Loch
war. Darin begeben sich ein paar liebenswerte Spinner auf eine ›dreistündige Segeltour‹. Sie geraten in einen Sturm und landen schließlich auf einer unbewohnten Insel. Nach diesem Muster gibt es wohl unzählige Kino- und Fernsehfilme.
Die Insel ist der Versuch, dem uralten Schiffbrüchigen-Genre neues Leben einzuhauchen. Ich wollte nicht mit dem Schiffbruch beginnen. Meine Geschichte setzt ein, als die Überlebenden bereits auf ihrer Insel sind und sich zu einem Picknick niederlassen, als plötzlich ihre Jacht explodiert. Und nur wenige Stunden später wird einer der Schiffbrüchigen erhängt aufgefunden.
Beim Schreiben dieses Romans habe ich eine ungewöhnliche Technik eingesetzt: Das Buch besteht ausschließlich aus den Tagebucheinträgen eines jungen Mannes. Wir sehen alles durch seine Augen, erfahren alles aus seiner Perspektive. Im Gegensatz zu den üblichen Romanen, die in der ersten Person geschrieben sind, spielt das Schreiben des Tagebuchs in der Geschichte eine große Rolle. Im Moment der Niederschrift kann der Erzähler unmöglich wissen, was als Nächstes passiert.
Üblicherweise blickt der Erzähler in Romanen aus der Ichperspektive auf vergangene Geschehnisse zurück, möglicherweise mit dem Abstand vieler Jahre. Und für gewöhnlich erfährt man auch nicht, weshalb er uns seine Geschichte erzählt. Der Akt des Erzählens und die Handlung an sich haben keinen Zusammenhang. Außerdem weiß man von vornherein, dass der Erzähler die Geschichte überlebt.
Aber nicht in Die Insel .
Wir wissen genau, weshalb Rupert Tagebuch schreibt. Wir wissen, wann er es schreibt und wo er es aufbewahrt. Aber wir wissen nicht, was als Nächstes passiert – oder ob er überhaupt lange genug lebt, um das Tagebuch fertig zu schreiben.
Weil er das Tagebuch in seiner Gegenwart schreibt, kann alles Mögliche passieren.
Es hat mir viel Spaß gemacht, mit dem Tagebuchformat zu experimentieren. Da haben sich ganz neue Möglichkeiten ergeben, die Geschichte zu erzählen, den Leser – und auch mich – zu überraschen.«
Das Spiel ( In the Dark , 1994)
Eines Tages erhält die junge Bibliothekarin Jane Kerry einen geheimnisvollen Umschlag, der einen Fünfzigdollarschein und die Aufforderung enthält, sich an einem ominösen »Spiel« zu beteiligen: Wenn sie jeweils um Mitternacht eine bestimmte Aufgabe löst, dann verdoppelt sich ihre Belohnung. Aus Neugierde beteiligt sie sich. Die ersten Aufgaben sind noch leicht, doch sie werden härter und härter – bis sie Jane an einen Punkt führen, von dem es kein Zurück mehr zu geben scheint: Das »Spiel« artet in reinsten Terror aus.
Laymon über Laymon:
»In Das Spiel geht es um eine Schatzsuche. MOG, der Master of Games, hinterlässt seltsame Botschaften, die zu immer höheren Geldbeträgen führen, wenn man sie korrekt entschlüsselt. MOG ist der große Unbekannte, der Schlimmes im Schilde führt. Früher oder später könnte man sogar denken, dass er nicht von dieser Welt ist.
Er ist eine dunkle, unbekannte Macht, die der Hauptfigur großen Reichtum in Aussicht stellt – oder einen grässlichen Tod.
Er ist ein Spieler, der wie ein boshaftes Kind versucht, andere Menschen aus seinen eigenen, nicht nachvollziehbaren Gründen zu manipulieren.
Er versucht, Gott zu spielen.
Was er auch schafft – durch eine Mischung aus Versprechungen und Drohungen.
In gewissem Sinn bin ich MOG, indem ich als Autor ein übles Spiel mit meinen Figuren treibe. Ich treibe sie in seltsame, gefährliche Abenteuer – und das nur, um mich und meine Leser zu amüsieren.«
Nacht ( After Midnight , 1997)
Als Alice den Job als Babysitterin annimmt, ahnt sie nicht, dass ihr die schrecklichste Nacht ihres Lebens bevorsteht. Denn kaum ist sie allein im Haus, wird sie von einem geheimnisvollen Anrufer terrorisiert. Als der dann auch noch versucht, in das Haus einzudringen, weiß sie sich nicht anders zu helfen, als ihn mit einem alten Säbel niederzustrecken. Doch damit beginnen die Probleme erst: Denn der Eindringling ist überhaupt nicht der Anrufer – und er wird auch nicht die letzte Leiche in dieser Nacht bleiben …
Das Treffen ( Blood Games , 1992)
Laymon über Laymon:
»Der ursprüngliche Titel für dieses Buch war Daring Young Maids (›Tapfere junge Frauen‹). Das Konzept war denkbar einfach: Eine kleine Gruppe von Freundinnen trifft sich einmal im Jahr, um ein Abenteuer zu erleben.
Diese Freundinnen haben sich im ersten Semester an der Uni kennengelernt. In den ersten Jahren
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