Liebe
Normalerweise müssten sie die Arbeit, d. h. die Gefahrenquelle, zerstören, doch dem wirken Ihre gute Intuition und Ihr gutes Energiefeld entgegen. Deshalb wird nicht die Arbeit, sondern vielmehr das Schicksal der Untergebenen ruiniert.
„Sehen Sie“, zeigte ich ihm, „bei einem Ihrer Mitarbeiter bewegt sich die Situation auf den Tod zu, bei einem anderen steht die Hieroglyphe des Todes im Feld. Doch wenn sie sterben, wird man Sie bestrafen. Früher glaubten viele Eltern, der Sinn der Pädagogik bestehe darin, dem Kind maximalen Komfort zu bieten und ihm ständig Moralpredigten zu halten. Doch das Kind hat die Moralpredigten niemals begriffen, und auch die Handlungen und das Verhalten der Eltern sind nicht ausschlaggebend. Das Kind wird hauptsächlich vom inneren Zustand der Seele seiner Eltern geführt und erzogen. Pädagogik ist einerseits Liebe zum Kind, andererseits die Schaffung von Situationen, mit denen es im Leben konfrontiert wird, und seine Absicherung in diesen Situationen. Wenn ein Elternteil das Kind wegen eines Vergehens hart bestraft und ihm gleichzeitig seine Liebe zeigt, dann ist das weitaus besser als die gutgemeinte Absicht, ihm keine geistigen und körperlichen Schmerzen zuzufügen. Güte ohne Disziplin ist nicht weniger gefährlich als Gewalt und Brutalität.“
Eine Patientin, eine alte Bekannte, rief mich an. Ich erinnerte mich, dass wir, als bei ihr Nierenkrebs diagnostiziert worden war und ihr die Ärzte geraten hatten, die Niere entfernen zu lassen, ein ernstes Gespräch geführt haben.
„Wenn das Energiefeld Ihrer zweiten Niere besser wäre, wäre die Operation sinnvoll. Doch Ihr Energiefeld ist dermaßen unausgeglichen, dass die Operation kaum helfen wird.“
Die Diagnose erwies sich später als falsch. Auch danach telefonierten wir hin und wieder miteinander. Ich beschäftigte mich bereits wieder mit kreativer Tätigkeit, d. h. nicht mit Gesundheitsproblemen, sondern der Erforschung verschiedener Situationen. Als sie erneut anrief, hatte sie unerklärliches Fieber, etwa 40°. Ich sah, dass sie auf Ethik und glückliches Leben orientiert war.
„Beseitigen Sie die Vorwürfe in allen Fällen, in denen Sie Unannehmlichkeiten hatten. Rufen Sie morgen wieder an.“
Am nächsten Tag rief sie mich an: „Es hat sich überhaupt nichts geändert.“ Ich betrachtete erneut das Feld und fuhr fort zu erklären:
„Sie haben Ihre Gereiztheit, Unzufriedenheit und Klagen an die Tochter und die künftigen Enkel weitergegeben. Beten Sie für sie.“
Am nächsten Tag rief sie wieder an und teilte mit gequälter Stimme mit, dass sich die Situation noch verschlimmert hat.
„Bei Ihrer Tochter konnten Sie die Orientierung auf Ethik und glückliches Schicksal nicht beseitigen. Ethik — das ist nicht nur Moral und Gerechtigkeit, das sind auch Pläne, Ziele, Aufgaben und Ordnung. Orientierung auf Ordnung wird durch Zerstörung der Ordnung und unverschämtes Verhalten anderer Menschen geheilt.“
„Was verstehen Sie unter Ordnung?“, stöhnte die Frau. „Wir sind vor einigen Monaten in die neue Wohnung umgezogen und leben immer noch in einem solchen Chaos, dass ich es nicht mehr ertragen kann. Ich habe extra Urlaub genommen, um alles aufzuräumen, und dann wurde ich krank.“
Mir kam die Erleuchtung:
„Sie sind deshalb erkrankt, weil Sie Ordnung schaffen wollten. Wenn Sie es geschafft hätten, hätte auch Ihre Tochter krank werden können. Das Programm der Orientierung auf Stabilität und Ordnung hätte sich enorm verstärkt. Sie müssen verstehen, das Leben — das ist nicht Ordnung. Stoffwechsel — das ist Zerstörung, aber kontrollierte Zerstörung. Wenn jede Zerstörung beseitigt wird, gibt es keinen Stoffwechsel, dann haben wir es mit einer Leiche zu tun. Das Leben ist ein Pendeln zwischen Chaos und Ordnung. Ordnung ist gefährlicher als Chaos. Als Sie sich über Menschen ärgerten, die sich nicht Ihren Plänen entsprechend verhielten, die Ihre Stabilität und Ihre Vorstellung von Glück verletzten, haben Sie sich so stark darauf fixiert, dass es zuerst ringsum zum Verfall der Situation und dann auch der Gesundheit gekommen ist. Wenden Sie sich Gott zu und bitten Sie um Vergebung dafür, dass Sie Ordnung verabsolutiert und diese Orientierung an die Nachkommen weitergegeben haben.“
Am nächsten Tag hatte die Frau kein Fieber mehr.
Patienten rufen mich an, ein Ehepaar.
„Uns hat es irgendwie gleichzeitig erwischt“, klagt er. „Bisher war mit meiner Frau scheinbar alles in
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