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Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga

Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga

Titel: Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Cooper
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strengen braunen Gesicht ragte eine kühne Hakennase wie ein gespannter Bogen und seine dunklen Augen lagen tief in ihren Höhlen.
    Niemand wusste, wie alt er war. »Steinalt«, sagte der Vater, und alle fühlten sie insgeheim, dass es wohl so war. An Großonkel Merry war etwas, das einen an Berge denken ließ oder an die See oder an den Himmel, etwas
Uraltes —
doch ohne Alter und ohne Ende.
    Wo er auch sein mochte, immer schienen in seiner Nähe ungewöhnliche, rätselhafte Dinge zu geschehen. Manchmal verschwand er für lange Zeit, und dann trat er plötzlich durch die Haustür der Drews, als sei er nie weg gewesen, und verkündete, er habe ein unbekanntes Tal in Südamerika entdeckt, eine römische Festung in Frankreich oder ein verbranntes Wikingerschiff, das an der englischen Küste vergraben gewesen war. In den Zeitungen standen begeisterte Berichte über das, was er getan hatte. Aber wenn die Reporter an die Tür klopften, war Großonkel Merry schon wieder unterwegs zu dem verstaubten Frieden der Universität, an der er lehrte. Dann wachten sie eines Morgens auf, wollten ihn zum Frühstück holen und stellten fest, dass er nicht mehr da war. Und dann hörten sie nichts mehr von ihm, bis er, vielleicht Monate später, wieder an ihrer Tür auftauchte. Sie konnten sich kaum vorstellen, dass sie in diesem Sommer in dem Haus, das er in Trewissick gemietet hatte, für ganze vier Wochen mit ihm zusammen sein sollten.
    Das Sonnenlicht leuchtete auf dem weißen Haar, der Großonkel schnappte sich die beiden größten Koffer und schritt über den Vorplatz auf sein Auto zu.
    »Was haltet ihr davon?«, fragte er stolz.
    Sie waren hinter ihm hergekommen und staunten. Was sie sahen, war ein riesiger, ramponierter Kombiwagen mit rostigen Schutzblechen und bröckelndem Lack, die Radnaben waren mit Lehm verkrustet. Ein dünner Faden Dampf stieg vom Kühler auf.
    »Fantastisch«, sagte Simon.
    »Hmmmmmm«, machte die Mutter.
    »Nun, Merry«, sagte der Vater munter, »ich hoffe, du bist gut versichert.«
    Großonkel Merry schnaubte. »Unsinn. Das ist ein prima Fahrzeug. Ich habe es von einem Bauern gemietet. Wir passen alle hinein. Also, rein mit euch!«
    Während sie hinter den andern in den Wagen kletterte, warf Jane einen bedauernden Blick zum Bahnhofseingang zurück. Der rothaarige Hund stand auf dem Bürgersteig und beobachtete sie; die lange rosa Zunge hing über die weißen Zähne. Großonkel Merry rief: »Komm, Rufus!«
    »Oh«, rief Barney entzückt. Ein Knäuel aus langen Beinen und feuchter Schnauze schoss durch die Tür und drückte ihn beiseite. »Gehört er dir?«
    »Um Himmels willen, nein«, sagte Großonkel Merry, »aber vermutlich wird er für die nächsten vier Wochen euch dreien gehören. Der Kapitän konnte ihn nicht mit ins Ausland nehmen, daher musste ich Rufus zusammen mit dem
Grauen Haus
übernehmen.« Er zwängte sich auf den Fahrersitz.
    »Das
Graue Haus?«,
fragte Simon. »Heißt das Haus so? Warum?«
    »Das wirst du schon sehen.«
    Der Motor rülpste, schrie kurz auf und los ging's. Sie donnerten in der schwankenden Karre durch die Straßen der Stadt, dann zur Stadt hinaus, wo Hecken anstelle der Häuserreihen traten, dichte, verwilderte Hecken, die wie eine grüne Mauer die Straße begleiteten, die sich den Berg hinaufwand. Und hinter den Hecken stiegen Grashänge zum Himmel hinauf, und dort wo sie sich mit dem Himmel trafen, sah man nichts als vereinzelte Bäume, verkrüppelt und gebeugt vom Wind, der vom Meer her wehte, und gelblich graue Felsbrocken.
    »Da seht ihr's.« Großonkel Merrys Stimme übertönte den Lärm des Motors. Er drehte sich um, nahm eine Hand vom Steuerrad und schwenkte seinen Arm, sodass der Vater sich die Augen zuhielt und leise stöhnte. »Jetzt seid ihr in Cornwall. Dem wirklichen Cornwall. Logres liegt vor euch.« Der Motorenlärm war zu laut, als dass jemand hätte antworten können.
    »Was soll das heißen, Logres?«, fragte Jane.
    Simon schüttelte den Kopf und der Hund leckte ihn am Ohr. Überraschenderweise war es Barney, der antwortete. »Es bedeutet: das Land des Westens«, sagte er und strich sich die blonde Stirnlocke zurück, die ihm immer in die Augen fiel. »Das ist der alte Name für Cornwall. Der Name, den König Arthur ihm gegeben hat.«
    Simon stöhnte: »Das hätte ich wissen sollen.«
    Seit Barney lesen konnte, waren seine Lieblingshelden König Arthur und seine Ritter. In seinen Träumen zog er als ein Mitglied der Tafelrunde in die Schlacht, rettete

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