, dass er bei dir ist, außer mir. Und ich weiß es, weil du es mir selbst erzählt hast. Später, nachdem er fortgeholt worden war. Man wird euch finden! Ihr müsst Yaga verlassen und euch verstecken.“
„Wir sind hier sicher. Tamal ist nicht offiziell eingereist. Es gibt keine Spur.“
„Doch Miles, die gibt es. Ich weiß nicht, wie die Dolexiden darauf gekommen sind, aber sie werden ihn holen und bestrafen. Dich werden sie ebenfalls holen und verurteilen … später.“
„Wohin sollen wir gehen?“, fragte Miles.
Lex erkannte, dass er ihm nun glaubte.
„Es gibt eine Travorrex-Versorgungsstation nahe des Uranus. Debbie Anderson, eine Freundin von mir, leitet sie. Sie wird euch solange verstecken, wie es notwendig ist.“
„Es wird wohl für immer notwendig sein. Sie
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