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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
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    Sicherheitschef Garibaldi drehte sich um und starrte aus dem Fenster in Captain Sheridans Büro. Gärten und Parkanlagen breiteten sich vor ihm aus, so weit er sehen konnte, und erklommen auf beiden Seiten die Wände des riesigen Zylinders, der sie umschloß und dessen Zentrum »oben« war. Winzige Wolken zogen langsam über diese künstliche Landschaft, und manchmal spendeten sie den Pflanzen unter ihnen sogar ein paar Tropfen echten Regens. Die Luft war so voller Leben, ganz anders als die geruchlose, gefilterte Luft an Bord von Raumschiffen. Sie roch nach Pflanzen und feuchter Erde mit einem Schuß von Ozon und Kunststoffen.
    Wie vieles andere auf Babylon 5 war diese Luft einmalig; eine Mischung, die es in dieser Zusammensetzung nirgendwo sonst in den von Menschen erschlossenen Teilen des Universums gab.
    Seltsam , dachte Garibaldi. Seine Augen ruhten auf einem kleinen Regenschauer, der in einer leichten Kurve herabfiel; das Licht färbte die Tropfen golden und kupfern. An diesem Ort im Regen zu stehen macht einen wirklich sauer – weil man jemandem die Schuld dafür geben kann .
    Hinter ihm steckten Susan Ivanova und Captain Sheridan die Köpfe zusammen. Sie diskutierten über die Landepläne für die Centauri und Narn, die zu einer Friedenskonferenz auf der Station erwartet wurden. Ein ernstes Thema.
    So ähnlich muß Pellucidar ausgesehen haben , dachte Garibaldi verträumt.
    Er wandte sich wieder der Gruppe zu, die sich um den großen schwarzen Tisch drängte. Er fragte sich, ob einer von den anderen als Kind so etwas Triviales wie die Bücher von Edgar Rice Burroughs gelesen hatte. Manchmal bezweifle ich, daß sie überhaupt jemals Kinder waren.
    Sheridan blickte auf. Aus seinen durchdringenden blauen Augen sprach das platonische Ideal des absoluten Pflichtbewußtseins. Er wirkte beinahe unmenschlich, aber Garibaldi kannte den Captain besser. Sheridan ließ sich durch nichts davon abhalten, seine Pflicht zu tun, nahm sich aber das Recht heraus, selbst zu bestimmen, worin seine Pflicht bestand. Der Generalstab der Earthforce betrachtete seine Offiziere gerne als Waffen, die er nach eigenem Gutdünken einsetzen konnte, und Garibaldi fragte sich, was wohl passieren würde, wenn die Earthforce Captain Sheridans wahres Gesicht entdeckte.
    »Ein paar Händler haben sich über die Sicherheitsübungen beschwert. Sie halten ihre Kunden vom Einkaufen ab, mit dem Ergebnis, daß sie nach den Übungen nicht wiederkommen.«
    Der Captain lehnte sich in seinem Stuhl zurück und betrachtete seinen Sicherheitschef, ohne eine Miene zu verziehen.
    Garibaldi schürzte die Lippen und sah auf seine gefalteten Hände hinab. Ausgerechnet jetzt, da ich sicher bin, daß er mir vertraut , dachte er und seufzte innerlich. Was will der gute Captain bloß von mir hören? Manchmal testete er einfach nur, wie jemand reagierte, um ihn künftig besser einschätzen zu können.
    Die Führungsoffiziere hatten sich im Büro des Captains versammelt, um über die bevorstehende Friedenskonferenz zu sprechen. Das Büro war mit dem Mosaikfußboden und der bequemen Couch sehr großzügig ausgestattet und ausgesprochen groß – unglaubliche fünfunddreißig Quadratmeter! Aber in diesem Augenblick schien der Raum nicht geräumiger als ein Schrank zu sein.
    »Nun, Sir, wir haben ungewöhnlich viele Übungen angesetzt. Aber wenn bei der Konferenz etwas schiefgeht, werden die Beschwerden weitaus schlimmer sein. Es ist wie bei allen Übungen: verdammt lästig, bis sie sich auszahlen.« Ein bißchen steif dachte Garibaldi. »Ah, waren das meine Leute, diese Kunden, die nicht wiedergekommen sind?«
    »In einigen Fällen, ja«, erklärte Sheridan und spielte dabei mit einem Datenkristall. »Ansonsten haben sich die Übungen einfach nur störend ausgewirkt. Die meisten Beschwerden gab es über den Test für den Fall eines Lecks in der Außenhülle.«
    Garibaldi zuckte zusammen. »Über den bin auch ich am wenigsten glücklich.« Er stützte sein Kinn in die Hand und sah dem Captain in die Augen. »Diejenigen, die sich überhaupt die Mühe gemacht haben, zu den Evakuierungspunkten zu kommen, waren bis zu dreißig Minuten zu spät. Deshalb, denke ich, müssen wir das so lange wiederholen, bis alle schnell genug reagieren. Das sind schließlich grundlegende lebensrettende Maßnahmen. Und was die anderen Übungen betrifft, tja«, er zuckte mit den Schultern, »ich kann schon verstehen, daß sie lästig sind, aber das ist ja nur vorübergehend. Außerdem können

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