Liebe, Sex und andere Katastrophen: Meine abenteuerliche Suche nach dem Mann fürs Leben (German Edition)
Affäre. Wann immer ich es einrichten konnte, war ich bei ihm, wir trieben es wie die blöden und vögelten uns die Seele aus dem Leib. Besonders geil fand ich, wenn wir bekifften Sex hatten. Es war wie ein Sex-Rausch. Das Bett war unsere Sex-Wolke. Enthemmt entluden wir uns darin wie in einem Sex-Gewitter. Ich stand auch absolut darauf, wenn er es sich machte, während ich ihm zuschaute. Das machte mich so an, wie dieser Kerl mit seiner großen Faust seinen großen Schwanz bearbeitete, er mich dabei ansah, mich verlangend küsste, und stöhnte. Während er das tat, schubberte ich mich auf seinem Bein liegend an ihm und kam dann gleich mit, ohne dass ich viel dafür machen musste.
Ich tat natürlich immer ganz cool und gab vor, an nichts weiter als an diesem unfassbar guten Sex Interesse zu haben. Jajajaja, ist klar. Ich war eine schlechte Schauspielerin, das Theater, das ich mir selbst vorführte, war unter aller Sau. Ich war natürlich schon hoffnungslos verliebt, aber volle Lotte und bis über beide Ohren. Und natürlich wusste ich, dass sich hier das schlimmste Herzbeben aller Zeiten anbahnte, Stärke 12 auf der Richterskala. Aber wie ein Alkoholiker, der seine Fahne mit drei Litern Odol zu übertünchen versucht, hielt ich die unguten Warnungen unter einer dicken Schicht Sturheit, Naivität und Selbstbetrug in Schach. Ich gab das coole Luder, denn ich wusste, dass er überhaupt nicht auf Beziehungsgedöns stand. Und wie das immer so ist, Ironie, Ironie, so lange ich die coole unnahbare Sexgöttin gab, gab sich Nummer sechzehn allergrößte Mühe. Er wollte mich unbedingt und ganz und gar erobern. Sein Jagdtrieb war noch nicht befriedigt. Ich war noch nicht zu 100 Prozent erlegt. Nummer sechzehn fing an, Fragen zu meinem Freund zu stellen, und dass er mich öfter sehen will, und irgendwann sagte er auch so etwas wie „Ich liebe dich.“. Wow, ich war beeindruckt, der Womanizer wollte mich haben?
Zu Hause tat ich so als wäre nichts, aber wann immer ich bei Nummer zehn war, dorthin wo ich dachte, dass ich hingehörte, ging es mir beschissen. Ich wollte bei Nummer sechzehn sein. Sex mit Nummer zehn wurde für mich unerträglich, ich ertrug seine Nähe kaum noch. Trotzdem brachte ich es überhaupt nicht übers Herz, ihm meine Affäre zu beichten. Ich war vollkommen handlungsunfähig und feige, mal wieder. Ich wusste, das wäre das endgültige Aus, die Konsequenzen erschienen mir untragbar, schließlich wohnten wir zusammen, und wo sollte ich dann hin, und würde Nummer sechzehn dann wirklich mit mir zusammen sein wollen, und was wenn nicht, Oh Gott, dann wäre ich ja Single, ach und überhaupt, es erschien alles so kompliziert und schrecklich und aussichtslos. Ich wusste weder ein noch aus, konnte keinen klaren Gedanken fassen und mich nicht entscheiden. Ich ließ entscheiden. Und brachte damit das wackelige Kartenhaus meiner Beziehung mit Nummer zehn endgültig zum Einstürzen. Nummer zehn fand es heraus. Und im Nachhinein glaube ich, ich habe es unbewusst herausfinden lassen. Die Kacke war auf einmal am Dampfen. Ich war für ein paar Minuten nicht im Raum, und als ich wieder kam, war nichts mehr so wie es war. Er saß da, leichenblass, und stellte mich zur Rede. Er wusste plötzlich Bescheid, wieso weshalb warum, war egal, ich hätte es nicht leugnen können. Er muss an meinem Handy gewesen sein, in dem genügend eindeutige SMS zu finden waren. Nur so kann ich es mir erklären. Ich konnte nichts sagen. Was gab es da auch noch zu sagen. Ich hatte den größten Mist aller Zeiten verzapft und stand da wie ein begossener Pudel. Nummer zehn flippte völlig aus, es war das einzige Mal, dass ich ihn ausflippen sah, und rannte weg. Ich heulte hemmungslos. Ich schämte mich bis ins bodenlose, machte mir Vorwürfe, hatte Panik, fühlte mich so unendlich schuldig, mir tat es so leid, ich wusste weder ein noch aus. Tag X, vor dem ich mich die ganze Zeit so gefürchtet hatte, war gekommen. Die Sache wurde schnell erledigt, es gab nichts mehr zu klären. Ich packte ein paar Sachen zusammen, rief heulend meine Mutter an, die von all dem nichts wusste und erst mal aus allen Wolken fiel, mir aber zum Glück nicht blöd kam, nach dem Motto, selbst dran Schuld, sondern mich tröstete und das einzig richtige sagte: „Es ist richtig so. Du warst bei Nummer zehn noch nicht angekommen. Er ist ein toller Mann, aber nicht dein Mann. Auch wenn du echt Mist gebaut hast, und du ihn unendlich verletzt hast, ist es jetzt gut so wie es ist.
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