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LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

Titel: LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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nicht – wenn der Boss persönlich jeden der Bonzen und dessen loyale Gehilfen auf Surebleak erschießen musste, dann würde er es auch schaffen. Was ihm aber ernsthaft Sorgen bereitete, war die Frage, was von Pat Rin yos’Phelium übrig bleiben würde, wenn alles getan war. Er hatte schon einen Schlag erhalten, der die meisten Liaden aus dem Gleichgewicht gebracht hätte, so, wie Cheever es verstand. Pat Rin war das nicht passiert – zumindest merkte man nichts –, aber er begann nun Stresssymptome zu zeigen. Selbst als er so dasaß in seinem Stuhl, die Augen geschlossen und scheinbar entspannt, konnte Cheever die Spannung in seinen Muskeln erkennen, ebenso wie neue Falten, die sich um seinen Mund herum bildeten. Der Erfolg des Spiels hing von diesem Mann ab, dachte Cheever – und bemerkte ganz plötzlich, dass niemand, vielleicht nicht einmal Pat Rin selbst, wusste, was Pat Rin als Nächstes tun würde.
    »Nun gut.« Der Liaden öffnete seine Augen und steckte das kleine Buch in seine Jacke. »Man kann keinen Arbeitstag auf der Basis eines Marmeladensandwiches überstehen.« Er stand einen Tick weniger graziös als sonst auf, was Cheever für Auswirkungen der schlaflosen Nacht hielt.
    »Lassen Sie uns Essen gehen, Mr. McFarland.«
    Wenn man es recht betrachtete, hatte Cheever gar nicht erwartet, diese Auseinandersetzung zu gewinnen, und er wusste nicht einmal, ob er die Idee mochte, dass sein Boss in Tobis Restaurant von Bewohnern der Straße umzingelt sein würde, nun, da er gesiegt hatte. Dennoch mussten sie sich in der Stadt blicken lassen – das war ja schließlich der Grund für das Teppichgeschäft. Zur Verstärkung des Arguments begann Cheevers Magen eine Bestellung für ein Bier und ein Sandwich zu knurren.
    Da dies nun klar war, folgte er dem Boss in den Verkaufsraum, gerade, als der erste Kunde des Tages hereinkam.
    Sie war den Anblick wert – auf den ersten Blick passte sie so gar nicht zur Straße, genauso wie Pat Rin selbst. Der zweite Blick enthüllte, dass die Seide zweitklassige Synthetik war, die falschen Edelsteine saßen nur in goldüberzogenen Fassungen. Dennoch hielt sie sich wie eine Persönlichkeit voller Melant’i, eine Gleiche, die einen Gleichen besuchte.
    Dementsprechend verbeugte Pat Rin sich.
    Die Lady sah ihn aus klugen blauen Augen an und schüttelte ihren bleichen, kompliziert frisierten Kopf.
    »Ich werde nicht einmal versuchen, das nachzumachen«, sagte sie und ihre Stimme war hoch und süß. »Lassen Sie uns einfach annehmen, dass ich etwas Höfliches zur Erwiderung getan habe.«
    »In der Tat«, sagte Pat Rin lächelnd. »So wollen wir es handhaben. Habe ich die Freude, mit Ms. Audrey zu sprechen?«
    Sie nickte, nicht sonderlich überrascht. »Sie haben mich erwartet, ja? Nun, das ist wohl angemessen nach letzter Nacht. Ich war geschäftlich unterwegs, sonst hätte ich sofort versucht, die Sache zu klären. Ich hoffe, dass wir jetzt eine Vereinbarung finden können, wenn Sie Zeit haben.«
    »Mr. McFarland und ich waren auf dem Weg zum Mittagessen. Wenn Sie uns begleiten wollen …?«
    »Große Geister denken das Gleiche«, sagte sie grinsend. »Ich habe gehofft, sie davon überzeugen zu können, bei mir etwas zu essen. Nicht so öffentlich wie bei Tobi, und das Essen ist besser.«
    Pat Rin betrachtete sie und fühlte eine gewisse Anspannung – was man natürlich erwarten konnte, wenn man jemanden besuchte, der eine neue und unbekannte Größe darstellte und dem man zu dienen hatte. Und wenn man sich über den eigenen Wert durchaus klar war. Die klugen Augen trafen die seinen ganz offen, was an diesem Ort eher selten der Fall war. Sie war ganz bestimmt keine junge Frau mehr und erschien ihm sowohl kompetent wie auch voller Autorität.
    Tatsächlich war sie exakt das, was er brauchte, wenn sie bereit war, ein Bündnis mit ihm zu schmieden, das auf gegenseitigem Nutzen basierte.
    Er neigte seinen Kopf. »Sie haben mich fast schon überzeugt«, murmelte er. »Mr. McFarland?«
    Er fühlte den großen Mann mehr seufzen, als dass er es hörte.
    »Hört sich gut an«, sagte er. »Tobi ist kein guter Ort fürs Geschäft, Boss.«
    Gut, dachte Pat Rin grimmig, ich habe die Angelegenheit mit der ›Sicherheit‹ geklärt. Wie vorbildlich von mir!
    »Nun, dann können …«, begann die Lady und unterbrach sich selbst, als ihr freimütiger Blick über Pats Schulter wanderte.
    »Schaue man sich das an!«, keuchte sie ehrfürchtig. »Ich habe noch nie …« Sie ließ mit Mühe ihren

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