Liebe - heiß und himmlisch!
einem Finger auf seine Brust. „Ich brauche keinen blöden Ehemann.“
„Dann sind wir quitt, Miss Manners.“ Er nahm ihre Hand und presste sie auf seine Brust. „Denn ich brauche keine blöde Veränderung.“
Sie zog ihre Hand nicht weg, sondern genoss es, seine Härchen zu spüren und seine warme Haut. „Zu dumm. Du bekommst nämlich eine. Wir treffen uns in fünf Minuten in der Bibliothek, um die Tagesordnung zu besprechen.“
„Wir arbeiten unten am Strand.“
Und so fing der Machtkampf an. „Unmöglich. Ich brauche meinen Laptop, um mir Notizen zu machen und das Programm mit dir durchzugehen.“ Sie versuchte vergeblich, sich ihm zu entziehen.
„Geh mit mir durch die Wellen. In der Bibliothek fühle ich mich eingeengt.“
„Wir haben September. Das Wasser ist eiskalt.“
„Wir könnten warm werden. Und nass.“
Sein Ton und sein Herzschlag, der sich unter ihrer Hand deutlich beschleunigte, weckten brennendes Verlangen in Lily, und ihr fielen Reggies Worte zum Abschied ein. Jack würde alles versuchen, um sie umzustimmen und abzulenken.
„In der Bibliothek“, wiederholte sie. „Mit Hemd.“
„Einverstanden mit der Bibliothek.“ Er schob ihre Hand ein Stückchen tiefer. „Nicht einverstanden mit dem Hemd.“
„Das ist kein Tauziehen, Jack.“ Langsam und mit so festem Druck bewegte er ihre Hand über seinen Waschbrettbauch, dass sie seine Muskeln fast zählen konnte.
Am geöffneten Knopf seiner Jeans hielt er inne. „Vielleicht ist es eher ein Hauen und Stechen.“
„Wir treffen uns in der Bibliothek.“ Mit einem schnellen Handgriff schloss sie den Druckknopf an seinem Jeansbund. „Zieh an, was du willst.“
Als sie an ihm vorbei ins Haus eilte, hörte sie ihn etwas murmeln. Oder war es der Jeansknopf – der wieder aufging?
„Ich habe einen Plan.“
Lily, die hinter Reggies riesigem Mahagonischreibtisch Platz genommen hatte, sah hoch. Sie konnte es sich gerade noch verkneifen, erleichtert und siegesbewusst dreinzuschauen, denn Jack trug ein Hemd. Ein enges schwarzes T-Shirt mit einem knallroten Logo, aber immerhin. Ein Punkt für sie. Sie fühlte sich fast wie Miss Manners, die amerikanische Königin der Etikette, die Inkarnation des erhobenen Zeigefingers. Zwei Punkte, wenn sie mitzählte, dass sie Jacks Einladung zum Schwimmen widerstanden hatte.
„Eigentlich“, sagte sie und klappte den Bildschirm ihres Laptops zu, damit Jack ihr Programm nicht las, „bin ich diejenige, die einen Plan hat.“
„Meiner ist besser.“ Er stellte eine Tasse mit dampfendem Kaffee vor sie auf den Tisch wie ein Friedensangebot. Dann schlenderte er zu einer Ledercouch, die an der gegenüberliegenden Wand stand. „Himmel, wie ich diesen Raum hasse.“
Er streckte sich auf der Couch aus, legte die nackten Füße auf ein Kissen auf der Armlehne und stellte sich seinen Thermo-Kaffeebecher auf den Bauch.
„Was gefällt dir denn an diesem Raum nicht?“ Sie ließ den Blick über die Bücherregale aus dunklem Holz schweifen und die sorgsam ausgewählten Kunstdrucke. „Er hat eine sehr maskuline Atmosphäre, und es gibt eine Menge wunderbarer Bücher.“
„Es gibt zu viele Wände.“
„Ich zähle vier. Wie es üblich ist.“
„Du solltest mein Loft in SoHo sehen.“ Er setzte sich auf und nippte an seinem Becher. „Zwei Wände in der ganzen Wohnung. Sonst gibt es nur Fenster mit Blick auf New York. Jeder Raum ist offen, keine Jalousien, keine Barrieren.“
„Und keine Privatsphäre.“
„Ich schalte das Licht aus, wenn ich ungestört sein will. Und ich finde mich gut im Dunkeln zurecht, schon vergessen?“
Als ob sie das vergessen könnte. „Zwei Wände und sonst nur Glas, hm? Also, das sagt mir, dass du ein Mann bist, der keine Einschränkungen oder Hindernisse mag.“
Er lachte leise.
„Als ob du meine Wohnung sehen müsstest, um das herauszufinden.“
Nachdem er noch einen Schluck getrunken hatte, stellte er seinen Becher auf den Boden. Dann drehte er sich auf die Seite und stützte den Kopf in eine Hand. Dabei fiel ihm eine seiner blonden Locken ins Gesicht. Entspannt und attraktiv, wie er da ausgestreckt auf dem Sofa lag, war er die reinste Verlockung für eine verruchte Liebesstunde auf der Couch.
„Also, Miss Manners“, sagte er, und der Spitzname klang irgendwie provozierend. „Wie wär’s, wenn du mir dein Programm vorstellst und ich dir anschließend meins?“
Ein verlockendes Angebot. Lydia klappte ihren Laptop auf und räusperte sich. „In Ordnung.“ Einen
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