Lex Warren E-Book
genoss, ihn noch immer zu spüren. Frazer sah kurz auf Lex’ Schritt und offenbarte damit wiederum, dass er wusste, woran Lex dachte. Lex nickte versöhnlich.
„Die Waffen sind alle gut verstaut. Es dauert einen Moment, bis ich sie dir übergeben kann. Setz dich doch solange.“
Er wies auf seinen Kommandosessel und grinste breit. Frazer lächelte schief zurück und ließ sich mit einem verhaltenen Stöhnen in den Sessel sinken. Lex öffnete seine Tasche und musste einen Teil der Ausrüstung herausnehmen, bevor er an die geforderten Waffen gelangte. Ihm blutete das Herz bei dem Gedanken, dass er sich von seinen Spielzeugen trennen musste. Allerdings waren die Standardstrahlenkanone und die Cobalt ausreichend. Er reichte Frazer zwei andere Feuerwaffen und eine Strahlenwaffe, die er selbst modifiziert hatte. Der Operator nahm sie entgegen und erhob sich aus dem Sessel.
„Ich wünsche dir einen angenehmen Aufenthalt auf Yaga“, sagte er mit dem einnehmenden Lächeln, das er schon bei der ersten Kontaktaufnahme zur Schau gestellt hatte.
„Ein erfolgreicher Aufenthalt wäre mir lieber.“
Frazer zuckte mit den Schultern. „Da du mir nicht sagst, was dein Auftrag hier ist, kann ich dir diesbezüglich nicht behilflich sein.“
Lex überlegte. Die Gelegenheit war zu günstig, um sie sich durch die Lappen gehen zu lassen.
„Doch, möglicherweise kannst du das. Ich brauche Informationen über einen Ryan Denver. Er soll sich hier auf Yaga aufhalten.“
Der Operator runzelte die Stirn. „Der Name sagt mir nichts. Aber ich kann mal nachsehen, ob ich seinen Aufenthaltsort ausfindig mache.“
„Das wäre sehr hilfreich.“
Frazer taxierte ihn mit funkelnden Augen. „Vielleicht hast du ja irgendwann Lust, dich für meinen Gefallen zu revanchieren. Ich hätte nichts gegen eine weitere persönliche Kontrolle einzuwenden.“
Das Angebot klang in der Tat sehr verlockend. „Ich halte das für absolut möglich.“
Frazer nickte lächelnd und verließ dann das Shuttle.
Lex entschied, unter die Schalldusche zu springen, da er ohnehin auf die Rückmeldung von Frazer warten musste. Der säubernde Schall sorgte im Handumdrehen dafür, dass Lex sich rundum gepflegt fühlte. Kein unwichtiger Punkt, wenn man sich zwischen Männern aufhielt, die die Auswahl ihres Sexualpartners oft genug nach der Nase entschieden. Für mehr als den ersten optischen und geruchlichen Eindruck blieb auf Yaga oftmals keine Zeit. Um eine langfristige Beziehung zu finden, war das nicht der richtige Ort. Ob es trotzdem manchen geglückt war, entzog sich Lex’ Kenntnis.
Er war dabei, in eine dunkle Jeans und ein rotes Shirt zu schlüpfen, als Frazer sich über den Bildschirm meldete. Seine Stimme klang leise, als wolle er nicht, dass seine Kollegen mitbekamen, dass er Informationen über einen der Besucher preisgab.
„Ryan Denver hat im ‚Horny Unicorn‘ eingecheckt. Das Hotel liegt am Westlichen Meer in der Siedlung Yalaira. Mehr kann ich dir nicht sagen.“
„Danke, das hilft mir weiter. Nur eine Frage noch: Hat Denver seine Anmeldung wie erforderlich zwei Wochen zuvor ausgefüllt?“
Frazer blickte kurz zur Seite, wo er die entsprechenden Daten ablesen konnte. „Er hat sie sogar drei Wochen vor seiner Ankunft an uns zurückgesandt. Im Gegensatz zu dir scheint er ein sehr gewissenhafter Mensch zu sein. Entschuldige mich bitte, ich muss Kontakt mit einem landenden Gleiter aufnehmen.“ Kaum hatte er zu Ende gesprochen, verschwand Frazer vom Bildschirm.
Lex lehnte sich in seinem Kommandosessel zurück und murmelte: „Sieh mal einer an. Der Diebstahl ist also nicht aus dem Affekt heraus geschehen, sondern war im Vorfeld geplant. Nicht verwunderlich, aber warum hast du ausgerechnet Yaga als Fluchtort gewählt, Denver? Klar, hier ist es schön, aber bei Weitem nicht sicher.“
Lex grübelte weiter. „Frazer meint, du wärst ein gewissenhafter Mann. In Wahrheit bist du ein Idiot, dem nicht bewusst war, dass es ein Leichtes ist, seiner Spur zu folgen. Ich denke, ich sollte ein Zimmer im ‚Geilen Einhorn‘ buchen.“
Er tat das und erhielt umgehend die Bestätigung des ‚Horny Unicorn‘, dass ihm ein Zimmer mit Meerblick und großem Balkon zu Verfügung stehen würde. Im Geiste sah Lex die Delani nur so von seinem Konto schwinden. Es würde noch dauern, bis er richtig realisiert hatte, dass er sich um Geld keine großen Gedanken mehr machen musste. Lex konzentrierte sich darauf, alles für seinen bevorstehenden Transport nach Yalaira
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