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Lichtschwester - 8

Lichtschwester - 8

Titel: Lichtschwester - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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mächtiger war, als sie vermutet hatte -sondern auch weitaus älter. Sehr, sehr viel älter. »Dies ist ein Führer für euch!« sagte er und zauberte ihnen einen kleinen Feuerball. »Ich habe hier noch einiges zu erledigen, und er wird euch vor dem Morgengrauen zu euren Pferden bringen.« Und als er jetzt lächelte, war es Kethry, als ob ihre Müdigkeit und ihre Schmerzen von ihr abfielen. »Ohne eure Hilfe wäre ich sicher nicht freigekommen. Ich danke euch, meine Schwestern der Macht, habt Dank!«
    »Gern geschehen«, erwiderte Kethry. Sie hätte ihm noch mehr sagen wollen, konnte aber nicht mehr bleiben, da das Zauberfeuer schon ins Dunkel vorausschwebte und Tarma ganz ungeduldig an ihrem Arm zerrte. So folgte sie der Shin’a’in in den Irrgarten, wo sie bald jede Orientierung verlor. Sie war so von widerstrebenden Gefühlen zerrissen, hätte gerne noch vieles von ihm gelernt, da er doch um so viele Dinge zu wissen schien … Was habe ich in meinem Leben denn vollbracht!’ Ich habe doch nur eine einzige Schule der Weißen Winde aufgebaut. Mit einer Macht wie der seinen könnte ich …
    Ein heilloses Durcheinander anrichten, ja, das könnte ich, mich in Dinge einmischen, die mich nichts angehen! Nein, derlei Macht ist wohl nicht erstrebenswert. Und zudem, was würde sie mir schon bringen außer Neid und Argwohn?
    Mit einer Macht, wie sie Sturmflügel zu eigen war, würde sie nur Zielscheibe der Begierden von Bösewichtern wie Keyjon werden.  
    War dieses Wissen solch ein Risiko wert?
    Ein Risiko nicht nur für sie selbst, sondern auch für Tarma, die Kinder und Jadrek…
    Nein, schloß sie. Schließlich waren wir es doch, die ihn gerettet haben. 
    Wissen ist nicht alles. Manchmal benötigt man nur gesunden Menschenverstand und eine vernünftige Planung … Da hörten die zwei Frauen hinter sich ein freudiges Krächzen und jubilierendes Zwitschern, und als sie sich umblickten, sahen sie die Feuervögel, deren jeder von seiner eigenen Flamme erstrahlte, über die Hecke in den nächtlichen Himmel aufsteigen, kreisen und herabstoßen, und sie sangen ein Lied und glichen ewig brennenden Feuerwerks-körpern, die sich selbst zum Tanze aufspielen. Kethry spürte, daß ihr die Augen in Tränen schwammen, und hörte neben sich Tarma vor Staunen keuchen.
    Die Feuervögel zogen noch einige Kreise und stiegen nun, einander immer noch zujubelnd, ins Geäst der alten Bäume auf, und als sie sich darin niederließen, erglühten deren Kronen für einen Moment in smaragdgrünem Licht, so als ob ihrer jede eine winzige Sonne beherberge.
    Aber dann waren all die Vögel mit einemmal verschwunden. Und Kethry sah im Schein des Zauberlichts, daß auch Tarma die Tränen übers Gesicht liefen. Ja, es hatte noch einen Grund dafür gegeben, daß zwei tapfere Männer ihr Leben eingesetzt hatten, um die Vögel aus der Sklaverei zu befreien. Sie faßte Tarma an der Schulter und drückte sie innig an sich.
    Ja, genau das ist erstrebenswert: frei zu sein, Freunde zu haben und fähig zu sein, Schönes zu sehen, ohne es für sich allein … oder um der Macht willen, die es verkörpert… haben zu wollen. Dann ließ Kethry ihre Eidschwester gehen, so wie Sturmflügel die Feuer vögel hatte gehen lassen.
    »Komm, meine Gefährtin, laß uns nach Hause zurückkehren«, sagte sie. »Wir haben jetzt viel zu erzählen.«
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

LAURELL K. HAMILTON
     
     
    Laurell K. Hamilton betrachte ich als eine meiner »Entdeckungen«. Ihre erste Story veröffentlichte sie in Spells of Wonder - einer den Magischen Geschichten verwandten Anthologie, die ich vor ein paar Jahren herausgab. Ihre zweite und dritte erschien in Marion Zimmer Bradley’s Fantasy Magazine. Sie war zudem in Memories and Visions, einem Band mit Fantasy- und Science-fiction-Geschichten von Frauen, vertreten und hat auch schon einen Roman (NightseerJ publiziert. Sie schreibt, sie sei »glücklich verheiratet«, und zu ihren Hobbys zählten »Lesen, joggen und das Auflesen anscheinend nutzloser schwerer Objekte« … Sie sammelt auch »Drachenfigürchen und bestimmte Arten von Teddybären«. Ich sage ja immer: Für eine glückliche Kindheit ist es niemals zu spät! Und Teddybären können einem prächtige Geistergeschichten erzählen. (Wußten Sie das etwa nicht? Was glauben Sie, wo ich meine alle herhabe?)
    Laurell hat auch einen Papagei - eine Gelbkopfamazone - und einen

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