Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lex Warren E-Book

Lex Warren E-Book

Titel: Lex Warren E-Book Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Julian
Vom Netzwerk:
vorzubereiten. Als er das Shuttle verlassen hatte, blickte er sich noch einmal danach um.
    „BC, wir sehen uns bald wieder. Wenn ich Ryan Denver wie geplant übergeben habe, machen wir beide uns auf den Weg nach Dralosa VI. Dort gibt es unglaubliche Felsformationen und Schluchten, in denen wir mal deine Geschicklichkeit testen werden. Und meine Geschicklichkeit natürlich. Keine ungefährliche Sache, aber das wird großartig werden! Also, rühr dich nicht vom Fleck und warte schön brav auf mich, du wirst es nicht bereuen.“ Er riss sich gedanklich von seinem Luxus-Shuttle los und nahm den Anblick der Landschaft auf, die sich vor ihm erstreckte.
     
    *
     
    Yaga bestand aus vielen verschiedenen Regionen, die zum größten Teil künstlich angelegt worden waren. Man hatte mit Erfolg die unterschiedlichen Wünsche der Besucher berücksichtigt und alles erschaffen, was den Vorlieben der einzelnen Lebensformen entsprach. Viele Teile des Planeten kannte Lex nur vom Hörensagen und er würde sich niemals in diese Gebiete begeben. Vor allem die klimatisch unerträgliche Vulkanlandschaft wurde ausschließlich von den P'tlar besucht, und was immer sie dort trieben, blieb ihr gut gehütetes Geheimnis, denn die Dämpfe der Region waren für andere Spezies hochgiftig. Für Menschen standen viele Bereiche auf Yaga zur Auswahl, und für gewöhnlich entschieden sie nach persönlichen Vorlieben, in welcher Landschaft sie ihren Urlaub verbrachten.
    Lex kam es gelegen, dass Denver das sonnige Yalaira vorgezogen hatte. Das Klima dort sagte ihm ebenfalls zu. Jedenfalls gefiel es ihm besser als zum Beispiel die Schneelandschaft in der Region Yuchta, die er bereist hatte. Er hatte dort damals einige sportliche Tage an den Hängen der zahlreichen Berge verbracht – und noch viel aufregendere Stunden abends vor dem Kamin in seinem Hotel, zeitweise mit vier oder fünf Partnern gleichzeitig. Im Großen und Ganzen war ihm nicht nur der Schnee im Laufe der Zeit auf die Nerven gegangen, sondern auch die selbstverständliche Vögelei mit allen Hüttenbewohnern, die dort einquartiert waren. Das war für die ersten Abende eine heiße Nummer gewesen, aber bei den nachfolgenden Begegnungen vor dem Kamin fehlte der Kick des Neuen und Lex hatte sich nur noch am Gruppensex beteiligt, weil er ansonsten das Gefühl gehabt hätte, etwas zu verpassen. Dass er auf Spiele anderer Natur stand, war ihm damals nicht klar gewesen, sonst hätte er das Kaminfeuer und das passende Besteck dazu genutzt, den ein oder anderen blanken Hintern mit einem schicken Schürhaken-Brandzeichen zu versehen. Lex musste bei dem Gedanken grinsen.
    Statt des kalten Schnees ging es also in eines der heißen Gebiete, die Lex zuletzt bei seinem Urlaub vorgezogen hatte. Das planeteneigene Transfersystem würde ihn in die Region Yalaira bringen. Er wartete auf den  Hochgeschwindigkeits-Pendlerzug, der in einem festen Verkehrsnetz Urlauber vom Yaga-Shuttle-Hafen an ihre Urlaubsziele, und zurück, brachte. Lex bestieg einen der ‚silbernen Würmer‘, wie die Züge aufgrund ihres Aussehens genannt wurden. Er ließ sich auf einem der bequemen Sitze nieder, stellte seine Tasche auf den Boden zwischen seine Füße und schloss die Augen. Als er merkte, dass sich jemand neben ihn setzte, rückte er ein Stück zur Seite, die Augen ließ er zu.
    „Hey, wo geht’s hin?“, hörte er eine Stimme.
    Lex erkannte, dass er der Angesprochene war. Er öffnete die Augen und sah einen Mann neben sich, der ihn neugierig angrinste. Der Kerl hatte wenige Haare auf dem Kopf, dafür umso mehr unter seinen Achseln, was durch ein Muscle-Shirt leider äußerst deutlich wurde. Ebenso wie die dicken Schweißperlen, die in den schwarzen, drahtigen Körperhaaren hingen und dem Typen einen unangenehmen Geruch verliehen. Lex schloss die Augen und murmelte: „Nach Yalaira.“
    Sein Sitznachbar machte einen enttäuschten Laut. „Ich residiere in der Region Yoplla. Schade, dann werden wir uns während unseres Aufenthaltes gar nicht mehr sehen.“
    Lex brummte zustimmend. Ein paar Minuten vergingen. Plötzlich fühlte er warmen Atem an seinem Ohr. „Sie gefallen mir. Wenn sich unsere Wege gleich trennen, könnten wir uns jetzt hier im Zug ein wenig vergnügen.“
    Lex öffnete die Augen und blickte in die Richtung des anderen. „Wenn Ihr Sitznachbar die Augen geschlossen hat, bedeutet das, dass er kein Interesse hat. Das sollte nicht so schwer zu verstehen sein. Geben Sie sich ein bisschen Mühe, ich bin davon

Weitere Kostenlose Bücher