Liebe Ist Furcht

auf Land trifft, in seine Venen und seinen Blutkreislauf, schwamm in seinem Blut, während es durch seinen Körper gepumpt wurde und sich einen Weg zu seinem Herzen bahnte.
    Ja .
    Sie bemerkte den Augenblick, in dem es dort eintraf — ihn in etwas Neues verwandelte. Er keuchte und fiel nach vorne, brach auf dem Boden zusammen, die Arme zu schwach, um ihn abzufangen, sodass seine Schultern und sein Kopf stark auf dem Boden aufschlugen. Lucas schloss die Augen und sah aus, als habe er die erschöpfendste Passion überlebt.
    Und das war genau so, wie er sich fühlte. Sie war in ihm und sie wusste es. Val lächelte finster. Er war die Prinzessin, die die Spindel berührt hatte. Er hatte diesen Moment für eine lange Zeit vermieden, die erschien wie sein ganzes Leben, und jetzt wo er hier war, hatte er ihn hinuntergesogen.
    Ihn vollkommen zerstört.
    Ihre Seele war in seinem Bewusstsein, wand sich durch die kleinen Gänge seines Gehirns und sandte bruchstückhafte Bilder wie Statikrauschen zu ihr zurück, während ihr Blut einen Kreislauf durch seinen Körper vollendete. Sie war so tief in ihm, dass es schmerzte.
    Es war schwierig, sich in ihm zu orientieren. Val zwang ihre Energie durch ihn hindurchzupumpen, durch sein Herz hindurch, das von Chaos erfüllt war — wie eine Bar um Mitternacht. Emotionen feierten ein Gelage in ihm, bevor sie den ruhigen Ort seines Bewusstseins erreichte. Sie wusste, was sie wissen wollte, und rief die Informationen ab: , Erzähl mir von Jack !‘ Sie ließ die Frage offen. Wollte keinen Filter, war unsicher, warum es funktionieren würde, aber sicher, dass es das würde.
    Sie sah einen Stummfilm seiner Absichten und was auf dem Gang geschehen war, bevor sie und Rachel angekommen waren.
    Jack, der Lucas angriff, und den Moment, als er beschloss, Jack zwischen sich und den Wolf zu ziehen. Seine Erleichterung, als der Wolf Jack auseinanderriss und ihm die tödliche Wunde zufügte, so dass er es nicht würde tun müssen.
    Sie konnte sich an Jack binden, das Wissen war da. Wie nahe es sie einander bringen würde und wie sehr er nicht wollte, dass das geschah.
    Wölfe . Eine Erinnerung trieb auf sie zu, wie ein Band in einem Windhauch, und sie fing sie. Betrachtete sie. Sie schrie, und Lucas trug sie in einen Raum, warf sie auf ein Bett, setzte sich rittlings auf sie, ergriff ihr Kinn und befahl ihr,  alles, was sie in Cerdewellyns Burg erfahren hatte, zu vergessen — was er den Empathen angetan hatte, auch den Wölfen.
    Er befahl ihr, sich nicht vor ihm zu fürchten, ihm zu vertrauen, brachte sie dazu, es blind zu glauben. Und dann war da noch eine Pause, ein Zögern, als das Band ihr entglitt. Sie versuchte es wieder zu ergreifen — er wehrte sich. Wollte nicht, dass sie den nächsten Teil sah —
    Sie waren immer noch auf dem Bett, und sie sah ihn ausdruckslos an. Er starrte einen Moment lang an die Decke und sah dann wieder auf sie hinunter: , Vergiss was er dir gesagt hat, was du erfahren hast, vertraue mir, wisse, dass ich dich von hier weg bringen werde... und du wirst mich dafür lieben ‘. Er beendete den Zwang, und sie sah sich selbst durch seine Augen, wie schön er sie fand, die Art wie sie erwachte, sich seines Verrats nicht bewusst, wie sie ihn küsste, sich nicht fragte, warum sie in einem Schlafzimmer waren oder wie sie dorthin gekommen waren.
    Nichts war von Bedeutung außer ihm.
    Er hat mir befohlen ihn zu lieben .
    Val wurde schlecht, und sie war wütend. Wollte nichts sehnlicher, als aus seinem Bewusstsein herauszukommen und ihn hier zurücklassen, aber da war noch etwas anderes. Ein dunkler Bereich, wie ein Schatten. Sie brachte die Dunkelheit mit Willenskraft zum Verschwinden, wie man einen Vorhang wegschob, und dann sah sie hinein und konnte die Ereignisse ihres Lebens durch seine Erinnerungen lesen.
    Der Vampir Roberto war zu Lucas zurückgekehrt, nachdem er ihre Mutter getötet hatte. Lucas, wie er das Blut ihrer Mutter von Robertos Hals trank. Vor Freude zusammenbrach. Und dann — etwas, das sie nicht gewusst hatte, niemals auch nur geahnt hätte — Lucas, wie er zu ihr kam, als sie acht war und draußen spielte, wie er ihren Schmerz linderte und ihn fortnahm, das Bild von Roberto und dem Tag aus ihrem Gedächtnis löschte. So, dass wenn sie daran dachte, was passiert war, sie nicht so traurig sein würde, es nicht klar sehen oder sich nicht genau daran erinnern konnte, was passiert war. Er hatte ihr das genommen, und sie hatte es nicht gewusst.
    Es war so, als